
Sie sind beide 1978 in Bamberg geboren. Die eine wurde Politikerin, die andere Schauspielerin. An diesem Mittwoch verkörpert Eli Wasserscheid zum ersten Mal beim Nockherberg-Singspiel die CSU-Politikerin Dorothee Bär. Das Politiker-Derblecken am Münchner Nockherberg ist nach der "Fastnacht in Franken" in Veitshöchheim das zweite kabarettistische Highlight des Jahres im Freistaat: Nur zwei Wochen nach der Bundestagswahl muss sich die Politik aus Land und Bund wieder live ab 19 Uhr vor einem Millionenpublikum die Leviten lesen lassen.
Eine Premiere: die Rolle der CSU-Vize Dorothee Bär. Gedoubelt wird die Politikerin aus Ebelsbach (Lkr. Haßberge) auf der Bühne natürlich von einer Fränkin. Zwei Dinge findet Schauspielerin Wasserscheid an Politikerin Bär besonders markant. Was ihr albtraumhafte Momente beschert, erzählt die 46-Jährige im Interview.
Eli Wasserscheid: Wir sind beide Frauen. Wir haben Kinder. (Überlegt.) Und ich würde sagen, dass wir beide lieben, was wir tun.

Wasserscheid: Ich trete als die auf, die sie ist - also als stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion. Wir sind in dieser Hinsicht kein Orakel.
Wasserscheid: Nein. Und das macht es auch sehr besonders. Der Nockherberg erfordert eine ganz andere Art zu arbeiten, als wenn man - wie zum Beispiel beim "Tatort" - auf Basis eines Drehbuches eine Person kreiert, die bis dato nur auf dem Papier existiert. Getroffen habe ich Doro Bär noch nie. Aber ich schaue mir jetzt natürlich alles von ihr an, was ich kriegen kann: Social Media, Bewegtbild, Interviews. Ich versuche, sie auf diese Weise kennenzulernen, so gut ich kann. Übrigens war Dorothee Bär meine erste neue Followerin auf Instagram, als bekanntgegeben wurde, dass ich sie spielen werde.

Wasserscheid: Ihr R ist natürlich sehr markant, der fränkische Einschlag in der Sprache. Da kommt mir zugute, dass ich auch in Bamberg geboren wurde. Es ist überhaupt ein Wunder, dass wir uns als Gleichaltrige dort nie getroffen haben! Und ich finde, man merkt ihr auch in der Körpersprache sehr an, dass sie für ihren Beruf brennt.

Wasserscheid: Das Format ist so außergewöhnlich. Man probt drei Wochen und hat dann nur eine Vorstellung. Man ist sofort live. Beim Dreh fürs Fernsehen kann man mehrere Takes aufnehmen. Ich habe schon mitunter so albtraumhafte Momente, in denen ich mir vorstelle, dass ich auf der Bühne stolpere oder sowas. Und es ist natürlich aufregend zu wissen, dass die Person, die man spielt, womöglich im Publikum sitzt. Ich hoffe sehr, dass ich nach dem Nockherberg-Abend einfach nur glücklich ins Bett falle.
Wasserscheid: Meiner Meinung nach muss man heutzutage ein politischer Mensch sein. Es ist wichtig aufzustehen, um unsere Demokratie zu schützen.
Wasserscheid: Wir haben den neuesten Fall im Dezember 2024 abgedreht. Dadurch, dass eine Person fehlt, bekommt meine Figur jetzt deutlich mehr zu tun. Ich darf aber bisher nur verraten, dass Voss und Goldwasser diesen Fall gemeinsam lösen werden.