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Haßfurt
Der Haßbergkreis bekommt eine neue Krankenhauschefin
Die promovierte Betriebswirtin Vera Antonia Büchner folgt im April auf den Juristen Stephan Kolck, der im Juli in den Ruhestand geht.
Die promovierte Diplom-Kauffrau Vera Antonia Büchner übernimmt ab 1. April 2020 den Vorstandsvorsitz der Haßberg-Kliniken und wird Nachfolgerin von Stephan Kolck, der am 1. Juli 2020 in die Freistellungsphase der Altersteilzeit tritt.
Foto: Privat | Die promovierte Diplom-Kauffrau Vera Antonia Büchner übernimmt ab 1. April 2020 den Vorstandsvorsitz der Haßberg-Kliniken und wird Nachfolgerin von Stephan Kolck, der am 1.
Martin Sage
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:38 Uhr

Dass er seine Haßberg-Kliniken in einer Phase zurücklässt, die zu den schwierigsten in der deutschen Krankenhauslandschaft gehört – Stichpunkt Kliniksterben – das bedrückt Stephan Kolck, den Vorstandsvorsitzenden des Kommunalunternehmens schon. Aber sein Übertritt in die Freistellungsphase der Altersteilzeit sei schon lange geplant, verriet der Jurist am Dienstag dieser Redaktion. Seit knapp 28 Jahren steht Kolck an der Spitze der Krankenhäuser im Haßbergkreis. Da räumt der Jurist auch ein, dass vielleicht die Zeit gekommen sei für neue Ideen und andere Antworten, als er sie in der Krise gerade der kleinen Krankenhäuser geben kann.

Mit 36 an die Spitze

Dass seine Nachfolgerin neue Ideen mitbringt, das ist allein schon aufgrund des Altersunterschiedes zu erwarten. Kolck ist 61 Jahre alt, die neue Chefin zählt gerade einmal 36 Lenze. Wer Dr. Vera Antonia Büchner ist, das verrieten die Haßberg-Kliniken jetzt in einer Pressemitteilung. Der Verlautbarung zufolge hat die aus Aalen stammende Büchner in Erlangen Internationale Betriebswirtschaft mit dem Schwerpunkt Gesundheitsmanagement studiert und  2014 an der Uni Hamburg am Lehrstuhl für Management im Gesundheitswesen von Professor Jonas Schreyögg promoviert. Der Wissenschaft sei sie auch weiterhin durch ihre Tätigkeit als Dozentin an der Fernhochschule Rietlingen verbunden.

Hatte in den vergangenen Jahren immer wieder schwierige Entscheidungen zu vertreten: Der scheidende Krankenhauschef Stephan Kolck.
Foto: Markus Erhard | Hatte in den vergangenen Jahren immer wieder schwierige Entscheidungen zu vertreten: Der scheidende Krankenhauschef Stephan Kolck.

Nach der Promotion war Büchner in der Regionalleitung der Gesundheitsholding Tauberfranken (BBT-Gruppe) tätig und laut Haßberg-Kliniken insbesondere bei der Erstellung des medizinischen Leistungskonzeptes und bei der strategischen Positionierung der Kliniken eingebunden. 2017 übernahm sie die kaufmännische Direktion der Seniorendienste der BBT-Gruppe in der Region - damit habe sie Verantwortung für zwölf Standorte mit 730 Plätzen gehabt.

Wilfried Neubauer bleibt im Vorstand

Die neue Vorstandsvorsitzende habe sich ganz bewusst für die Leitungsposition in einem Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung im ländlichen Raum entschieden, das in kommunalpolitische Strukturen eingebunden ist. "Sie schätzt die Nähe kleinerer Krankenhäuser zu ihren Patientinnen und Patienten sowie das dort angebotene breite Behandlungsspektrum", versichert ihr neuer Arbeitgeber. Auch das Konzept mit der engen Vernetzung der Medizinischen Versorgungszentren habe sie überzeugt. Wie schon Stephan Kolck will auch Vera Antonia Büchner eng mit dem zweiten Vorstandsmitglied Wilfried Neubauer zusammenarbeiten.

Weitere Vernetzung als große Voraussetzung

Als eine große Herausforderung, vor der seine Nachfolgerin steht, sieht Kolck den Druck der Krankenhäuser, sich weiter zu vernetzen. In der Vergangenheit haben die Haßberg-Kliniken schon ein weites Netz geknüpft und sind viele Kooperationen eingegangen, nicht nur mit dem Leopoldina-Klinikum in Schweinfurt, sondern beispielsweise auch mit der Klinik-Kompetenz Bayern oder der Gesundheitsregion plus. Bundesgesundheitsminister Jens Span habe jetzt einen Fokus auf die Pflege gerichtet. Und da gelte es, die Vernetzung auch auf diesen Bereich auszuweiten, etwa durch die enge Zusammenarbeit mit den Seniorenheimen der Region. Da Büchner hier einschlägige Erfahrungen sammeln konnte, sei sie für diese Aufgabe die richtige Person.

Weiterhin Führung mit Menschlichkeit?

Kolck selbst hat als Klinikchef nicht nur 2004 die Umwandlung der drei Kreiskrankenhäuser Haßfurt, Ebern und Hofheim in ein Kommunalunternehmen vollzogen, er musste auch viele schwerwiegende Entscheidungen mittragen, etwa die Schließung des Hofheimer Krankenhauses vor zwei Jahren oder das im letzten Augenblick abgewendete Aus für die Geburtenabteilung in Haßfurt. Bei allen Rationalisierungsmaßnahmen galt er als "menschlicher Chef". Auch von Büchner glaubt Kolck nicht, dass sie nur betriebswirtschaftliche Kennzahlen sieht. Das wäre auch nie im Sinne des Verwaltungsrates gewesen, dem die Personalentscheidung oblag. "Unsere Mitarbeiter haben sich Berufe gewählt, in denen Menschlichkeit eine große Rolle spielt. Da muss man sie auch entsprechend führen", sagte Kolck am Dienstag.

 
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  • H. E.
    -Kliniksterben- ; War das möglicherweise politisch ein "sanfter Weg" zum Aktien-Börsengeschäft unter dem Slogan: "Medizin als Geldanlage"; -DER SPIEGEL-, Ausgabe 34/1989

    Textauszug: Die Aktienausgabe für die -Rhön-Klinik-soll der erste Schritt zum Aufbau eines großen, börsenorientierten Klinikkonzerns sein. Für solches Bewußtsein bei Ärzten und Schwestern sorgt die Klinikleitung auch dadurch, daß sie das Personal am Gewinn des Krankenhauses beteiligt. In den USA enthalten die Kurszettel bereits sieben große Gesellschaften des Gesundheitsgewerbes. Die Firmen besitzen oder verwalten 1400 Krankenhäuser und Heime. Gesundheit ist in der Hochburg des Kapitalismus ein gigantisches
    Geschäft, an dem sich große Investment-Gruppen mit viel Geld beteiligen...
    Näheres über o.g. SPIEGEL-AUSGABE

    Es stellt sich die Frage, hat die "hohe Politik"die staatliche Kontrolle über das deutsche
    Gesundheitswesen wegen möglicher dubioser Aktiengeschäfte auf Kosten der
    Steuerzahler verloren?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
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  • H. E.
    Wir haben einen Hinweis zu Ihrem Kommentar: Der Kommentar hat nichts mit dem eigentlichen Thema (neue Krankenhauschefin) zu tun und wurde daher nachträglich gesperrt.
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  • H. E.
    "Die Gesundheit ein großes Geschäft"
    Kommunale Krankenhäuser bangen um ihre Existenz, die Rhön-Klinikum AG fahndet
    nach Schnäppchen. Deutschlands größte börsenorientierte Klinikkette bekommt derzeit mehr Häuser zum Kauf angeboten als je zuvor SPIEGEL sprach mit Vorstandschef Eugen Münch über Sparzwänge, die Gratwanderung zwischen Effizienz und Ethik und das drohende
    Sterben kleiner Kliniken; Näheres: SPIEGEL-ONLINE vom 02.12.2002
    Referenzbeispiel: Der LK Rhön-Grabfeld hatte einst 3 kommunale Krankenhäuser, mittlerweile sind alle 3 platt trotz Neubau in Mellrichstadt und Teilerneuerung in Bad NES. Die einstige Notarztversorgung im Khs. Bad KÖN ging mit behördlichem Segen auch verloren?
    Mittlerweile sind ein "MVZ" im Entstehen, der Investor dürfte sich freuen; Warum auch immer?
    Hat die alternativ angedachte Behördenausslagerung nicht auch nur eine symbolische Bedeutung?
    Was soll`s, sind eh nur "Börsenschnäppchen", Nur zu wessen Vorteil - Nachteil?
    Und Steuergelder sind eh "wurscht".
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Wenn jemand vielleicht glauben sollte, dass der Landrat und der Landkreis dem Krankenhaus in Ebern den gleichen unfairen Garaus machen kann, so wie sie es mit dem Hofheimer Krankenhaus gemacht haben, dann werden die Eberner dem Landkreis Haßberge den Rücken zukehren. Dann wird es keinen Landkreis Haßberge mehr geben.
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    Wir haben nicht zu viele Krankenhäuser, sondern wir haben zu viele unfähige Politiker/inen in Bund, Land und Landkreis (auch in unserem Landkreis, besonders von CSU und SPD), die das Gesundheitssystem nicht in den Griff bekommen und zuschauen, wie größtmöglicher Verdienst und Work-Life-Balance zur Priorität in der Ärzteschaft geworden sind, angestachelt von den Ärztefunktionären.
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    Wir haben Zuviels Krankenhausbetten. Zuviel Krankenhäuser die,alles machen aber nicht immer mit Erfolg.
    Im Gegenteil. Doe Ergebnisse vieler Wald und Wiesenkrankenhäuser sind schlecht. Der Patient badet das letztendlich aus. Den Bürgern scheint aber irgendein Krankenhaus in der Nähe wichtiger zu sein, als ein Gutes. Zum Abholen ihres Autos fahren sie bis nach Wolfsburg. Für ihr eigenes Leben ist ihnen der Weg in ein gutes weil spezialisiertes KH zu weit. Gesundheit ist ein großes Geschäft. Da wollen viele dran teilhaben. Die lobbyverbände sind stark, die Politik schwach. Deshalb ändert sich nichts. Auch nicht mit einer neuen Geschäftsführerin.
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    Endlich mal neuer Wind im verkrusteten Vorstand.
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  • g. r.
    Nur weil sie hübsch ist, heißt das noch gar nichts!
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