Die Kreistagsfraktion „Junge Liste“ (JL), auf deren Initiative hin der Landkreis Haßberge derzeit die „Gelbe Tonne“ einführt, hat dieser Tage der Firma Eichhorn Transport und Entsorgungs-GmbH in Eltmann einen Besuch abgestattet, wie die JL in einer Pressemitteilung erklärt. Hintergrund: Das Duale System Deutschland hat Eichhorn mit der Abholung des Verpackungsmülls im Landkreis Haßberge beauftragt, wie die Kreisabfallwirtschaft am Mittwoch gegenüber dieser Zeitung bestätigte.
Dementsprechend erfreut sei JL-Fraktionsvorsitzender Thomas Wagenhäuser darüber gewesen, dass der Auftrag an ein einheimisches Unternehmen vergeben werden konnte und damit zusätzliche Arbeitsplätze im Landkreis Haßberge entstehen. Geschäftsführer Manfred Eichhorn habe die JL-Delegation zum aktuellen Stand der Einführung der Gelben Tonne und zur Zusammenarbeit mit dem Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Haßberge informiert, heißt es in der Verlautbarung. In der beschlossenen Kombilösung aus Tonne und Wertstoffhöfen sieht der Unternehmer das effizienteste System, welches zur Reduzierung der Restmüllmenge beitragen werde. „Zur Fehlwurfvermeidung werden stichprobenartige Kontrollen des Inhalts der Gelben Tonne durchgeführt, um so die bestmögliche Mülltrennung sicherzustellen“, zitiert die Pressemitteilung Dominik Eichhorn, der Mitglied der Geschäftsleitung ist.
Bei den großen Wertstoffhöfen werden zur Sammlung der Wertstoffe die großen Fünf-Kubik-Container verbleiben. Bei den kleineren Wertstoffhöfen sind zehn 1100 Liter Sammeltonnen vorgesehen.
Zusätzliche Tonnen sind möglich
Auf die Frage von Kreisrätin Isabell Zimmer, ob es viele Rückfragen von Bürgern gäbe, habe Dominik Eichhorn ausgeführt, dass es keine Beschwerden gäbe. Die meisten Anrufe oder E-Mails kämen von Bürgern, die entweder die Gelbe Tonne abmelden oder eine weitere Tonne bestellen wollen. Kreisrat Christian Zehendner wurde nach eigenen Angaben bereits des Öfteren auf den vierwöchigen Zyklus angesprochen, mit dem die Gelbe Tonne geleert wird. Er wollte deshalb wissen, ob auch ein Rhythmus von zwei Wochen denkbar wäre. Hierauf führten die Unternehmer Eichhorn aus, dass in der Ausschreibung eine vierwöchige Leerung ausgeschrieben wurde und dies bis Ende 2022 vereinbart wurde. Es könnten jedoch zusätzliche Tonnen kostenlos nachbestellt werden.
Alexander Ambros interessierte der Sortiervorgang, er fragte nach, ob dieser in Eltmann stattfindet. Das ist jedoch nicht der Fall. Dominik Eichhorn habe hierzu ausgeführt, dass alle DSD-Systeme verpflichtet seien, ihren Verpackungsmüll abzuholen. Eichhorn sammelt den Verpackungsmüll und lagert ihn zwischen, ehe ihn die DSD-Systempartner abholen. Sie verwerten den Müll mit ihren eigenen Sortiermaschinen an verschiedenen Standorten in Deutschland. Moderne Sortieranlagen ermöglichten es, den Inhalt der Gelben Tonne vollautomatisch und nahezu sortenrein zu sortieren, hörten die Kreisräte. Abschließend wollte Thomas Wagenhäuser wissen, welche personellen Auswirkungen der Auftrag auf das Unternehmen habe. Hierzu stellten die Geschäftsführer fest, dass landkreisweit etwa sechs zusätzliche Vollzeitstellen benötigt werden.
Wie Manfred Eichhorn am Mittwoch dieser Zeitung verriet, hat sein Unternehmen inzwischen rund die Hälfte aller 30 000 Gelben Tonnen für den Landkreis Haßberge ausgeteilt. Die Haushalte können die Tonne nutzen, müssen es aber nicht tun. Verpackungsmüll kann auch weiterhin über die Wertstoffhöfe abgegeben werden. (mcs)