
Es ist mittlerweile ein halbes Jahr her, dass Stadtpfarrer Stephan Eschenbacher seinen letzten Gottesdienst in Haßfurt gehalten hat. 14 Jahre hatte der katholische Geistliche in der Kreisstadt in der Pfarrei St. Kilian gewirkt, seit November ist er Teampfarrer in der Pfarrei Heilig Geist in Schweinfurt.
Ein halbes Jahr ist für die in langen Zeiträumen denkende und handelnde katholische Kirche wie ein Wimpernschlag. Für ihre Gläubigen sind sechs Monate aber durchaus eine lange Zeitspanne. So lange zumindest, dass die Katholikinnen und Katholiken in Haßfurt allmählich schon gerne wüssten, wer Eschenbachers Nachfolger wird.
Doch das für die Nachbesetzung der vakanten Stelle verantwortliche Bistum in Würzburg hält sich bedeckt. "Die Stelle ist ausgeschrieben", heißt es aus dem Bischöflichen Ordinariat, sobald der Nachfolger feststehe, werde die Pressestelle darüber informieren. Auch auf die Nachfrage hin, bis wann das Bistum denn den neuen Pfarrer ernannt haben will und ob es denn überhaupt Bewerbungen gibt, heißt es nur und noch einmal: "Wir melden, sobald ein Nachfolger feststeht." Immerhin, so hat es die Redaktion aus gut informierter Quelle aus dem Umfeld der Kirche erfahren: Es scheint tatsächlich Geistliche zu geben, die für das Amt in Haßfurt ihren Hut in den Ring geworfen haben.
Diakon im Zivilberuf darf bis zum Alter von 70 Jahren arbeiten
Länger noch als Stadtpfarrer Eschenbacher, nämlich mehr als 20 Jahre, war Diakon Manfred Griebel für die Pfarrei St. Kilian in Haßfurt und ihre Gläubigen im Einsatz. Er wechselte in diesem Januar kurz nach seinem 66. Geburtstag in den Ruhestand. Aber nur, um nach zwei Monaten Pause zurückzukehren. Wie das Bistum bestätigt, ist Griebel nun zwar nicht mehr als hauptberuflicher Diakon tätig, jedoch als "Diakon im Zivilberuf" im Pastoralen Raum Haßberge West unterwegs. Er dürfe somit bis zum Alter von 70 Jahren tätig sein, aber in "deutlich reduziertem Umfang". Dafür erhalte er einen Aufwandsentschädigung, erklärt das Ordinariat.