
Das sogenannte Bürgermobil der AfD stand am Dienstagnachmittag auf dem Marktplatz in Haßfurt. Gleichzeitig zeigte die Haßfurter Gruppe der Initiative "Omas gegen Rechts" sprichwörtlich Flagge gegen die Werbetour der Partei. Das Interesse der Passantinnen und Passanten am AfD-Mobil hielt sich in Grenzen. Innerhalb der zwei Stunden, für die der Stand genehmigt war, suchten zwölf Personen, drei Viertel davon Frauen, das Gespräch mit dem AfD-Vertreter.
"Es kann spekuliert werden, ob die Frauen vielleicht nur wegen des kleinen Hundes dort waren, der offensichtlich dem Wahlkampfhelfer gehörte", sagte augenzwinkernd Jastin Wedemeyer. Der 22-Jährige ist Beispiel dafür, dass bei den "Omas gegen Rechts" nicht nur wirkliche Omas aktiv sind. Seit Anfang dieses Jahres hat er sich der Gruppierung angeschlossen, um sich für den Erhalt der Demokratie einzusetzen, wie er vor Ort erklärte.
Passanten begrüßten die Gegendemo der "Omas gegen Rechts" auf dem Marktplatz
"Gut, dass es noch Leute mit Sinn und Verstand gibt" oder "Das rührt mich total, was ihr hier macht", waren Äußerungen von Passantinnen und Passanten, die nach eigenem Bekunden die Aktion der "Omas gegen Rechts" sehr gut fanden. Sie waren sich mit den Initiatorinnen und Initiatoren der behördlich genehmigten Gegendemo einig, dass es eine Zeit wie die des Dritten Reichs in Deutschland nie wieder geben dürfe.
Einer, der sich ebenfalls zu den "Omas gegen Rechts" auf den Marktplatz stellte und ein Plakat mit den Worten "Gegen Hass und Hetze" in den Händen hielt, war Rudi Reinhart. Er ist Sprecher des neu gegründeten Bündnisses für Demokratie und im Hauptberuf katholischer Betriebsseelsorger. "Viele AfD-Wähler fallen leider auf die einschlägigen Parolen dieser Partei herein und haben noch nie deren Parteiprogramm gelesen", sagte Reinhart. Er hoffe, dass sich AfD-Sympathisantinnen und AfD-Sympathisanten mehr informieren, ehe sie ihr Kreuz auf dem Stimmzettel setzen.
Kopf der Haßfurter "Omas gegen Rechts" ist Sigrid Anschütz-Kestler. Im vergangenen November gründete sie die Haßfurter Gruppe und ist, wie sie erklärte, nach wie vor auf der Suche nach weiteren Mitstreiterinnen und Mitstreitern jeden Alters. Die nächste Monatssitzung der "Omas gegen Rechts" finde am 15. Mai um 18.30 Uhr im Hotel Walfisch statt, berichtete sie. Daneben werde die Initiative bis zur Europawahl jeden Freitag mit einem Stand auf dem Marktplatz präsent sein.
Hinweis: In einer früheren Version dieses Beitrags war der Termin für die nächste Monatssitzung der "Omas gegen Rechts" falsch angegeben. Dies wurde inzwischen korrigiert. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.
"Innerhalb von zwei Stunden ... suchten zwölf Personen, drei Viertel davon Frauen, das Gespräch mit dem AfD-Vertreter." Also dem Vertreter einer Oppositionspartei des dt. Bundestages.
Wurde das auch protokollarisch mit Bild dokumentiert und in einer Kartei abgelegt?
Apropos Bild. Auf dem sieht man auf der Großdemo überwiegend "Opas gegen Rechts".
Die letzten "Opas gegen Rechts" mit vergleichbarem Demokratieverständnis sind übrigens 1989 krachend gescheitert, weil konterrevulutionäre, rechte Kräfte jeden Montag auf die Straße gingen.
Also gut aufpassen, und die vielen Rechten der CSU und der Freien Wähler gut im Auge behalten! "Wer nicht für uns ist, ist rechts!"
- Übel, wenn ich die Putin Sprechpuppen der Blauen hier im Sinne einer demokratischen Meinungsfreiheit gegen reaktionäre, ostalgische Opas verteidigen muß.