
Die Haßberg-Kliniken vermelden eine neue Chefärztin. Und zwar genau in jenem Fachbereich, der zuletzt durch häufigen Wechsel in der Leitungsposition, sprich durch mangelnde Kontinuität, aufgefallen war: die Gynäkologie und Geburtshilfe. Wie das Kommunalunternehmen in einer Pressemitteilung bekannt gibt, hat Nuray Cimin-Bredée zum 1. März ihre Stelle als ärztliche Leitung der geburtshilflichen Abteilung im Krankenhaus angetreten.
Zuletzt, sprich im Dezember 2024, hatte das Kommunalunternehmen das Arbeitsverhältnis mit dem damaligen Chefarzt Hakan Adigüzel noch innerhalb dessen Probezeit "einvernehmlich aufgelöst", wie es seitens der Klinikleitung hieß. Seither hatte die leitenden Oberärztin Serine Hovhannisyan die Abteilung interimistisch geführt. Sie soll im Ärzteteam auch "weiterhin eine wichtige Funktion einnehmen", wie der Pressemitteilung von Dienstag zu entnehmen ist.

61 Jahre alt und Mutter von sechs Kindern
Nach Angaben der Haßberg-Kliniken ist die neue Chefärztin Nuray Cimin-Bredée 61 Jahre alt, verheiratet und Mutter von sechs Kindern. Zuletzt sei sie als Chefärztin der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe in der Helios Klinik bei Göttingen tätig gewesen. Nach ihrem Staatsexamen an der Universität Hamburg war sie der Verlautbarung zufolge als Assistenz-, Ober- und Chefärztin sowohl an Krankenhäusern als auch an Universitätskliniken in England, Schweden, der Schweiz und Deutschland tätig. Zudem habe Cimin-Bredée ihren Master of Science an der Universität Liverpool erlangt, wo sie als Dozentin sowie als Fachärztin in einem der größten onkologischen Zentren Europas tätig gewesen sei, heißt es weiter über die Qualifikation der neuen Spitzenmedizinerin.
"Wir haben mit Frau Cimin-Bredée eine erfahrene Gynäkologin mit hoher Expertise für die Haßberg-Kliniken gewinnen können", zitiert die Pressemitteilung Vorständin Regina Steenbeek-Schacht. Wohl deshalb, weil der Landkreis vor knapp zehn Jahren die "Gyn" wegrationalisieren wollte und es seither immer wieder Sorgen in der Bevölkerung um die Abteilung gab, betont Steenbeek-Schacht in dem Papier, man übergebe der neuen Chefärztin einen "wichtigen Fachbereich, der besonders wertvoll für Haßfurt und den gesamten Landkreis ist."
"Ich freue mich sehr, wieder nach Franken zurückzukommen, wo meine Familie und ich unseren Lebensmittelpunkt haben", zitiert die Pressemitteilung Nuray Cimin-Bredée. Und weiter: Die Frauenheilkunde an den Haßberg-Kliniken genieße einen hervorragenden Ruf. Sie werde alles daran setzen, die Abteilung gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen auf dieser Grundlage auszubauen und weiterzuentwickeln.
Umfangreiches Leistungsspektrum
Laut Haßberg-Kliniken deckt die neue Chefärztin ein umfangreiches Leistungsspektrum von der Myomentfernung über die Brustdiagnostik inklusive Biopsie bis zur Eierstock- oder Gebärmutterentfernung ab. Cimin-Bredée soll zudem über zahlreiche Zusatzqualifikationen in den Bereichen Onkologie, Senologie, Perinatalmedizin und Robotik verfügen. Ein weiterer Spezialbereich, den die Gynäkologin in Haßfurt anbieten wird, sei die sogenannte Urogynäkologie. Darunter fällt die Diagnostik und Therapie von Genitalsenkungen sowie Inkontinenz.