Beim Haßberge-Check waren die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Haßberge aufgerufen, ihre Heimat anhand von 15 Kategorien mit Noten von eins bis zehn zu bewerten. Darüber hinaus hatten die Teilnehmer der Online-Umfrage aber auch die Möglichkeit, in einem Freitextfeld ihre Wünsche, Anregungen, Vorschläge oder Kritik anzubringen. Etwa 80 der 206 Personen, die an der Umfrage teilgenommen und dabei Hofheim als ihre Heimat angegeben hatten, haben von diesem Angebot Gebrauch gemacht.
Dass es um den Nahverkehr im gesamten Landkreis Haßberge schlecht bestellt ist, das hat erst kürzlich eine Erhebung des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung aufgezeigt. Hofheim bildet da keine Ausnahme, wie sich im Freitextfeld der Umfrage widerspiegelt. "Die Anbindung an einen sehr gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehr in Richtung Schweinfurt als auch nach Bamberg hat höchste Priorität und muss zeitnah verbessert werden", fordert eine Person aus Hofheim.
Die "sinnlosen Mitfahrbänke", die in mehreren Kommentaren ähnlich vernichtende Kritik ernten, seien damit ausdrücklich nicht gemeint. Als "sehr schlecht und teuer" oder "miserabel" beschreiben auch einige andere Stimmen den ÖPNV in und um Hofheim. So gebe es für Arbeitnehmer vor allem bei wechselnden Dienstzeiten so gut wie keine Möglichkeit, ohne Auto beispielsweise nach Schweinfurt zur Arbeit zu kommen.
Ein weiteres Thema, das viele der Kommentare im Freitextfeld betrifft, befasst sich mit dem mangelhaften Angebot für Kinder und Jugendliche in der Stadt Hofheim. "So hält man die Jugendlichen nicht am Heimatort", prophezeit ein Umfrageteilnehmer und fordert Angebote wie eine Skaterbahn, einen Minigolfplatz oder gar eine Go-Kart-Bahn. Auch der Wunsch nach einem Kino wird in einem der Kommentare laut. Den Ausbau der vorhandenen sowie die Schaffung neuer Spielplätze fordern gleich mehrere Bürgerinnen und Bürger Hofheims. "Denn es kann doch nicht sein, dass die meisten Hofheimer Familien lieber mit dem Auto in umliegende Gemeinden fahren, um mit ihren Kindern auf den Spielplatz zu gehen", heißt es.
Für Kritik sorgt auch das gastronomische Angebot der Stadt Hofheim. "Der Marktplatz müsste mit Außengastro belebt werden", schreibt beispielsweise einer der Umfrageteilnehmer. Als "einseitig und qualitativ meist schlecht" bezeichnen mehrere andere die Gaststättenlandschaft in Hofheim und wünschen sich mehr als "nur Pizza und Schnitzel", nämlich vegan, bio, nachhaltig und multikulturell.
Wunsch nach mehr kultureller Vielfalt
Auch der Sektor "Kultur", bei dem Hofheim trotz des Tagungs- und Kulturzentrums Schüttbau in Rügheim in der Online-Umfrage eher schlecht abgeschnitten hat, ist Thema in mehreren Kommentaren. Allerdings: Darüber, in welche Richtung die Verantwortlichen das durchaus vorhandene Kulturprogramm verändern sollen, scheiden sich die Geister. Während einige Umfrageteilnehmer mehr "Blasmusikabende" und "Volksmusik" fordern, schimpfen andere über die "immerwährenden Coverbands und Blasmusik". Jazz, Ska oder auch Rock, Musik jenseits des eigenen Tellerrands wäre ganz nach dem Geschmack einer kommentierenden Person. Insgesamt wäre sicherlich ein "breitgefächertes Musikangebot" das, worauf sich alle Stimmen einigen könnten.
Was ist der Haßberge-Check?
Über folgende Orte berichten wir demnächst:
Zeil
Hofheimer Land (Aidhausen, Burgpreppach, Riedbach)
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