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Haßfurt
Haßfurt: Die erste ukrainische Familie hat in der Tennishalle des TV ihr Quartier aufgeschlagen
In der Halle ist insgesamt Platz für 76 Personen. Ziel des Landkreises Haßberge ist es jedoch, sie alle möglichst schnell dezentral unterzubringen.
Hausmeister Werner Degen (links) erläutert Landrat Wilhelm Schneider (Zweiter von links) und Mitgliedern des Kreistags die neue Notunterkunft für Geflüchtete in der Tennishalle des TV Haßfurt.
Foto: Günther Geiling | Hausmeister Werner Degen (links) erläutert Landrat Wilhelm Schneider (Zweiter von links) und Mitgliedern des Kreistags die neue Notunterkunft für Geflüchtete in der Tennishalle des TV Haßfurt.
Günther Geiling
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:24 Uhr

Landkreise müssen darauf eingerichtet sein, in kürzester Zeit viele geflüchtete Menschen unterzubringen. Dafür sind Notunterkünfte notwendig. Die neuste und größte derartige Einrichtung ist nun in der großen Tennishalle des TV Haßfurt am Lengfeldweg entstanden, die der Verein dem Landkreis Haßberge zur Verfügung gestellt hat. 76 Personen finden hier Platz. Im Moment ist schon eine ukrainische Familie untergebracht.

Hausmeister Werner Degen, der zusammen mit Unterkunftsverwalter Joachim Krines für die Einrichtung und Verwaltung sorgt, legt Wert auf die Feststellung, dass dieser Bereich vom Sportgelände des TV Haßfurt abgetrennt ist und die Halle mit Modulen ausgestattet wurde. Neben den Zweibettzimmern oder -kabinen gehören auch Kochzeilen und Kühlschränke zur Einrichtung, so dass sich die Geflüchteten aus verschiedenen Ländern auch ihre Gerichte kochen könnten. Aber auch Aufenthalts- und Sanitärräume sind inbegriffen. Zusätzlich habe man noch Duschcontainer bereitgestellt, erklärte Hausmeister Degen am Dienstag beim Besuch des Kreisausschusses für Arbeit und Soziales.

Er gab zu bedenken, dass die Unterkunftsverwaltung alles organisiere, dies nicht einfach sei. So setze man sogar alles für den laufenden Betrieb instand, um Kosten zu sparen. Oder man habe selbst an den Herden Zeitschaltuhren eingebaut, so dass nach einer halben Stunde die Herdplatte ausgeschaltet werde. Jedoch spielten auch die sprachlichen Probleme bei zahlreichen Vorgängen eine besondere Rolle. "Wir sind derzeit zu zweit und betreuen fast 100 Häuser mit 649 Personen."

Blick in ein neu eingerichtetes Schlafzimmer
Foto: Günther Geiling | Blick in ein neu eingerichtetes Schlafzimmer

Die Zuteilung der Geflüchteten erfolgt durch das Landratsamt Haßberge. "Bei uns soll ja eine Notunterkunft sein und wir versuchen Reserven zu halten. Schließlich wollen wir mehr die Unterbringung in dezentralen Wohnungen auf den Dörfern, weil dort auch die Integration einfacher ist."

Sozialamt hat viel zu tun, Wohnungen bezugsfertig zu bekommen

In diesem Zusammenhang betonte Dieter Sauer, der Leiter des Sozialamtes Haßberge, dass man vom Landratsamt aus Mietkonditionen vereinbare und auch alles organisiere, damit eine Wohnung bezugsfertig wird. Oft sei in einem Haus ja nichts drin und man müsse erst für die technischen Einrichtungen sorgen und dann alles bestücken, von der Bettwäsche bis hin zu Stuhl und Tisch.

Dieter Sauer meinte, dass es zum Beispiel für Ukrainer nur so etwas wie eine "Übergangszeremonie" sein soll. "Wir wollen sie möglichst schnell in private Unterkünfte vermitteln, weil sie oftmals nicht hier bleiben. Wir halten derzeit über 1000 Unterkünfte vor. Eine Gemeinschaftsunterkunft ist noch in Theres geplant."

"Der Strom reißt nicht ab und wir werden unsere Quote erfüllen müssen."
Landrat Wilhelm Schneider mit Blick auf die Flüchtlingssituation

Laut Landrat Wilhelm Schneider hat der Freistaat Bayern signalisiert, dass die Zuweisungen in den kommenden Monaten fortdauern, ja im Herbst sogar mit einem weiteren Anstieg der Flüchtlingszahlen zu rechnen sei. "Der Strom reißt nicht ab und wir werden unsere Quote erfüllen müssen." Dabei sei der Landkreis auf Unterstützung durch die Kommunen angewiesen.  "Die 1000 Plätze werden bald voll sein, denn wir sollen wöchentlich 30 Personen abnehmen. Wir müssen also weiter versuchen, Unterbringungsmöglichkeiten zu bekommen", forderte der Landrat eindringlich.

Der Landrat befürchtet, dass die Unterbringung der Geflüchteten eine Herausforderung für die nächsten Jahre sein wird oder vielleicht auf Dauer bleibt. "Bisher habe man die Situation im Landkreis hervorragend gemeistert und er hoffe, dass man das auch zukünftig schaffe.

 
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