
Die Geburt eines Kindes gehört zu den bedeutendsten Ereignissen und meist schönsten Momenten im Leben. Seit Jahrzehnten genießt die Geburtsstation im Krankenhaus Haßfurt einen guten Ruf, nicht zuletzt aufgrund der familiären Atmosphäre. Den Internationalen „Tag der Hebammen“ nutzte die Abteilung der Geburtshilfe-Abteilung am Wochenende zu einem „Tag der offenen Tür“ und das ärztliche Personal, die Hebammen sowie das gesamte Team gaben vielen jungen Frauen und Familien einen Eindruck davon, wie man eine familienorientierte Geburt in harmonischer Atmosphäre und einem hohen Maß an Sicherheit für Mutter und Baby erleben kann.
Zahlreiche werdende Mütter nutzten mit ihren Partnern die Möglichkeit, sich in der Geburtshilfeabteilung und den Familienzimmern der Station umzusehen. Chefarzt Dr. Raphael Kupietz und sein Ärzteteam zeigten dabei die beiden großzügigen Kreißsäle mit dem modernen verstellbaren Entbindungsbett, mit dem alle Gebärpositionen, welche die Frau wünscht, unterstützt werden können. Bei Wunsch einer Wassergeburt steht sogar eine komfortable Geburtsbadewanne zur Verfügung. „Ich freue mich, dass die Geburtshilfe in Haßfurt so lebendig ist und gut funktioniert. Wir werden so weitermachen und den jungen Müttern die beste Betreuung bieten“, meinte der Chefarzt.
Die Besucher konnten sich davon überzeugen, dass ein kompetentes Ärzteteam bei Bedarf auch auf medizinisch-technische Geräte zurückgreifen kann. Dazu gehört die gezielte Überwachung der kindlichen Herztöne genauso wie der mütterliche Vitalparameter unter der Geburt. Alle vorgeschriebenen Kontrollen und Untersuchungen werden dabei so sanft wie möglich vorgenommen und beispielsweise wird der Bilirubinwert eines Neugeborenen durch ein neuentwickeltes transkutanes Messgerät ermittelt.
Nach der Geburt setzt das Pflegeteam alles daran, den frischgebackenen Eltern einen sanften Start ins neue Familienleben zu ermöglichen. Damit das Neugeborene immer in der Nähe seiner Eltern bleiben kann, erfolgt die Unterbringung von Mutter und Kind in einem Zimmer (Rooming-In). Selbstverständliche könne für Ruhepausen das Kind dennoch gerne in die Hände der geschulten Pflegekräfte gegeben werden.
Leitende Hebamme Brigitta Wohner-Finger stellte in ihrem Grußwort vor allem das familiäre Umfeld heraus, das man hier in Haßfurt biete. „Wir wollen den jungen Frauen das Wochenbett so angenehm wie möglich machen, aber auch alles an Informationen mit nach Hause geben, was man wissen muss. Im modernen Kreißsaal kann die Schwangere in allen Lagen entbinden, in denen sie sich wohlfühlt und auch entbinden will. Ein Vorteil ist auch, dass hier höchstens ein bis zwei Geburten zur gleichen Zeit stattfinden. In großen Häusern sieht das dagegen ganz anders aus, können sich die Hebammen nicht so intensiv um die Schwangere kümmern und kann dadurch auch nicht die familienorientierte Geburt stattfinden.“
Vorstandsmitglied Wilfried Neubauer ging auch auf den Erhalt der Geburtshilfe am Haus Haßfurt der Haßbergkliniken ein. Hier hätten die Bemühungen von Landrat Wilhelm Schneider und MdL Steffen Vogel sowie der Besuch von Gesundheitsministerin Melanie Huml vor Ort zu einer positiven Entwicklung geführt. „Auf Grund des neuen Förderprogrammes der Bayerischen Staatsregierung haben wir berechtigte Hoffnungen, die Abteilung halten zu können. Allerdings gibt es dabei die kleine Hürde, dass 50 Prozent der geborenen Babys ihren Wohnsitz im Landkreis Haßberge haben müssen.“
Er freue sich, dass gerade die Hebammen viele Initiativen entwickelt hätten, um die Geburtshilfe von Haßfurt in das Bewusstsein der Schwangeren zu rufen und sie auch an das Haus zu binden Natürlich sei das eine Entscheidung jeder jungen Familie. Dabei habe man durchaus Verständnis, wenn eine junge Frau bei einer möglichen oder drohenden Risikogeburt ein Haus mit einer Kinderklinik aufsuche.
Zum Erhalt brauche man aber auch für das eigene Haus die entsprechende Zahl der Geburten, die Zustimmung aus der Bevölkerung, der jungen Frauen, aber auch der einweisenden Ärzte. Bis zum 30. April seien 120 Kinder im Haus geboren wurden. Ziel sei aber, bis zum Jahresende in die Nähe von 400 Geburten zu kommen. Dazu biete man Veranstaltungen für die Schwangeren und auch einen monatlichen Informationsabend an. Das Ärzteteam und die bestens geschulten Hebammen seien die beste Gewähr dafür, dass auf einem hohen Niveau die Geburt durchgeführt werden könne. Anschließend seien auch die Hebammen und Krankenschwestern rund um die Uhr für Mutter und Kind da mit einer individuellen Betreuung.
Zahlreiche schwangere Frauen suchten dann das Gespräch mit Ärzten und Hebammen oder mit jungen Müttern. Im „Familienzimmer“ trafen wir auch das Ehepaar Sidney und Andreas Schneider in einer entspannten Atmosphäre. Der kleine Jan war erst einen Tag alt und schlummerte in seinem Bettchen, während der zweieinhalbjährige Bruder Lars zwischen den Eltern gerade seinen Mittagsschläfchen hielt. Mutti Sidney und Papa Andreas genossen das und zeigten sich auch von der Atmosphäre in der Geburtshilfe in Haßfurt sehr angetan. „Ich habe hier auch schon meinen ersten Sohn geboren und mich von Anfang an hier wohlgefühlt. Deswegen war es keine Frage, dass ich nun auch mein zweites Kind hier zur Welt gebracht habe. Die persönliche Betreuung durch Hebammen, aber auch durch die Pflegekräfte ist ganz toll.“ Auch eine gute ärztliche Erstversorgung sei hier gegeben. Es sei ein Vorteil, dass hier nicht mehrere Geburten zur gleichen Zeit stattfänden, sondern man im Kreißsaal eine ganz individuelle Betreuung erfahre.

