
Zwei Monate ist es her, dass der Haushaltsplan 2023 im Gemeinderat Burgpreppach knapp scheiterte. Am Montag nun die Überraschung: Einstimmig gab das Gremium nicht nur grünes Licht für den Haushaltsplan 2023, sondern segnete auch ohne Gegenstimme den Haushaltsplan für das Jahr 2024 ab.
Die plötzliche Einmütigkeit ist durchaus eine kleine Sensation. Denn die geplante Kreditaufnahme bleibt mit 2,2 Millionen gleich. Diese Summe hatte Helmut Schwappach, Sprecher der Fraktion Gemeinwohl, im Oktober noch kritisiert. "Aus Sorge um die finanzielle Situation der Gemeinde" könne er dem Haushaltsplan nicht zustimmen, sagte er damals. Vier seiner Kollegen waren derselben Meinung. Fünf Gemeinderäte stimmten für den Haushaltsplan. Das Ergebnis lautete fünf zu fünf. Damit erhielt der Haushaltsplan keine Mehrheit und scheiterte im Gremium.
Handlungsfähig bis 2027
Mittlerweile sitzt die Rechtsaufsicht des Landratsamts mit im Boot, mit der der Haushalt der Gemeinde überarbeitet und ergänzt wurde. Sebastian Göbel, Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft Hofheim, betonte, dass der Kredit in diesem Jahr nicht mehr aufgenommen werde. Zudem stehe noch nicht fest, ob der Kredit in dieser Höhe überhaupt gebraucht werde. Der beschlossene Kreditrahmen mache die Gemeinde handlungsfähig für die Zukunft bis zum Jahr 2027, sagte Zweiter Bürgermeister Reinhold Klein, der die Sitzung leitete.

Gleichzeitig kündigte er an, den Gürtel in Zukunft enger zu schnallen. Freiwillige Leistungen der Gemeinde, beispielsweise für Vereine, Museen, den Fremdenverkehr oder Wohnmobilstellplätze, müssten "kleiner gehalten werden". Laufende Projekte, wie Dorferneuerungen, Straßenbau, Wasserversorgung, Kindergartenanbau oder Glasfaser- und Mobilfunkausbau, seien hingegen "nicht diskutabel", auch wenn sie den Haushalt an die Grenze gebracht hätten.
Im Haushaltsplan 2024 könne keine Zuführung zum Vermögenshaushalt erwirtschaftet werden, um die ordentliche Schuldentilgung zu erreichen, sagte Kämmerer Göbel. Dies liege vor allem an den erhöhten Ausgaben für die VG- und Kreisumlage, den erhöhten Energie- und Personalkosten, sowie den Unterhaltungskosten für Wasser und Abwasser. Eine neue Kreditaufnahme über die 2,2 Millionen hinaus sei nicht vorgesehen.
Gemeinderat habe sich "lächerlich" gemacht
Gemeinderätin Karina Hofmann (Gemeinsame Liste Burgpreppach) warf ein, der Gemeinderat habe sich im Landkreis "lächerlich" gemacht mit der damaligen Ablehnung des Haushalts. "Schade, dass es so gelaufen ist", meinte sie. Helmut Schwappach (Gemeinwohl) erwiderte, man habe den Haushaltsplan damals begründet abgelehnt. Nun sei er überarbeitet worden, weshalb eine Zustimmung erfolgen konnte.

In der Sitzung ging es aber nicht nur um die Haushaltspläne. Vom Kampf gegen Borkenkäfer und Dürre berichtete Revierförster Jan Bergmann. Statt geplanter 1680 Festmeter mussten 1880 Festmeter im Gemeindewald eingeschlagen werden, fast ausschließlich Käferholz. Allein 880 Festmeter wurden im "Hainach" bei Üschersdorf geschlagen.
Gute Prognose für das nächste Jahr
Holzerlösen in Höhe von 125.000 Euro standen Ausgaben von rund 95.400 Euro gegenüber. Unter dem Strich blieb ein Plus von rund 29.600 Euro. Es seien noch "gewaltige Fichtenvorräte" im Gemeindewald vorhanden, so Bergmann. Für das Jahr 2024 plant er mit einem Einschlag von 1960 Festmetern Holz. 1000 Weißtannen sollen im Hainach gepflanzt werden. Für das kommende Waldjahr rechnet der Revierförster mit einem Plus von rund 35.600 Euro.
Abschließend bedankte sich Reinhold Klein bei Gemeinderäten und Unterstützern und wünschte sich einen fairen Wahlkampf um den Posten des Ersten Bürgermeisters, der am 28. Januar zur Wahl steht.