
Bei einem Aufsehen erregenden Verkehrsunfall sind am Pfingstsonntag drei Pkw-Insassen zum Teil schwer verletzt worden, wie das Bayerische Rote Kreuz (BRK) Haßberge in einer Pressemitteilung schreibt. Ihr Auto war nach einem Überholvorgang mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit gegen eine Böschung, einen Zaun und einen Telefonmast geprallt. Kurz zuvor war der Fahrer mehreren Verkehrsteilnehmern durch riskante Fahrweise und Schlangenlinien aufgefallen, heißt es weiter. Nach dem Unfall flüchteten zwei der Männer zu Fuß.
Das Unglück ereignete sich laut Pressesprecher Michael Will kurz vor 18 Uhr in der Hofheimer Straße in Lendershausen am westlichen Ortsausgang in Richtung Bundesstraße 303. Nach Angaben der Polizei am Unfallort war ein mit drei Personen besetzter Opel auf der Staatsstraße 2281 von Kerbfeld in Richtung Lendershausen unterwegs.
Rechtes Vorderrad aus Verankerung gerissen
Auf der kurvenreichen Strecke überholte der 40 Jahre alte Fahrer des Opels mehrere in Richtung Lendershausen fahrende Autos. Rund 100 Meter vor der Einmündung in die Hofheimer Straße in Lendershausen kam er dann mit den linken Rädern im Auslauf einer lang gezogenen Rechtskurve nach links ins Bankett, steuerte zurück auf die Fahrbahn und raste dann an der Kreuzung nach Angaben der Polizei nahezu ungebremst über die querende Hofheimer Straße.
Anschließend prallte das Fahrzeug laut der Pressemitteilung des BRK auf der gegenüberliegenden Seite gegen eine Böschung und einen Telefonmast und wurde knapp zwei Meter weiter oben gegen die Begrenzung eines Privatgrundstücks geschleudert. An dem Zaun blieb der Opel mit starken Beschädigungen im Frontbereich stehen. Unter anderem wurde das rechte Vorderrad dabei aus seiner Verankerung gerissen, beide Front-Airbags lösten aus.

Mehrere Verkehrsteilnehmer, die der Mann mit seinem Opel zuvor in riskanter Weise überholt hatte, wurden Augenzeugen des Geschehens und engagierten sich als Ersthelfer, heißt es in der Pressemitteilung. Dabei sahen sie laut dem BRK, wie zwei Männer unmittelbar nach dem Aufprall aus dem verunglückten Fahrzeug stiegen und in verschiedene Richtungen davonrannten. Eine 35-jährige Frau, die auf dem Beifahrersitz saß und über starke Schmerzen klagte, ließen sie alleine zurück. Mehrere Ersthelfer kümmerten sich um die Frau.
Ein Polizeibeamter kam zufällig vorbei
Wie es der Zufall wollte, war laut dem BRK ein Polizeibeamter in seiner Freizeit mit seinem Motorrad unterwegs und kam an der Unfallstelle vorbei. Dem Beamten gelang es, einen 21-Jährigen an der weiteren Flucht zu hindern und festzuhalten. Auch der zweite Flüchtige, der 40-jährige Fahrer, konnte nach kurzer Zeit von Polizeibeamten gestellt und vorläufig festgenommen werden. Insgesamt waren fünf Polizeistreifen von unterschiedlichen Dienststellen an den Unfallort geeilt.
Zur Versorgung der Verletzten hatte die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt drei BRK-Rettungswagen aus Schweinshaupten, Schweinfurt und Maßbach sowie ein Notarzteinsatzfahrzeug aus Hofheim alarmiert. Ebenso den Einsatzleiter Rettungsdienst des BRK-Kreisverbandes Haßberge, Ingo Stöhlein, der vor Ort den Rettungsdienst-Einsatz koordinierte.
Insassen wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht
Alle drei Insassen des Unfallfahrzeugs wurden anschließend zur weiteren Diagnostik und Versorgung in Schockräume von Kliniken nach Schweinfurt, Haßfurt und Bad Neustadt eingeliefert. Bei der 35 Jahre alten Beifahrerin gingen die Rettungskräfte von schweren Verletzungen aus. Der 40 Jahre alte Fahrer und der 21 Jahre alte Mann, der auf der Rücksitzbank gesessen hatte, erlitten laut BRK nach ersten Einschätzungen mittelschwere Verletzungen. Im Heckbereich des Fahrzeugs befand sich zudem ein größerer Hund, der den Aufprall nicht überlebte.
Während der Rettungs- und Bergungsarbeiten blieb die Straße zwischen Lendershausen und der Bundesstraße 303 für mehrere Stunden gesperrt. Insgesamt waren seitens des Rettungsdienstes, der Feuerwehr und der Polizei rund 40 Einsatzkräfte vor Ort.
Die Polizei bittet um Hinweise
Laut einer Pressemitteilung der Polizeiinspektion Haßfurt ist der 40-jährige Unfallverursacher bereits polizeibekannt. Beim Mann wurde außerdem ein Atemalkoholwert von knapp 2,2 Promille festgestellt, heißt es weiter. Obendrein sei er nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis gewesen. Auch der zusätzliche Konsum von Betäubungsmitteln konnte laut den Beamten nicht ausgeschlossen werden. Hierzu wird laut Polizei ein Bluttest weiteren Aufschluss geben.
Da der Unfallhergang weitestgehend geklärt ist, bittet die Polizeiinspektion Haßfurt laut ihrer Pressemitteilung um Hinweise von Zeugen, die Angaben zur vorherigen Fahrweise des Unfallverursachers machen können.
Hinweise unter der Tel.: (09521) 9270.