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Haßfurt
Fröhliches Fest, aber ernste Botschaften: Queere Community feierte am Samstag in Haßfurt
Mit einem Demonstrationszug durch die Innenstadt und einem Fest am Gries forderten die Teilnehmenden mehr Toleranz und Anerkennung.
Rund 70 Menschen zogen durch die Haßfurter Innenstadt und forderten mehr Offenheit und Akzeptanz queeren Menschen gegenüber unter dem Motto 'Pride am Main, queer vereint'.
Foto: Christian Licha | Rund 70 Menschen zogen durch die Haßfurter Innenstadt und forderten mehr Offenheit und Akzeptanz queeren Menschen gegenüber unter dem Motto "Pride am Main, queer vereint".
Christian Licha
 |  aktualisiert: 27.07.2024 02:42 Uhr

Rund 70 Menschen zogen am Sonntag mit einem Demonstrationszug durch die Haßfurter Innenstadt und forderten mehr Offenheit und Akzeptanz unter dem Motto "Pride am Main, queer vereint". Veranstaltet vom Verein "Queeres UFO e.V." war dies der Abschluss mehrerer Veranstaltungen an dem Wochenende in Haßfurt und Schweinfurt.

Laut Polizei geht die Demo reibungslos über die Bühne

Vom Bahnhof über die Nordtangente zur Oberen Vorstadt und die Hauptstraße entlang schlängelte sich der bunte Zug durch die Kreisstadt. Die Kernbotschaft war die Forderung eines Miteinanders und mehr Anerkennung gegenüber Lesben, Schwulen, Inter- oder Asexuellen und Transgender-Personen.  "Viele Menschen haben uns zugewunken und damit ihre Unterstützung unseres Anliegens gezeigt", sagte Lore Then, die als Vorstandsmitglied des veranstaltenden Vereins die Demonstration anführte. Die Haßfurter Polizei sicherte den Verkehr ab und bestätigte einen friedlichen Verlauf der Veanstaltung ohne irgendwelche Zwischenfälle.

Ziel des fast einstündigen Marsches war der Festplatz Gries am Mainufer. Dort waren zahlreiche Stände aufgebaut, wie zum Beispiel von der Initiative "Demokratie leben" des Mehrgenerationenhauses Haßfurt, dem Regenbogenbüro Unterfranken als fachliche Anlaufstelle für queere Menschen in Würzburg und Unterfranken und dem Linken Bündnis Haßberge. "Wir sind nicht nur gegen Rechtsextremismus, sondern auch bei Euch dabei", sagten die "Omas gegen Rechts", deren Haßfurter Organisation ebenfalls vor Ort war und die Anliegen der queeren Menschen unterstützte.

Mit Schildern verliehen die Demonstranten ihren Forderungen Nachdruck.
Foto: Christian Licha | Mit Schildern verliehen die Demonstranten ihren Forderungen Nachdruck.

Vier Mitstreiter waren zum Beispiel auch Tobias und Simone aus Burgpreppach, Hazel aus Berlin und Janina aus Wachenroth. Simone sagt von sich, demisexuell zu sein. Das heißt, sie fühle sich nur dann zu einer anderen Person körperlich beziehungsweise  sexuell hingezogen, wenn sie eine langfristige emotionale Bindung zu dieser Person aufgebaut habe. Diesen richtigen Partner hat die 45-Jährige mit ihrem Ehemann Tobias gefunden, mit dem sie schon seit langem verheiratet ist. Beide stehen auch voll und ganz hinter Simones Tochter Hazel.

Fotoserie

Die 25-Jährige lebt und studiert in Berlin und verbindet ihren momentanen Aufenthalt bei ihren Großeltern in Würzburg mit dem Besuch von vielen CSD-Veranstaltungen in der Umgebung. "Ich bin nonbinär, asexuell und panromantisch", sagt die Studentin von sich und fordert zusammen mit ihrer Familie, dass die Menschheit offener werde und respektvoller miteinander umgehe.

Mehr Akzeptanz in der Gesellschaft fordern (von links) Tobias und Simone aus Burgpreppach, Hazel aus Berlin und Janina aus Wachenroth.
Foto: Christian Licha | Mehr Akzeptanz in der Gesellschaft fordern (von links) Tobias und Simone aus Burgpreppach, Hazel aus Berlin und Janina aus Wachenroth.

Kennengelernt haben die Drei bei der jetzigen Haßfurter Veranstaltung die 20-jährige Janina aus Wachenroth im mittelfränkischen Landkreis Erlangen-Höchstadt. Die angehende Pharmazeutisch-technische Assistentin (PTA) outete sich etwa vor vier Jahren als lesbisch, asexuell und aromantisch. Für ihre Eltern sei das kein Problem und auch in ihrem Wohnort erfahre sie keine Diskriminierung. Dennoch fordert Janina: "Die Menschen sollen sich mit mehr Liebe und weniger Hass begegnen".

Aus "CSD Haßberge" wurde "Queeres UFO"

Ein buntes Bühnenprogramm sorgte auf den Mainwiesen für Unterhaltung. So trat zum Beispiel die Post-Hardcore-Band "Call it aday" aus Würzburg auf, einige Poetryslamer und Poetryslamerinnen trugen ihre Werke vor und weitere Akteure sorgten für Kurzweile. Vincent Steppert, der Vorsitzende des Vereins "Queeres UFO e.V." freute sich über den guten Verlauf des Wochenendes.

Mit einem bunten Bühnenprogramm wurde nach der Demo am Festplatz Gries gefeiert.
Foto: Christian Licha | Mit einem bunten Bühnenprogramm wurde nach der Demo am Festplatz Gries gefeiert.

Der jetzige Verein ist aus dem CSD Haßberge e.V. hervorgegangen, der bereits in den Jahren 2022 und 2023 den Christopher Street Day in Haßfurt organisiert und durchgeführt hat. Mit der neuen Vereinigung wolle man in dem erweiteren Aktionsradius noch mehr Menschen ansprechen, so Steppert. Die Abkürzung "UFO" steht nämlich für "Unterfranken Ost". Ausführliche Informationen zu dem Verein gibt es im Internet unter www.queeres-ufo.de

 
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Kommentare
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  • Erich Waldherr
    Warum spricht und schreibt jemand in Haßfurt z.B. auf Plakaten englisch. Statt „Free Hugs“ könnte da auch „Abrazo gratis“ stehen. Das würden die meisten in Haßfurt auch nicht verstehen.
    Etwas zu sagen oder schreiben, das nicht verstanden wird, ist keine Botschaft.
    Mein Kommentar war nicht gegen den Autor des Artikels gerichtet! Vielmehr gegen den Gebrauch von unverständlichen Ausdrücken. „Fridays for Future“ machen es meist auch so.
    Vor ca. 20 Jahren habe ich in Madrid „Abrazo gratis“ gesehen. Das war wenigstens in der Landessprache.
    Nicht für ungut!
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  • Martin Sage
    Hallo Herr Waldherr,
    vielen Dank für Ihre kritische Anmerkung, die berechtigt ist. Viele Begriffe aus der queeren Szene sind der Allgemeinheit noch nicht geläufig. Nonbinär zum Beispiel bedeutet, dass sich eine Person weder ganz als weiblich noch ganz als männlich fühlt. Demisexuelle Menschen fühlen sich nur dann zu jemandem körperlich hingezogen, wenn sie zu dieser Person eine dauerhafte emotionale Bindung aufgebaut haben. Leider würde es den Rahmen unserer Möglichkeiten sprengen, in jedem Artikel alle Begriffe zu erklären. Sie lassen sich aber auch leicht googeln, auf das queere Lexikon im Internet hat Dietmar Eberth in einem Kommentar hier schon hingewiesen.
    Mit freundlichen Grüßen aus der Redaktion, Martin Sage
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  • Erich Waldherr
    Doppelposting.
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  • Erich Waldherr
    Was bedeutet bitte
    nonbinär
    asexuell
    panromantisch
    lesbisch
    asexuell
    aromantisch
    demisexuell
    Free Hugs
    Was soll so ein unverständlicher Artikel?
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  • Albrecht Schnös
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Dietmar Eberth
    Das sind nicht begriffe des Artikelschreibers sondern Antworten von Menschen. Und ob der Schreiber die Antworten erklären muß/sollte?

    Aber google ist ja allmächtig:
    https://queer-lexikon.net/glossar/
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  • Michael Lorz
    Willkommen im Jahr 2024, Erich. Möglicherweise geht es ja genau darum, solche Begrifflichkeiten in der Gesellschaft zu verankern? Damit eben alle sehen und erkennen, was es außer der klassischen Mann-Frau-Rolle noch alles gibt.
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