
Am Sonntag konnte es losgehen: Die mobilen Impfteams hatten ihren ersten Einsatz, um in Senioreneinrichtungen die ersten Menschen gegen das Coronavirus zu impfen. "Es ist einfach großartig, dass wir zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte zu einem frühen Zeitpunkt in einer Pandemie einen wirksamen Impfstoff zur Verfügung haben", freut sich Anke Schäflein, Geschäftsführerin des Caritasverbandes für den Landkreis Haßberge.
Ein kleiner Pieks, der Leben rettet
Los ging es am Sonntagmorgen in der Caritas-Hausgemeinschaft St. Anna, wo 20 Impfdosen zur Verfügung standen. 17 davon verabreichte das medizinische Personal Bewohnern der Altenpflegeeinrichtung, drei weitere gab es für Caritas-Mitarbeiter, die dort tätig sind. Anke Schäflein betont, sie hoffe darauf, dass bald weitere Impfdosen zur Verfügung stehen. Unter den ersten Menschen im Landkreis Haßberge, die den Corona-Impfstoff bekamen, war die 87-jährige Olga Koch, eine der Bewohnerinnen von St. Anna. Laut Pressemitteilung der Caritas hat sie "den kleinen Pieks ohne mit der Wimper zu zucken und lachend" hingenommen.
"Gerade in der Anfangsphase wird der Impfstoff nur in kleinen Mengen zur Verfügung stehen. Deswegen bitten wir um Verständnis, dass gerade in den ersten Tagen und Wochen ausschließlich Berechtigte der höchsten Priorität geimpft werden können", wird Landrat Wilhelm Schneider in einer Pressemitteilung aus dem Landratsamt zitiert. So bittet er diejenigen Bewohner des Landkreises, die nicht zu den Hochrisikogruppen gehören, um etwas Geduld: "Bitte versuchen Sie in den kommenden Wochen nur eigeninitiativ einen Impftermin zu bekommen, wenn Sie zu den Personengruppen gehören, die in den Priorisierungsgruppen genannt sind." Sobald der Zugang zum Impfangebot für eine nachfolgende Prioritätengruppe erweitert wird, werde rechtzeitig informiert, heißt es aus dem Landratsamt.
Derzeit wird vor allem mobil geimpft
Der Schwerpunkt liegt nach Angaben der Behörde zunächst auf der Impfung der Bewohnerinnen und Bewohner von Senioren- und Pflege- sowie Behinderteneinrichtungen und dem Personal der ambulanten und stationären Pflege – also auf den Bevölkerungsgruppen mit der höchsten Vulnerabilität. Hierfür werden mobile Impfteams für die Impfung vor Ort eingesetzt.
Gerade in den ersten Wochen werde der überwiegende Teil der Impfungen durch diese mobilen Teams in den Pflegeeinrichtungen geleistet, heißt es aus dem Landratsamt. Die Impfungen im Impfzentrum im BRK-Haus in Hofheim würden daher "erst im Laufe des Januars zunehmend Bedeutung erhalten". Dennoch können sich Bürgerinnen und Bürger, die in der ersten Phase impfberechtigt sind, bereits ab Montag beim Bürgertelefon unter der Rufnummer (09521) 27-600 melden.