Einen Stadtstrand gab es in Haßfurt bereits im Hafengebiet. Zwei Jahre lang, 2021 und 2022, lud dort eine Event-Gastronomie ein, auf aufgeschüttetem Sand in Liegestühlen Cocktails zu genießen. 2023 wurde er allerdings nicht wieder geöffnet, der Betreiber begründete diese Entscheidung seinerzeit damit, dass der Stadtstrand nicht genug Umsatz gebracht habe, um seine Kosten zu decken. Ob die Stadt dennoch künftig an einer anderen Stelle wieder einen Stadtstrand bekommen könnte, war ein Thema in der Stadtratssitzung am Montag in der Stadthalle.
Mainausbau: Massive Eingriffe in den Flusslauf geplant
Eigentlich ging es in dem betreffenden Tagesordnungspunkt darum, dass die Fahrrinne des Mains nach Plänen des Wasserstraßen-Neubauamts in Aschaffenburg durchgängig von Mainz bis Bamberg auf eine Breite von 40 Metern ausgebaut werden soll, um einen gefahrlosen Begegnungsverkehr der rund 185 Meter langen Schubverbände zu ermöglichen. Dafür sollen auch die Kurvenradien entsprechend ausgebaut und in Teilbereichen die Fahrrinne vertieft werden.
Massive Eingriffe in den Flusslauf seien geplant, sagte Sachbearbeiter Dietmar Will in der Sitzung. So soll unter anderem der Kurvenradius des Mains bei Wülflingen vergrößert werden. Auch die Fahrrinne bei Haßfurt werde sich beträchtlich verschieben. Westlich des Gries, zwischen dem Gries-Parkplatz und der Nassach-Mündung, soll ein vergleichsweise wertvoller Gehölzbestand gerodet werden. Anschließend soll an gleicher Stelle ein neuer Auwald entstehen.
Diese Maßnahme dürfte dem Steuerzahler nur schwer zu vermitteln sein, meinte Dietmar Will. Stadtrat Jürgen Kehrlein (CSU) schlug vor, an dieser Stelle einen Stadtstrand zu bauen, zumal dort wohl mit genügend Sand zu rechnen sei. Der Auwald könne dann an einer anderen Stelle gepflanzt werden. Bürgermeister Günther Werner (WG) versprach, dieses Thema mit den Verantwortlichen zu erörtern.
Haßfurt verzichtet auf Anlegestelle für Passagierschiffe
In der Sitzung wurde auch klar, dass die Stadt Haßfurt im Zuge des Mainausbaus nicht länger an den Wünschen nach einer Fahrgastanlegestelle festhalten wird. Nachfragen bei Reedereien und Veranstaltern von Flusskreuzfahrten hätten ergeben, dass Haßfurt als Standort für eine Anlegestelle im Vergleich zu den Städten Zeil und Eltmann, die sich in den letzten Jahren sehr stark etablieren konnten, eher ungünstig liege.
Selbst wenn Schiffe in einer Anzahl wie in den früheren Jahren wieder in Haßfurt festmachen würden, stünden die zu erwartenden Liegegebühren und eventuelle Einnahmen für den Einzelhandel in keinem Verhältnis zu den notwendigen Investitionen, die Will auf über 250.000 Euro bezifferte. Dies könne sich die Stadt Haßfurt bei der aktuellen und für die nächsten Jahre zu erwartenden Haushaltslage schlichtweg nicht leisten. Allerdings sollen im Bereich des Wörtmann-Areals und des Hafens Anlegestellen für Kleinschifffahrt und ein leichterer Zugang zum Main zu Freizeitzwecken geschaffen werden.
Dietmar Will ärgert sich über den Wegfall von Ausgleichsmaßnahmen
Kritik übte Will daran, dass gegenüber der Planung aus dem Jahr 2015 sechs der damals geplanten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für den Mainausbau wegfallen, davon allein vier im Stadtgebiet von Haßfurt. Im Gegenzug sollen zwei Maßnahmen bei Sand und Eltmann realisiert werden. Hier müsse nachgebessert werden, so Will. Unter anderem war vorgesehen, das Mündungsgebiet des Sterzelbachs unweit des "Meehäusle" ökologisch aufzuwerten und einen Anziehungspunkt für Erholungssuchende zu schaffen. Diese Maßnahme fiel den Streichungen zum Opfer. "Nur allzu gerne hätten wir ihnen die dafür notwendige Fläche zur Verfügung gestellt", so Will.
Wäre es nicht sinnvoller ein für die Allgemeinheit zur Verfügung stehendes Hallenbad zu bauen - nicht irgendwo schlecht erreichbar, sondern hier?
Ist das zu schwierig, weil wir hier statt eines ÖPNV (fast) nur eine Art Schulbussystem haben, das anscheinend nicht einmal funktioniert, wie heute in der Presse (Greßhausen) steht? Vor Tagen habe wollte ich eine Fahrtstrecke per Linienbus plus Rufbus organisieren. Interessant, dass auf den ÖPNV angesprochen Reaktionen kamen, wie „wir sind doch kein Taxiunternehmen“. Die Strecke wurde anders zurückgelegt, weil ich schneller zu Fuß gewesen wäre. Dabei gingen mir u. a. 2 Gedanken durch den Kopf: Kann mit „überfüllten“ Schulbussen mehr Geld „verdient“ werden? Warum installieren wir nicht anstatt unserer momentanen Rufbusse ein vernünftiges Rufbussystem, wie z. B. Callheinz und „ersetzen“ damit u. a. unrentable Linienbusse, wie es Nachbarlandkreise erfolgreich tun?