
Die Stadt Haßfurt will ihre Stadtteile weiterentwickeln. Unter der Internetadresse "www.hassfurt-beteiligt.de" können alle Interessenten nun vom 10. bis 24. Januar digital die Zukunft ihres Stadtteiles selbst mitgestalten. Und da es sich hier um eine digitale Mitwirkung handelt, sind die Mitgestalter auch an keine Uhrzeiten oder Örtlichkeiten gebunden. Rund um die Uhr können die Augsfelder, Höreder, Prappacher, Sailershäuser, Sylbacher, Uchenhöfer und Wülflinger mitmachen.
Wie funktioniert's?
Das geht ganz leicht. Einfach im Internet unter www.hassfurt-beteiligt.de einloggen, sich in zwei Minuten kurz auf der Plattform anmelden, mit den "Nettiquette" genannten Verhaltensrichtlinien vertraut machen und schon kann es losgehen. "Die Bürger werden willkommen geheißen und kurz informiert, worum es geht und wie die digitale Beteiligung aufgebaut ist. Sie wählen ihren Stadtteil aus und schon können sie in Ideenräume eintreten, deren Themen sie interessieren", beschreibt Stadtplanungsreferent Robert Barth von der Stadtverwaltung das Procedere.

Die Stadt Haßfurt will sich mit finanzieller Unterstützung der Städtebauförderung unter dem Motto "Nachhaltige Gesamtstadt Haßfurt 2035" weiterentwickeln und mit diesem Ziel gemeinsam mit ihren Bürgern ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) auch für ihre Stadtteile erstellen. Eigens zu diesem Zweck wurden Ende vergangenen Jahres vor Ort Bürgerwerkstätten in den einzelnen Stadtteilen durchgeführt. Die Beteiligung macht Bürgermeister Günther Werner schon ein wenig stolz: "Mehr als 300 Kinder, Jugendliche, junge und ältere Erwachsene sowie Unternehmer kamen zu den neun Treffen, obwohl alle Veranstaltungen tagsüber und teils bei Regen stattgefunden haben."
Was ist eine Bürgerbeteiligungs-Plattform?
Für alle, die sich jetzt weiter einbringen möchten oder nicht zu den Bürgerwerkstätten kommen konnten, bietet die Stadt nun ein "digitales Format der Bürgerwerkstätten 2.0" an, so Robert Barth. Im Rahmen des Modellprojekts "Smart Cities – Stadtentwicklung und Digitalisierung" habe das Team der Smart Green City Haßfurt bekanntlich eine Bürgerbeteiligungs-Plattform aufgebaut. "Unter www.hassfurt-beteiligt.de finden nun in einem zweiten Schritt die neun Bürgerwerkstätten 2.0 für Groß-Augsfeld, Augsfeld-Siedlung, Oberhohenried, Prappach, Sailershausen, Sylbach, Uchenhofen, Unterhohenried und Wülfllingen digital statt", erläutert der Stadtplaner.
Worum geht es in dem Projekt?
Bürgermeister Werner erklärt: Die Schlüsselthemen für die Gesamtstadt seien das Image der Stadt, Städtebau und Stadtplanung, Wohnen und Umwelt, wirtschaftliche Belange, Verkehr und Mobilität, Freizeit und Tourismus sowie Bildung und Digitalisierung. Speziell die Schlüsselthemen für die Stadtteile seien zum Beispiel die Einbindung in die Kernstadt, die Bewahrung, Stärkung und Neugestaltung der Identität. Oder die Aufgabe, den Ort fortzuentwickeln und dabei die Innenentwicklung in den Fokus zu nehmen. Stichworte seien hier Brachflächen und Leerstände, so der Bürgermeister.
Was genießt erste Priorität?
"Wichtig ist es auch", sagt Günther Werner, "Lösungen zu finden für die Bewältigung des Strukturwandels in der Landwirtschaft, eventuell durch Neuordnung großer Hofstrukturen. Das Mildern von Verkehrsbelastungen und die Stärkung des öffentlichen Personennah- wie auch des Radverkehrs genössen weiterhin erste Priorität. "Die Bewältigung des demografischen Wandels und Baumodelle für den Generationenwechsel sind ebenfalls bedeutende Themen in den Stadtteilen."

Dabei sei die Bürgerbeteiligung ein zentrales Anliegen. Deshalb habe die Stadtverwaltung in den vergangenen Tagen alle Haushalte in sämtlichen Stadtteilen nochmals durch eine Karte persönlich angesprochen und zum Mitmachen bei den "neun digitalen Bürgerwerkstätten 2.0" eingeladen. Zusätzlich habe die Stadt auch im Informationsheft ,Rathaus-Bote‘ dafür geworben, dass jedermann in den Stadtteilen "diese Chance nutzt", so Stadtplanungsreferent Robert Barth.
Was passiert mit den Vorschlägen?
Dabei könnten alle Bürger zu vorgeschlagenen Lebensbereichen und Handlungsfeldern ihre Anregungen, Kritik, Vorschläge und Wünsche vorbringen oder weitere Themen einbringen. "Alle Beiträge werden geprüft, dokumentiert und fließen in die Arbeit an einem Entwicklungskonzept je Stadtteil ein", verspricht Bürgermeister Günther Werner.
Ansprechpartner und weitere Informationen sind auf den städtischen Seiten von Facebook, Instagram und der Stadt Haßfurt-Website und unter www.hassfurt-beteiligt.de zu finden.