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Hofheim
Hofheim: 40 Männer und Frauen schmieden in der "Gemeindewerkstatt" Pläne für die Stadtentwicklung
Hofheim: 40 Männer und Frauen schmieden in der 'Gemeindewerkstatt' Pläne für die Stadtentwicklung
Foto: René Ruprecht (Archivfoto)
Werner Mock
 |  aktualisiert: 15.10.2024 02:41 Uhr

Die Mitgliedskommunen der Gemeinde-Allianz Hofheimer Land wollen ihre Zusammenarbeit langfristig fortsetzen. Dafür ist es unter anderem erforderlich, bis Mitte 2025 mit Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern neue Maßnahmen und Projekte zu entwickeln. Im Herbst 2024 finden daher in allen sieben Allianzgemeinden Gemeindewerkstätten statt. Die erste fand nun am Mittwoch in Hofheim statt und zwar im Haus des Gastes.

Philipp Ruhstorfer, Geschäftsführer des Ingenieurbüros für Planung und Umwelt (IPU), freute sich, dass fast 40 Personen mit ihrem Kommen das Interesse bekundeten, an einer zukunftsfähigen Kommune mitzuarbeiten. Als großen Vorteil bezeichnete er die kompakte Lage aller Mitgliedsgemeinden der Hofheimer Allianz, zu der er einen guten Draht hat, da er diesbezüglich bereits vor zwölf Jahren hier tätig war.

Laut Ruhstorfer ist die Erarbeitung eines Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts notwendig, das idealer Weise in Projekte umgesetzt wird. Motivierend stellte er die Frage: "Gibt es Zielvorstellungen, die Ihnen wichtig sind?"

Die Gemeindeallianz steht vor dem Neustart

Bürgermeister Alexander Bergmann fiel positiv auf, dass aus so ziemlich allen Stadtteilen Interessierte gekommen seien. Er betonte, es gehe nun darum, die Erfolgsgeschichte "Hofheimer Allianz" fortzuführen. "Ein Neustart steht bevor. Wir Bürgermeister der Allianz haben uns an einem Wochenende in Klosterlangheim getroffen und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass es angesichts der bestehenden und zukünftigen Herausforderungen sinnvoll und notwendig ist, diese Allianz fortzusetzen", sagte Bergmann.  Die Rathauschefs hätten Themenfelder ausgearbeitet, wollten die Bevölkerung aber mitnehmen in der Gemeindewerkstatt und wissen,  "was Euch unter den Nägeln brennt", so das Stadtoberhaupt.

Was ist gut, was kann besser werden? Und über welche Idee ist noch nie gesprochen worden? Eine der fünf Gruppen bei der Arbeit in der Gemeindewerkstatt. 
Foto: Werner Mock | Was ist gut, was kann besser werden? Und über welche Idee ist noch nie gesprochen worden? Eine der fünf Gruppen bei der Arbeit in der Gemeindewerkstatt. 

Projektkoordinatorin Kerstin Brückner und Allianzmanager Philipp Lurz wiesen auf einen Teil der bisherigen Projekte hin, wobei Lurz das Leerstandsmanagement, bei dem an die 400 Leerstände wiederbelebt wurden, als erfolgreichstes Projekt bezeichnete und mit dem die "Hofheimer Allianz" selbst über Landesgrenzen hinaus bekannt wurde. Er betonte aber zugleich, dass dieses Projekt auch in Zukunft ein Hauptthema bleiben wird.

Als weitere Projekte wurden zum einen die vorhandene HeimatApp genannt, durch die alle Informationen direkt zum Bürger gelangen sollen und zum anderen das Musikfestival Hofheimer Land, das im kommenden Jahr am 22. Juni 2025 in Burgpreppach stattfinden wird.

Kerstin Brückner widmet sich dem neuen Handlungsfeld "Wir & Hier", dessen Themen und Ziel sind: Die Förderung von Zusammenhalt und offenem Miteinander; wobei sie Ansprechpartnerin für Einheimische, Zugezogene, aber auch Geflüchtete ist. "Unlängst hat die sechste Hofheimer Land-Radtour stattgefunden, die mit 45 Teilnehmern aus sechs Allianzgemeinden die höchste bisherige Teilnehmerzahl aufwies", so Brückner.

Sodann wurden fünf Gruppen gebildet mit jeweils einem Schreiber, wobei jeder Gruppe ein großer Bogen ausgehändigt wurde mit Fragen zur künftigen Enwicklung. Es galt zu notieren, was gut laufe, wo noch Handlungsbedarf bestehe und ob es schon konkrete Projektideen gebe. Und die Ergebnisse daraus:

Lob für Leerstandsmanagement und Reparaturcafé

Am häufigsten gelobt wurden das Leerstandsmanagement und das Reparaturcafé. Wichtig war der Erhalt der Schwimmbäder und Wohnmobilstellplätze. Zufriedenheit ist vorhanden unter anderem hinsichtlich der Lebensmittel-Grundversorgung, der sportlichen Angebote, der Existenz der Stadtbücherei und der aktiven Vereine. 

Sie leiteten die Hofheimer Gemeindewerkstatt (von links): Robin Herb und Philipp Ruhstorfer (beide Planungsbüros IPU), Kerstin Brückner, Philipp Lurz und Bürgermeister Alexander Bergmann.
Foto: Werner Mock | Sie leiteten die Hofheimer Gemeindewerkstatt (von links): Robin Herb und Philipp Ruhstorfer (beide Planungsbüros IPU), Kerstin Brückner, Philipp Lurz und Bürgermeister Alexander Bergmann.

Großer Entwicklungsbedarf sieht die Bevölkerung offenbar hinsichtlich der Medizinischen Versorgung, wobei auch der Notarztstandort Hofheim mehrmals erwähnt wurde. Notiert wurde  die Seniorenunterstützung bezogen auf Betreuungsplätze, Digitalisierung bis hin zum Handytraining. Ansonsten waren die Vorschläge hinsichtlich Entwicklungsbedarf breit gefächert, von Solarpanelen auf öffentlichen Gebäuden statt in der Flur, bis zur Verkehrsberuhigung in den Ortsteilen.

Bezüglich konkreter Projektideen und Wünsche wurde ein Ruheforst und Baumbestattungen genannt. Auch hier gab es viele Vorschläge, von der Energieversorgung durch Nahwärme bis zum Hochwasserrückhaltebecken.

Bürgermeister Bergmann: "Wertvoller Kompass"

Philipp Ruhstorfer bedankte sich für das intensive Einbringen zahlreicher Ideen in solch kurzer Zeit und bat darum, die Themenfelder, die von den Bürgermeistern im Klosterlangheim erarbeitet wurden, mit den heutigen Vorschlägen zu ergänzen. Bürgermeister Alexander Bergmann bezeichnete die geleistete Arbeit der Anwesenden als "einen wertvollen Kompass, der uns richtungsweisend in die Zukunft führt zum Wohle der Stadt Hofheim und ihrer Stadtteile".

 
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