Nach zwei Jahren Pandemie sehnten sich viele nach dem Pfingstfest in Königsberg und dem Auftakt mit Bieranstich. So feierten am Freitagabend bereits etliche Besucherinnen und Besucher auf dem Festplatz, bevor Bürgermeister Claus Bittenbrünn mit dem Anstich des ersten Fasses der Brauerei Göller das Fest offiziell eröffnete. Festplatzbeschicker Werner Baumeister überreichte dem Bürgerwehr-Hauptmann Manfred Barfuß den obligatorischen Zuschuss für die Bürgerwehr.
Musikalisch begleitet wurde der Auftakt durch die Gruppe "Blaue Zipfel". Im Zelt suchten viele Besucherinnen und Besucher vor dem nur kurz andauernden Gewitterregen Zuflucht, um sich, als der Regen aufgehört hatte, wieder auf dem Festplatz zu vergnügen.
Viele verschiedene Fahrgeschäfte auf dem Pfingstfest
Festplatzbeschicker Werner Baumeister hatte sich sehr große Mühe gegeben und es fertig gebracht, ein sehr abwechslungsreiches Angebot an Fahrgeschäften für den Königsberger Festplatz zu organisieren. Vor allen Fahrgeschäften, vom Nostalgieriesenrad bis hin zum Flip Fly, vor den Los- und Vergnügungsständen und den Ständen mit Essensangeboten in den unterschiedlichsten Variationen bildeten sich lange Schlangen. Auch im Bierzelt und im sich daran anschließenden Biergarten war viel Betrieb.
Beeindruckend war auch das Feuerwerk, welches am Samstag kurz nach 22.30 Uhr am Abendhimmel über dem Festplatz und der Altstadt zu sehen war. Die dritte große Tradition des Pfingstfestes neben Bieranstich und Feuerwerk folgte am Sonntagvormittag mit dem traditionellen Standkonzert der Blaskapelle aus Hofstetten und des Fanfaren- und Spielmannszuges aus Hofheim.
Gäste genießen Frühschoppen im Burghof
Am Morgen des Pfingstmontags zog es auch in diesem Jahr viele Einheimische und Gäste hinauf zum Schlossberg über der Stadt. Dort hielten Diakon Ulrich von Brockdorff und Pastoralreferentin Claudia Nowak am Platz vor dem Gefallenenehrenmal einen ökumenischer Gottesdienst. Die musikalische Ausgestaltung übernahm der Posaunenchor mit seinem Dirigenten Wolfgang Fischer.
Im Anschluss ließen sich viele Besucherinnen und Besucher bei angenehmem Wetter zum Frühschoppen im Burghof und in der Gaststätte nieder. Für die musikalische Untermalung des Frühschoppens, der für einige erst am frühen Nachmittag zu Ende ging, sorgte ebenfalls der Königsberger Posaunenchor.
Auszug der Bürgerwehr ist Tradition
Das Highlight des Festes folgte dann am Dienstag mit dem Pfingstauszug der Königsberger Bürgerwehr, die seit ihrer Gründung im Revolutionsjahr 1848 jedes Jahr am Dienstag nach Pfingsten ausmarschiert. Dabei werden die alten Kommandos benutzt und der Aufmarsch vollzieht sich nach dem Reglement von 1848. Vor über 170 Jahren war der Zweck des Ausmarsches, die Wehrtüchtigkeit der Bürgerwehr zu prüfen. Seitdem hat sich der Auszug zu einem Traditionsfest gewandelt.
Entgegengefiebert wird diesem Bürgerwehrauszug schon Wochen voraus. Wenn die Tamboure der Bürgerwehr dann zum Weckruf trommelnd durch die Straßen und Gassen ziehen, hält es nur noch wenige Königsbergerinnen und Königsberger zu Hause. Am Dienstag traten rund hundert Männer, bewaffnet mit einem blumengeschmückten Gewehr oder einem symbolischen Spazierstock, vor dem Rathaus an, um auf die Bürgerwehrfahne zu warten.
Zeugen des historischen Schauspiels waren MdL Steffen Vogel, Landrat Wilhelm Schneider mit Gattin, der ehemalige Oberbürgermeister der Stadt Coburg, Norbert Tessmer, der derzeitige 2. Bürgermeister Coburgs Hans-Herbert Hartan, sowie eine Vielzahl an Bürgermeisterkollegen der umliegenden Gemeinden.
Über den Salzmarkt ging es dann zu den Klängen der Heimatkapelle aus Michelau durch die Altstadt hinaus zum Festplatz, wo der Parademarsch von Hauptmann Manfred Barfuß abgenommen wurde. Mit dem Aufmarsch der Bürgerwehr auf dem Festplatz war das Fest der Bürgerwehr in Königsberg aber noch nicht beendet.
Den ganzen Tag über knallten auf dem Schießstand der Bürgerwehr unterhalb des Schlossberges Kleinkalibergewehre, um den Schützenkönig der Bürgerwehr zu ermitteln. Schützenkönig wurde Christof Dilser aus Unfinden, ein Neuling unter den Ausmarschierern aus der Bürgerwehr. Als Besonderheit wurde ihm die Ehre zuteil, zusammen mit dem Hauptmann die Bürgerwehrfahne auf dem Weg durch die Altstadt zum Haus des Hauptmanns zu bringen. Dort wird sie bis zum kommenden Jahr aufbewahrt.
Königsberger Tradition lebt auf
Damit ging am Dienstag das Pfingstfest zu Ende, über das der ehemalige Hauptmann der Bürgerwehr, Wolfgang Fischer, das Resümee zog: "Ein traumhaft schönes Fest, mit dem nach zwei Jahren die Tradition in Königsberg wieder voll auflebte."