Der erste bestätigte Corona-Fall im Landkreis Haßberge sorgt für mächtig Wirbel. War zuerst von einer Schülerin an der Wallburg-Realschule Eltmann die Rede, wurde dies nun vom Landratsamt Haßberge zurückgenommen. Vielmehr ist davon auszugehen, dass es sich um eine Schülerin der Jacob-Curio-Realschule in Hofheim handelt. Aufgrund zweier im Labor vertauschten Proben war das Missverständnis entstanden. Als Vorsichtsmaßnahme fällt sowohl in Hofheim als auch in Eltmann am Mittwoch, 11. März, der Unterricht an den Grund-, Mittel- und Realschulen aus.
Bei einer Pressekonferenz im Landratsamt Haßberge am Dienstagmittag hatte Landrat Wilhelm Schneider zusammen mit dem Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Jürgen Reimann, zuerst von dem Fall in Eltmann berichtet, ehe sich noch im Laufe des Termins herausstellte, dass es sich um einen Irrtum handelte.
Positiver Test nach Urlaub in Südtirol
Bei der in Betracht kommenden, mit dem Corona-Virus infizierte Person soll es sich um eine 13-jährige Schülerin handeln, die eine 7. Klasse der Jacob-Curio-Realschule in Hofheim besucht. Diese war in der Faschingswoche zusammen mit vier weiteren Familienmitgliedern in Südtirol beim Skifahren. In dem Hotel, in dem die Haßbergler untergebracht waren, wurde ein bestätigter Corona-Fall bekannt, so dass sich die Familie ebenfalls einem Test unterzog. Nach momentanen Erkenntnissen war nur bei der 13-Jährigen das Ergebnis Positiv. Alle anderen Familienmitglieder wurden demnach negativ getestet. Unter ihnen ist auch eine 16-Jährige, die in Eltmann zur Schule geht. Offenbar waren die Proben der beiden Jugendlichen zunächst vertauscht worden, weshalb erst von einem Fall in Eltmann die Rede war.
Der Gesundheitszustand der positiv getesteten Schülerin sei gut, es würden sich nur leichte Symptome zeigen, sagte Gesundheitsamtsleiter Reimann.
Landrat Wilhelm Schneider erklärte, dass nun nach möglichen Kontakpersonen gesucht würde. Dafür habe die Koordiniungsstelle im Landratsamt bereits alle Hebel in Bewegung gesetzt. Zusätzlich werde es noch eine Nachuntersuchung geben, wie das Landratsamt am Dienstagnachmittag in einer Pressemitteilung zu den vertauschten Proben verlauten ließ. "Es besteht immer noch Unklarheit über das tatsächliche Ergebnis", schrieb Pressesprecherin Monika Göhr. Das Landratsamt will zeitnah informieren, sobald neue Erkenntnisse vorliegen.
Bürgertelefon des Landratsamtes
Das Landratsamt hat ein Bürgertelefon eingerichtet, das ab sofort unter der Nummer (09521)27-600 zu erreichen ist. In erster Linie ist diese Maßnahme dafür gedacht, den Bürgern Auskunft über den Fall im Landkreis Haßberge zu geben. Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr sowie am Samstag und Sonntag von 9 bis 14 Uhr geben hier die Mitarbeiter des Landratsamtes telefonisch Auskunft.
Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, dass Personen, bei denen sich für das Corona-Virus typische Symptome zeigen, sich unter der Telefonnummer 116117 melden sollen, um sich dort über das weitere Vorgehen zu informieren. Auf keinen Fall soll ohne telefonische Anmeldung eine Arztpraxis aufgesucht werden.
Insgesamt gibt es im Landkreis fünf Verdachtsfälle, erklärte Landrat Schneider. Aufgrund der erhöhten Arbeitsbelastung der Angestellten – nicht nur wegen des Corona-Falles sondern auch wegen der bevorstehenden Kommunalwahl – bleibt das Landratsamt am Montag, 16. März, und Dienstag, 17. März, für den Publikumsverkehr geschlossen. Das Gesundheitsamt mit Bürgertelefon und auch die Zulassungsstelle sind davon nicht betroffen.
Das Geschwafel von der Panik ist genauso unverantwortlich wie die Unfähigkeit der Behörden ("Proben vertauscht") und die Unfähigkeit der 116 117.