Die Niederschläge der letzten Tage, die Teils wolkenbruchartig herniedergingen, haben im Landkreis Haßberge dafür gesorgt, dass vor allem die Bäche stark angeschwollen sind und sich als braune Brühe durch ihr Bett wälzen. Der Hochwasser-Nachrichtendienst Bayern hat deshalb für den Landkreis Haßberge eine Warnung vor "Ausuferungen und Überschwemmungen" herausgegeben. Diese Meldestufe bedeutet im Experten-Jargon, dass für einzelne Grundstücke oder Keller durchaus Überflutungsgefahr besteht und vereinzelt auch Verkehrsverbindungen unterbrochen werden können.
Durch die anhaltenden Niederschläge sind die Wasserstände in den Gewässern im Landkreis weiterhin steigend, sagt der Nachrichtendienst, der in Bayern am Landesamt für Umwelt beheimatet ist. Zum Beispiel ist die Nassach bei Unterhohenried über die Ufer getreten. Der Main selbst wird nach der Einschätzung des Landesamtes für Umwelt in den nächsten Tagen trotz anhaltenden Regens kaum Hochwasser führen.
Für den Pegel Trunstadt werde im Laufe des Donnerstags damit gerechnet, dass der Fluss die Meldestufe 1 überschreitet. "Meldestufe 2 wird voraussichtlich nicht erreicht", so das Landesamt. Für Mittwoch wird hier ein Stand von 280 cm prognostiziert. Kritisch werde es zum Beispiel in Sand erst ab einem Wasserstand von 480 cm. Dann würden dort der Campingplatz und die Zeiler Straße im Bereich des Altmains überflutet.
Der für den Landkreis Haßberge zuständige Abteilungsleiter im Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen, Mathes Limprecht, gibt auch Entwarnung. Auf Anfrage der Redaktion teilt Limprecht mit, dass die meisten Scheitelstände schon in der Nacht zum Mittwoch wohl überschritten sein würden. "Wir hatten einen Tag Dauerregen. Die Böden waren bereits gesättigt", nennt er als Ursache dafür, dass einige Bäche ihr Bett verlassen haben. Ob der Main die Meldestufe 1 erreichen werde? "Die Chancen stehen fünfzig zu fünfzig", so Limprecht, "eher mit der Tendenz, dass sie nicht erreicht wird."