zurück
Ebern
Endspurt für das Langzeitprojekt Altenheim in Ebern: Wann der Neubau fertig sein soll
Nach den ersten Planungen sollte das Gebäude schon im Februar bezugsfertig sein. Doch bis es so weit ist, wird es wohl noch einige Monate dauern. Das ist der aktuelle Stand.
Hier fehlt noch die Badewanne, der Sternenhimmel darüber ist fast einsatzbereit. Das Bild zeigt eines der Gemeinschaftsbäder im neuen Altenheim.
Foto: Rudolf Hein | Hier fehlt noch die Badewanne, der Sternenhimmel darüber ist fast einsatzbereit. Das Bild zeigt eines der Gemeinschaftsbäder im neuen Altenheim.
Rudolf Hein
 |  aktualisiert: 11.03.2024 02:48 Uhr

Am 28. Oktober 2022 wurde Richtfest auf der Baustelle im Eberner Wohngebiet Mannlehen gefeiert. Damals war die Fertigstellung des Altenheims der Diakonie Bamberg-Forchheim für Februar 2024 vorgesehen. Dieser Termin hat sich definitiv nicht halten lassen. Nun ist der Juli Zielvorgabe, in einer Stellenanzeige der Diakonie sucht der Träger eine neue Hauswirtschaftskraft – Dienstbeginn nach Absprache im Sommer.

Für den 28. Februar hatte Stadträtin Isabell Zimmer (CSU) mit Heimleiter Stefan Dünkel eine Baustellenbesichtigung für die Anwohner vereinbart. Fast 100 Personen, nicht nur aus dem Eberner Wohngebiet Mannlehen, wollten sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, einen Blick hinter die Gerüste zu werfen und sich aus erster Hand zu informieren.

Kosten in Höhe von rund 26 Millionen Euro

84 Wohneinheiten mit je 27 Quadratmetern Wohnfläche inklusive Vorraum und Sanitärbereich sind im Bau. Zusammen mit den Büros, dem Blockheizkraftwerk, dem Multifunktionsraum für Gottesdienste, Feste und Feiern, den Speisesälen, Küchen und allen anderen Funktionsräumen ergeben sich insgesamt 8.735 Quadratmeter Geschossfläche. An allen Ecken und Enden, innen und außen, wird gewerkelt. Über 20 Firmen sind im Einsatz, teilweise auch samstags.

An die 100 Interessierte folgten am vergangenen Mittwoch der Einladung, den noch unfertigen Neubau des Altenheims der Diakonie Bamberg-Forchheim in Augenschein zu nehmen.
Foto: Rudolf Hein | An die 100 Interessierte folgten am vergangenen Mittwoch der Einladung, den noch unfertigen Neubau des Altenheims der Diakonie Bamberg-Forchheim in Augenschein zu nehmen.

Das alles hat seinen Preis. Die geschätzten Kosten belaufen sich inzwischen auf 26 Millionen Euro, die die Diakonie ohne Zuschüsse stemmen muss. Mit Folgen. Erste Einsparungen bei der Inneneinrichtung wurden vorgenommen. "Das Geld ist knapp. Wir haben im Moment wenig Chancen, den Altbau in der Stadt zu sanieren. Es ist zu befürchten, dass der Eigenanteil der Bewohner knapp unter 4000 Euro liegen wird", so Dünkel.

Die Gänge sind so breit angelegt, dass zwei Rollstühle problemlos aneinander vorbeikommen.
Foto: Rudolf Hein | Die Gänge sind so breit angelegt, dass zwei Rollstühle problemlos aneinander vorbeikommen.

Im Altenheim St. Elisabeth in der Innenstadt werden Dünkel zufolge derzeit 64 Bewohnerinnen und Bewohner betreut. Die personelle Ausstattung sei gut. 62 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten direkt in der Pflege, weitere 29 in Küche, Wäscherei, oder Verwaltung. In der Pflege gebe es kaum Vollzeitkräfte, die Wochenarbeitszeit läge zwischen zehn und 35 Stunden. "Mehr wäre einfach zu anstrengend", so der Heimleiter. Für das neue Haus werden zusätzliche Kräfte gebraucht. Die Ausschreibungen laufen.

Weitere Parkplätze notwendig

Die Parkplatzsituation rund um das Altenheim wurde von mehreren Besuchern angesprochen. Mannlehen ist dicht bebaut, freie Flächen zum Parken sind rar. "Die Regierung hat zwölf Parkplätze gefordert, sechs für Besucher, sechs für das Personal. Der Rest ist der Regierung egal." Doch das wird wohl nicht reichen. Realistisch schätzt Dünkel den Bedarf auf 25 bis 30 Parkplätze am Vormittag, kurzfristig mehr, wenn sich das Personal beim Schichtwechsel zwischen 13.30 und 14 Uhr überschneidet.

Dieser Holzlagerplatz böte Parkraum für viele Autos. Über seine Zukunft ist noch nicht entschieden.
Foto: Rudolf Hein | Dieser Holzlagerplatz böte Parkraum für viele Autos. Über seine Zukunft ist noch nicht entschieden.

Der zu erwartende Liefer- und Besucherverkehr sei dabei noch nicht berücksichtigt. Eine Idee wäre, dass die Diakonie den benachbarten Holzlagerplatz erwerben und als Parkplatz umwidmen könnte. Eine Entscheidung des Stadtrates dazu steht noch aus.

Auf die Frage, warum die riesige Dachfläche des Gebäudes nicht für Photovoltaik und Warmwasserbereitung genutzt wird, antwortete Architekt Klaus Gick, dass zur Energieversorgung ein Blockheizkraftwerk eingebaut ist, das aus Gas Wärme und Strom erzeugt. "In der Planungsphase war Gas der Energieträger der Wahl. Aber eine Photovoltaik kann noch kommen, bautechnisch wäre das kein Problem".

Mehr als 1000 Quadratmeter Dachfläche bleiben weitgehend ungenutzt.
Foto: Rudolf Hein | Mehr als 1000 Quadratmeter Dachfläche bleiben weitgehend ungenutzt.

Knapp eine Stunde dauerte der Rundgang durch die weitläufigen Gänge. Die Interessenten konnten eine teilweise fertiggestellte Musterwohnung, der lichtdurchflutete Mehrzweckraum, die Kellerräume mit ihrem Gewirr von Leitungen und Rohren besichtigen. Kaum etwas ist wirklich fertig. Es bleibt spannend, ob es mit der Fertigstellung bis Juli klappt – bis dahin sind es nur noch vier Monate.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Ebern
Rudolf Hein
CSU
Diakonie
Kosteneinsparungen
Millionen Euro
Sanitärbranche
Seniorenheime
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top