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Kein Plastik und weniger Süßgetränke: Warum ein Wasserspender im Eberner Gymnasium großen Zulauf findet
Der stellvertretende Schulleiter Steffen Schlüter ist nach langen Recherchen in Sachen Wasserspender fündig geworden. Auch Trinkflaschen mit Schullogo gibt es jetzt am Eberner Gymnasium.
Foto: Rudolf Hein | Der stellvertretende Schulleiter Steffen Schlüter ist nach langen Recherchen in Sachen Wasserspender fündig geworden. Auch Trinkflaschen mit Schullogo gibt es jetzt am Eberner Gymnasium.
Rudolf Hein
 |  aktualisiert: 17.12.2023 02:44 Uhr

Seit fünf Monaten ist er in Betrieb und erfreut sich großer Beliebtheit: Der neue Wasserspender in der Pausenhalle des Eberner Friedrich-Rückert-Gymnasiums. Bis jetzt (Stand: 11. Dezember) hat der Wasserspender über 12.700 Halbliterflaschen mit keimfreiem Wasser gefüllt – wahlweise gekühlt oder mit Kohlensäure.

Die neuen Fünftklässlerinnen und Fünftklässler erhalten als Begrüßungsgeschenk des Elternbeirats eine Trinkflasche mit Schullogo und Namen. Die älteren Schülerinnen und Schüler können sich individuell eine Flasche bestellen, um sich dann Wasser aus dem Spender zu holen.

Schon vor Jahren über Wasserspender nachgedacht

Bereits im Schuljahr 2015/2016 hatten Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer im Schulforum gemeinsam über die Anschaffung eines Wasserspenders nachgedacht. Bei der Planung des Schulneubaus war noch vorgesehen, in jedem Stockwerk einen Wasserspender zu installieren.

Die Anforderungen an die Technik waren hoch: Einfache Bedienung, Stabilität, Hygienestandards wie in Krankenhäusern und Altenheimen, Keimfreiheit des Wassers, Wahlmöglichkeiten bei der Wasserausgabe. Die Auswahl der in Frage kommenden Spender war begrenzt. Die Preise lagen zwischen 3500 und 4000 Euro.

Bei den Recherchen des stellvertretenden Schulleiters Steffen Schlüter stellte sich heraus, dass die Realschule Ebern bereits über einen Wasserspender verfügt, der alle Anforderungen erfüllt. Dieser hatte die Schule zudem keinen Cent gekostet, sondern war gesponsert worden.

Fernwasserversorgung Oberfranken spendete das Gerät

Geldgeber war die Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) mit Sitz in Kronach. Hauptaufgabe der FWO ist es nach eigenen Angaben, als "zweites Standbein der regionalen Wasserversorger" im Regierungsbezirk Oberfranken zur Verfügung zu stehen. Aus diesem Grund wurde in den Jahren 1968 bis 1972 die Ködeltalsperre errichtet, aus deren Wasserreserven rund 80 Prozent der von der FWO abgegebenen Trinkwassermenge stammen.

Auch in Teilen des Landkreises Haßberge ist die FWO unter anderem mit einem Hochbehälter bei Rentweinsdorf an der Wasserversorgung beteiligt, weshalb der Landkreis zu den 15 Mitgliedern des Zweckverbands gehört.

Beim Übergabetermin (von links): Wilhelm Schneider, Steffen Schlüter, Sabine Rauscher, Sofia Pecht, Heinz Köhler, Martin Pöhner (Schulleiter), Markus Rauh und Tobias Mück (Vorsitzender des Personalrats).
Foto: Rudolf Hein | Beim Übergabetermin (von links): Wilhelm Schneider, Steffen Schlüter, Sabine Rauscher, Sofia Pecht, Heinz Köhler, Martin Pöhner (Schulleiter), Markus Rauh und Tobias Mück (Vorsitzender des Personalrats).

Am Montag erhielt das Gymnasium Besuch aus Kronach. Der Vorsitzende des Zweckverbands, Heinz Köhler, und der Verbandsdirektor der FWO, Markus Rauh, hatten sich auf den Weg gemacht, um den Wasserspender offiziell zu übergeben. Für den Landkreis Haßberge war Landrat Wilhelm Schneider (CSU) anwesend.

Fünf stolze Fünftklässler des FRG präsentieren ihre Trinkflaschen. Diese erhalten die neuen Schülerinnen und Schüler jeweils als Begrüßungsgeschenk des Elternbeirats.
Foto: Rudolf Hein | Fünf stolze Fünftklässler des FRG präsentieren ihre Trinkflaschen. Diese erhalten die neuen Schülerinnen und Schüler jeweils als Begrüßungsgeschenk des Elternbeirats.

Laut Rauh ist es wissenschaftlich erwiesen, dass Kinder in Deutschland zu wenig trinken. Für eine Studie seien Wasserspender in Schulen eingesetzt worden. Es habe sich dabei deutlich gezeigt, dass die Kinder dadurch mehr Wasser und weniger Limonaden oder Säfte trinken. Diesen Ansatz wolle die FWO aktiv unterstützen. Interessierte Schulen und Kommunen können sich bewerben. In den letzten Jahren seien bereits an die 50 Geräte zur Verfügung gestellt worden, darunter das für die Eberner Realschule im Jahr 2020 und nun das für das Gymnasium.

"Kühl – köstlich – und für die Kinder kostenlos" soll die Nutzung des Trinkwassers direkt aus der Leitung sein. Die Schulleitung und die Vorsitzende des Elternbeirats, Sabine Rauscher, sowie Schülersprecherin, Sofia Pecht, sind sich mit den Sponsoren einig, dass das Ganze nur vom Interesse und Engagement vor Ort leben kann. Die besten Voraussetzungen seien am FRG gegeben, die Umsätze an der "Zapfstelle" würden dem Recht geben.

Die laufenden Kosten für Wasser und Strom indes trägt der Landkreis als Sachaufwandsträger, und das tue er gerne, versicherte der Landrat.

 
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