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Kirchaich mit Nützelbach
Dorfrocker aus den Haßbergen auf Mallorca: Polizei stoppt Videodreh am Ballermann
Unser Reporter Christian Licha war bei der Videoproduktion auf Mallorca live dabei und schildert, was sich zugetragen hat.
'Hurra das ganze Dorf ist da' heißt der Song der Dorfrocker, der zusammen mit Megapark-Star Isi Glück und einigen Fans am Ballermann 6 gedreht wurde. Doch der Traktor war zu schwer.
Foto: Christian Licha | "Hurra das ganze Dorf ist da" heißt der Song der Dorfrocker, der zusammen mit Megapark-Star Isi Glück und einigen Fans am Ballermann 6 gedreht wurde. Doch der Traktor war zu schwer.
Christian Licha
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:03 Uhr

Das hatten sich die Dorfrocker viel unkomplizierter vorgestellt. Ein Videodreh auf der Ferieninsel Mallorca zusammen mit Megapark-Star Isi Glück wurde durch die örtliche Stadtpolizei für fast zwei Stunden unterbrochen. Ein Traktor, auf dem Markus, Tobias und Philipp Thomann zusammen mit ihrer Gastsängerin fuhren, hatte ein zu hohes Eigengewicht für die gepflasterte Straße "Carretera de l'Arenal", direkt an der Uferpromenade.

Kurz hinter dem Ballermann 6, wie der Strandabschnitt Balneario 6 in der Umgangssprache der Partygäste heißt, ging es los. Ein einheimischer Landwirt mit einem John Deere-Traktor war organisiert und überpünktlich zur Stelle. Markus Thomann stand auf den Stufen zur Fahrerkabine auf der rechten Seite, sein Bruder Philipp auf der gegenüberliegenden Seite mit Isi Glück davor. Ganz vorne auf dem Traktor, wo sonst die Gerätschaften für die Landwirtschaft angebracht werden, saß Tobis Thomann.

Ein Streifenwagen verstellt der Band den Weg

"Hurra das ganze Dorf ist da" sangen die vier Künstler gemeinsam, während der Traktor langsam auf der Straße fuhr. Unterstützt wurde das Quartett von einigen Fans, die neben dem Bulldog mitliefen und guter Partylaune waren. Der Kammermann zeigte sich begeistert von der Action, wurde aber jäh aus seiner Arbeit gerissen. Ein Streifenwagen der Policía Local kam angerast und verstellte den Weg. Ein augenscheinlich nicht besonders gut gelaunter Polizist unterband im strengen Spanisch die Weiterfahrt.

Ein Streifenwagen der Policía Local kam angerast und verstellte dem Traktor den Weg.
Foto: Christian Licha | Ein Streifenwagen der Policía Local kam angerast und verstellte dem Traktor den Weg.

Nach einiger Zeit kam sogar noch Verstärkung, so dass insgesamt drei Polizeiautos mit sechs Einsatzkräften vor Ort waren. So mancher Urlaubsgast vermutete schon ein schlimmes Verbrechen, aber keinesfalls nur einen recht harmlosen Verstoß gegen die spanische Straßenverkehrsordnung. Die Straße, die nur von der Uferpromenade und dem Strand vom Meer getrennt ist, ist nur für Fahrzeuge bis fünf Tonnen Gewicht befahrbar. Ein entsprechendes Verbotsschild am Straßenanfang weist darauf hin.

Fans aus der Heimat haben den Videodreh und das Drumherum miterlebt

Nun ist es aber so, dass dieses Traktormodell laut einer Internetrecherche beim Hersteller ein Leergewicht von 5,7 Tonnen hat. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass so eine geringfügige Überschreitung der Gewichtsbegrenzung der wirkliche Grund für den Polizeieinsatz war", sagte Patrick Born aus Haßfurt, der zufällig auf der Insel Urlaub machte und von dem Videodreh Wind bekam. Als großer Dorfrocker-Fan war es keine Frage für ihn, im Tross zusammen mit anderen Anhängern der Band im Video mitzuwirken und Stimmung zu machen. So wurde er ebenfalls zwangsläufig Augenzeuge des Polizeispektakels, von dem er vermutet, dass es reine Schikane war. Denn bereits vor Beginn der Dreharbeiten fuhren drei Streifenwagen an dem wartenden Traktor vorbei, ohne von ihm Notiz zu nehmen.

Die Dorfrocker wollen ein mögliches Bußgeld für den Traktorfahrer übernehmen

"Das war eine gefühlt unendliche Diskussion mit den Polizeibeamten", sagte Markus Thomann, der mit Hilfe eines Dolmetschers mit den nur spanisch sprechenden Polizisten kommunizierte. Die Hoffnung weitermachen zu dürfen, verlor sich aber immer mehr. Schlussendlich gab es keine Alternative zu dem Drehabbruch. Der junge Traktorfahrer wird wohl mit einem Bußgeld rechnen müssen, von dem aber die Dorfrocker noch nicht wissen, wie hoch es sein wird. "Das bezahlen wir natürlich", sagte Isi Glück.

Eine gefühlt unendliche Diskussion mit den Polizeibeamten führte Markus Thomann (rechts) im Beisein seiner Brüder (von links) Philipp und Tobis sowie Sängerin Isi Glück.
Foto: Christian Licha | Eine gefühlt unendliche Diskussion mit den Polizeibeamten führte Markus Thomann (rechts) im Beisein seiner Brüder (von links) Philipp und Tobis sowie Sängerin Isi Glück.

Nachdem die Polizei weg war, schmiedeten die Dorfrocker einen Plan B. Schließlich wurde auf der Strandpromenade gedreht mit immer einem wachsamen Auge auf die Straße. Zweimal wurden die Szenen für einige Minute unterbrochen, weil sich ein Polizeiauto näherte. Die drei Musiker aus Kirchaich wollten natürlich keinen weiteren Stress mit der Polizei, obwohl eigentlich nichts gegen einen Dreh im öffentlichen Bereich am Strand spricht.

Der neue Party-Kracher hat am 27. Mai Premiere

Schon einmal einen Blick auf die Aufnahmen geworfen, sagten die Dorfrocker-Brüder: "Das wird ein richtiger Kracher für alle Malle-Party-People". Sängerin Isi Glück freut sich auch schon riesig darauf und verriet auch das Premierendatum. Am 27. Mai wird das Musikvideo erstmals auf den Kanälen der Künstler in den sozialen Netzwerken zu sehen sein.

 
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  • rainergaiss
    Wer sind eigentlich diese Dorfrocker? Muss man die kennen?
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  • ra.kellermann@gmx.de
    ja mei, da muss man sich halt vorher über die geltenden Vorschriften informieren...
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  • marent1@hotmail.de
    Liebe MainPost.schon lange keinen Erlebnisaufsatz auf Schulniveau gelesen.im Ernst: Dafuer zahl ich keine Zeitung! Die ganze Aktion isr peinlich.Der Artikel auch.
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  • martinsage
    Hallo Murmeltier,
    das Interesse unserer Leserinnen und Leser an den Dorfrockern ist eben groß. Und hier hatten wir den Zufall, dass einer unserer freien Reporter vor Ort war -auf Mallorca. Dieser spezielle Beitrag mag Ihnen nicht gefallen, uns Sie dürfen gerne Kritik daran üben. Aber unsere Abonnentinnen und Abonnenten zahlen stets für ein ganzes Paket an Artikeln für Online und Print, darunter tiefgründige Recherchen, ausführliche Hintergrundberichte, Erklärstücke und Kommentare - und im Gesamtpaket sicher immer eine gute Zeitung, ob auf Papier oder digital.
    Mit freundlichen Grüßen aus der Redaktion, Martin Sage
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  • andreas.wilhelm.gnther
    Sehr geehrter Herr Sage,

    nichts Grundsätzliches gegen freie Mitarbeiter. Jedoch erwarte ich auch von diesen, daß sie wenigstens ein bißchen "Qualität" abliefern. "Erlebnisaufsatz", wie von einem Mitforisten bezeichnet, trifft hier recht gut.
    Dem Autor dieses Artikels empfehle ich den Besuch eines Main-Post-Seminares zum Beispiel mit Ivo Knahn oder Anton Sahlender.
    Und die Redaktion sollte korrekturlesen, bevor sie einen Text frei gibt.
    Nahezu stolz darüber zu schreiben, daß nach einer polizeilichen Ansprache weiterhin vorsätzlich Ordnungswidrigkeiten begangen werden? ...
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  • brajes21181705
    Was mann alles macht um Intresannt zu bleiben...Die Strandpromenade ist halt als Fußgängerzone anzusehen und stehn nicht auch Betonklötze als Durchfahrtsperre da?EGAL und übrigens es fahren regelmäßig Polizeiwagen die Straße entlang und das die nicht diesen Traktor sofort entdeckt haben bezweifle ich Wieso da halt Traktoren zu Reinigen des Strand benutzt werden und auch zum Aufstellen der Sonnenschirme bzw Liegestuhl die natürlich ja im Strandbereich jetzt Aufgestellt werden da ja die Touristen kommen und die wollen ja es bequem haben.
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  • reutjo
    das lockere Treiben völlig "Unbedarfter"...

    treibt mir beim Anblick des Foto den Shweiss auf die Stirne.
    Würde mich nicht wundern .... wenn, landauf oder -ab bei manch sommerlichen Ortsfest ähnlich "Heldenhafte, lockere, Mitwirkende", Angstfrei rund um die mannshohen Räder herum hampeln. Bis .... ja .....bis : einer den Überblick verliert.... und der "Hoferbe abhanden kommt. Solche Videos braucht kein Mensch. Erst recht nicht auf dem Land der " Kirchweihen,
    Faschingsumzüge, Maienausfahrten " und so weiter. Denkt mal drüber nach.....auch die Presse wäre mitschuld.
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  • kujuhi
    Beim Faschingszug laufen da nicht aus Spaß vier nüchterne Ordner neben den Rädern. Auf dem Bild sehe ich Touris in Partylaune und fleißige Handyfilmer.

    Die Dorfrocker können doch froh sein das nix passiert ist, sonst wären sie jetzt immer noch in Malle....
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  • fuchsastefan@web.de
    "So wurde er ebenfalls zwangsläufig Augenzeuge des Polizeispektakels, von dem er vermutet, dass es reine Schikane war."
    War "dieser Fan" auch Augenzeuge eines unangemeldetern Videodrehs mit einer Halbnackten in einer Kirche, vor nicht allzulanger Zeit?
    Verblöden kann ich mich auch mit RTLII!!
    Liebe Dorfrocker, sagt im Ausland nicht das ihr aus Franken kommt.
    ZUM FREMDSCHÄMEN!!!
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  • fuchsastefan@web.de
    Hilfe, unsere Kultur driftet ab zum "Leberkäs Hawaii" 😭
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  • 1958kosb
    Und MP Reporter fliegen mit nach Malle. traurig
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  • dregr
    Tja, wenn man Dorfrocker ist, gibt's bei der Mainpost kostenlose Schleichwerbung... und wie!!! Der normale Konsument ist verwundert.
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  • martinsage
    Hallo Dregr,
    die Dorfrocker brauchen die „Schleichwerbung“ der Main-Post beim besten Willen nicht. Die sind ja mittlerweile in aller Welt unterwegs und auch die überregionalen Medien berichten über sie…
    Es ist umgekehrt: Wir berichten über die Musiker, weil das Interesse der Leserinnen und Leser an ihnen enorm ist. Wie unsere Klickzahlen zeigen - übrigens auch bei diesem Artikel.
    Mit freundlichen Grüßen aus der Redaktion, Martin Sage
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  • e.max.s@t-online.de
    Niemand braucht so eine "Musik".
    Furchtbar! 🤢
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  • 1958kosb
    Klicks heist nicht das ihr Artikel gut oder interresant.
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  • Souldream
    So langsam fragt man sich ob alles immer extrinsischer getrieben werden muss?
    So blauäugig wie da ran sind, keine Schilder lesen, wohl auch keine Drehgenehmigung eingeholt von der zuständigen Behörden etc., muss man an ihrem Erwachsenstatus und ihrer Ernsthaftigkeit mehr als zweifeln. Vom denken und handeln passen sie jedenfalls bestens zu der Festplattenlöscher Gesellschaft die sich über den Sommer dort tummeln.
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