Seit der Schließung des Hallenbades in Zeil Ende Juli dieses Jahres fehlt im südlichen Landkreis Haßberge eine überdachte Badeanstalt für die breite Öffentlichkeit. Mehrere Kommunen hatten daher ein Planungsbüro mit der Suche nach einer Lösung dieses Problems beauftragt. Das Ergebnis liegt nun vor, wie der Zeiler Bürgermeister Thomas Stadelmann in einer Pressemitteilung im Namen der Lebensregion Plus berichtet.
Nicht nur für Freizeitschwimmer ist es schlecht, dass es in Zeil kein Schwimmbad mehr gibt. Auch der Schul- und Vereinssport ist stark eingeschränkt, und in manchen Bereichen nicht mehr möglich.
Schüler, Vereine, Öffentlichkeit
Ein sogenanntes Kombi-Bad, also eine Kombination aus Frei- und Hallenbad, in Eltmann soll diese Lücke schließen. Das ist zumindest das Ergebnis eines Gutachtens des Planungsbüros Holl Wieden Partnerschaft (HWP, Würzburg), das laut Stadelmanns Pressemitteilung nun vorliegt und von den Gemeindeoberhäuptern der zehn Kommunen der Lebensregion Plus und Landrat Wilhelm Schneider am Dienstag besprochen wurde.
Um Schülern, Vereinen und der Öffentlichkeit das Schwimmen in der Region zu ermöglichen und die Anzahl der Nichtschwimmer zu reduzieren, hatten die Städte und Gemeinden der Lebensregion plus eine Standortanalyse in Auftrag gegeben, um eine zukunftsweisende Lösung zu finden, heißt es in dem Schreiben der Stadt Zeil. Dabei wurden auch das sanierungsbedürftige Schulbad in Knetzgau und das Freibad in Eltmann mit einbezogen.
Kein Unterricht für 917 Schüler
Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass die Bäderkapazitäten zurzeit ungleichmäßig auf die Schulen verteilt sind. In der Lebensregion Plus liegen sechs Grundschulen, drei Mittelschulen und eine Realschule. Die aktuelle Zahl der Schüler beträgt 2198, von denen 917 kein Schwimmunterricht erteilt werden kann. Betroffen sind dabei insbesondere die Schüler der Schulen in Eltmann.
Zur Umsetzung eines bedarfsgerechten Bäderkonzepts im südlichen Landkreis Haßberge empfiehlt die Studie, das Freibad in Eltmann zu sanieren und gleichzeitig in ein Kombi-Bad umzubauen. Denn Eltmann weist neben einer Realschule den größten Grund- und Mittelschulstandort im südlichen Landkreis auf. Zudem wird die Anfahrt zu allen Kommunen, deren Schüler dort zur Schule gehen, als zeitlich vertretbar eingestuft. In diesem Zusammenhang soll auch das Hallenbad in Knetzgau saniert werden. So kann nach Ansicht des Gutachters eine wesentliche Qualitätsverbesserung und Attraktivitätssteigerung der Bäderinfrastruktur im südlichen Landkreis erreicht werden.
Unverzichtbarer Bestandteil
Stadelmann zitiert in seiner Pressemitteilung auch den Deutschen Städte- und Gemeindebund mit der Aussage, dass Schwimmbäder ein „unverzichtbarer Bestandteil der Daseinsvorsorge in Städten und Gemeinden“ seien. Dennoch könne sich nicht jede Kommune ein eigenes Schwimmbad leisten. In diesem Zusammenhang spiele die interkommunale Zusammenarbeit eine entscheidende Rolle.
Als Sachaufwandsträger für die Realschule sitzt der Landkreis dabei mit im Boot. Landrat Wilhelm Schneider habe zugesichert, dass der Kreis das mögliche Bad in Eltmann in gleicher Weise fördern werde, wie die Bäder an den Schulstandorten Ebern und Hofheim, heißt es im Schreiben der Stadt Zeil.
Um das Vorhaben voranzutreiben wurde laut der Pressemitteilung vereinbart, dass die Stadt Eltmann zeitnah ein Planungskonzept mit Kostenschätzung für ein Kombi-Bad am bestehenden Freibad in Auftrag gibt. Zudem hoffen die Beteiligten auf Fördergelder aus Landes- und Bundesmitteln. (pes)