Ruhig hört sich irgendwie anders an. Aber, dass 2019 ein ruhiges Jahr werden soll, war eh nicht geplant. Immerhin soll das Großprojekt "Sanierung der Hofheimer Innenstadt" weitergeführt werden. Auf dem Plan steht der Umbau der Landgerichtsstraße. Doch dieses Vorhaben hat Zuwachs bekommen. Parallel zur Umsetzung der Planung sollen am Lendershäuser Tor Parkplätze geschaffen werden. Und in der Lendershäuser Straße soll das sehnlichst erwartetet Baugebiet erschlossen werden, berichtet Hofheims Bürgermeister Wolfgang Borst bei einem Pressegespräch zu Bauvorhaben in der Stadt und Stadtteilen.
Wie in der Hofheimer Hauptstraße auch, muss vor den eigentlichen Arbeiten in der Landgerichtsstraße erst einmal der Untergrund genau unter die Lupe genommen werden. Um unliebsamen Überraschungen vorzubeugen, wie etwa belasteten Bereichen unter der Asphaltdecke. Diese Arbeiten laufen. Auch die Ausschreibungen für den Ausbau sind auf den Weg gebracht. Los gehen könnte es dann im März oder April. Die Betonung liegt auf könnte, denn: "Das Problem ist, ob Firmen überhaupt Zeit haben", so Borst, angesichts der guten Auftragslage von Baufirmen.
Parkraum am Lendershäuser Tor
Parallel zu diesen Arbeiten muss ein weiteres Projekt geschultert werden, das sich erst im vergangenen Jahr abzeichnete: am Lendershäuser Tor soll Parkraum geschaffen werden. Das Areal dort konnte erworben werden. Die Regierung habe dem Vorhaben auch zugestimmt, so Borst weiter. 35 Parkplätze sollen dort entstehen. Der Abriss eines Hauses in der Lendershäuser Straße, hinter dem Vereinsheim der Kleintierzüchte, und die Umgestaltung des Areals müssen parallel zur Sanierung der Landgerichtsstraße stattfinden.
Es sei wichtig, Innenstadt-nahe Parkplätze vorzuhalten, so Borst. Auch deshalb, weil durch die Sanierung der Innenstadtstraßen Parkplätze verloren gehen werden. Auf diesen Parkplätzen soll es auch Plätze für Dauerparker geben, so Borst weiter. Ziel dieses neuen Parkraums sei aber auch, dass nicht gleich wieder die neu gestalteten Innenstadtflächen zugeparkt würden. Mit dem neuen Angbot werde man zudem auch "die Park-Disziplin" durchsetzen.
Sobald das Wetter es zulässt, werden die Baumaschinen nur wenige Hundert Meter weiter in der Lendershäuser Straße ihre Arbeit aufnehmen können. Dort entstehen elf neue Bauplätze. Seit langem geplant, hatte sich der Start unter anderem auch durch Voruntersuchungen des Areals immer wieder hinausgezogen. Die Bauplätze werden mit Wasser, Kanal und Glasfaser in jedes Haus erschlossen, so Borst. 14 Interessenten haben sich gemeldet. Gedacht ist, dass es für die jetzt Berücksichtigten elf Vorbescheide geben soll, "um zu sehen, ob die Interessenten auch bereit sind, innerhalb von zwei Jahren zu bauen". So werde man erkennen, ob es sich nur um eine Reservierung handelte, oder ob hinter dem Interesse eine konkrete Bauabsicht steht. Borst rechnet damit, dass die Bauinteressenten im Herbst loslegen können.
Dorfgemeinschaftshäuser in Goßmannsdorf und Eichelsdorf
Voran gehen soll es auch in Goßmannsdorf und Eichelsdorf. Die Projekte dort: Dorfgemeinschaftshäuser. In Goßmannsdorf wird dies in der alten Schule verwirklicht. Die soll saniert werden. Wie, das wird am 25. Februar noch einmal auf einer Bürgerversammlung abschließend vorgestellt und diskutiert. Danach sollen die Ausschreibungen für die Arbeiten erfolgen. In Eichelsdorf laufen die Vorplanungen und Gespräche mit der Teilnehmergemeinschaft für den Umbau des Klosterkellers in ein Dorfgemeinschaftshaus. Ausschreibungen könnten in der zweiten Jahreshälfte auf den Weg gebracht werden, schätzt Borst.
Was beide Projekte gemeinsam haben: die hohe Förderung durch den Freistaat. Die liegt bei 90 Prozent. Warum der Staat in solchen Fällen viel Geld in die Hand nimmt? "Weil der Staat Zeichen setzen will, dass die Innenentwicklung das Wichtigste ist, um die Orte attraktiv zu erhalten, um die Leute in den Ortskernen zu halten", so Borst.
Hinweis der Redaktion: Dies ist eine geänderte Version des Artikels
Grund: Ein Fehler war uns in der Ursprungsversion unterlaufen. Fälschlicherweise hatte es geheißen, ein Haus an der Ecke Hauptstraße/Landgerichtsstraße werde für Parkplätze abgerissen. Richtig ist, dass das Haus, das abgerissen werden soll, in der Lendershäuser Straße, hinter dem Vereinsheim der Kleintierzüchter, steht. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.