Vier Mitarbeiter des Altenservicezentrums St. Martin und ein Bewohner der Hausgemeinschaft St. Anna in Hofheim sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Alle fünf zeigten bislang keine Krankheitssymptome, gab der Träger der Einrichtungen, der Caritasverband für den Landkreis Haßberge, am Donnerstag in einer Pressemitteilung bekannt.
Durch den vorsorglichen Test Schlimmeres verhindert
Die positiven Fälle seien im Zuge einer vorsorglich von der Caritas veranlassten Reihentestung des Personals und der Bewohner bekannt geworden. Damit hat man in St. Martin und St. Anna erst einmal Schlimmeres verhindert, ist der Wohlfahrtsverband überzeugt: „Ohne Reihentestungen wäre das Infektionsgeschehen ganz sicher deutlich später erkannt worden“, zitiert die Pressemitteilung Einrichtungsleiterin Melanie Schröder. Anke Schäflein, Geschäftsführerin des Caritas-Kreisverbandes, bekräftigte, alle jetzt erforderlichen Maßnahmen erfolgten "in enger Abstimmung und Kooperation mit dem Landratsamt und dem Gesundheitsamt".
Nach Caritas-Angaben gibt es seit August regelmäßige Testungen in den Häusern St. Martin und St. Anna. Hier leben dem Verband zufolge momentan 103 Seniorinnen und Senioren, gut 150 Mitarbeiter sind für ihre Versorgung, Betreuung und Unterstützung tätig.
7-Tage-Inzidenz fällt auf unter 70
Das Gesundheitsamt Haßberge wiederum meldete am Donnerstag, Stand 14 Uhr, den Anstieg der seit Beginn der Pandemie nachgewiesenen positiven Fälle auf 449 - das waren 14 mehr als am Vortag. Als gegenwärtig infiziert stufte die Behörde 121 Männer, Frauen und Kinder ein, 322 Bürgerinnen und Bürger seien inzwischen genesen. Sechs Personen waren bis Mitte Mai im Zusammenhang mit der neuartigen Lungenkrankheit verstorben. Am Donnerstag mussten laut Landratsamt drei Patienten stationär im Krankenhaus behandelt werden - zwei mehr als die Tage zuvor. Für 532 Haßbergler haben die Behörden Quarantäne angeordnet.
Was inzwischen als positiver Trend gewertet werden darf: Die 7-Tage-Inzidenz ist den dritten Tag in Folge gesunken und zum Donnerstag hin auf nunmehr unter 70 gefallen. Den exakten Wert gibt das Gesundheitsamt mit 69,92 an. Nach wie vor darf die auf 100 000 Einwohner umgerechnete Inzidenz als wichtiger Indikator für die Entwicklung der Pandemie betrachtet werden, praktische Auswirkungen auf das Alltagsleben hat der Wert aber nicht mehr, seitdem im ganzen Lande unabhängig von der Region der Teil-Lockdown gilt. Unter seinen bayerischen Nachbarlandkreisen hat der Haßbergkreis aktuell die niedrigste 7-Tage-Inzidenz. Die (gerundeten) Werte liegen für Schweinfurt bei 165 (Stadt: 183), Bamberg-Land 137 (Stadt: 160), Coburg 99 (Stadt: 88) und Rhön-Grabfeld bei 118.
Haßberge unter den wenigen Kreisen mit unter 600 Betroffenen pro 100 000 Einwohner
Überaus günstig auf der Corona-Landkarte des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL, Erlangen) steht der Haßbergkreis zudem dar, wenn man die Gesamtfallzahlen seit Beginn der Seuche wiederum umgerechnet auf 100 000 Einwohner beobachtet: Hier zählen die Haßberge zu den 11 von insgesamt 96 Landkreisen und kreisfreien Städten, bei denen sich bislang weniger als 600 von 100 000 Bürgern angesteckt haben. Eine niedrigere Kategorie gibt es nicht mehr.