Wie soll es weitergehen im Haßbergkreis, der seit Tagen nicht nur zu den bayerischen, sondern auch bundesweiten Corona-Hotspots zählt? Alle von der Politik und den Gesundheitsbehörden verordneten beziehungsweise ergriffenen Maßnahmen scheinen das Infektionsgeschehen nicht maßgeblich eindämmen zu können. Auch am Montag meldete das Robert-Koch-Institut eine 7-Tage-Inzidenz von fast 350.
Deshalb hat das Landratsamt Haßberge beim Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege ein Sonderkontingent an Impfstoff beantragt - "aber bisher noch keine Antwort erhalten", wie Pressesprecherin Moni Göhr auf Anfrage der Redaktion erklärte.
Die Forderung nach mehr Impfstoff sei aber nicht mit einer konkreten Menge an Seren verbunden, sagte Göhr. "Wenn wir mehr Impfdoesen geliefert bekommen würden, könnten wir diese auch verimpfen - die Kapazitäten der Impfzentren könnte erhöht werden."
Auch MdL Steffen Vogel ist aktiv geworden
Auch Stimmkreisabgeordneter Steffen Vogel ist in dieser Richtung aktiv geworden. Neben einem offiziellen Schreiben hat Vogel den Gesundheitsminister auf dem kleinen Dienstweg per SMS auf die Problematik der hohen Inzidenzwerte im Landkreis Haßberge aufmerksam gemacht und darum gebeten, dem Landkreis ein Sonderkontingent an Impfstoff zur Verfügung zu stellen. Vogel begründet seine Forderung mit dem Umstand, dass auch die Landkreise Kronach, Hof und Tirschenreuth, die aufgrund ihrer Nähe zur tschechischen Grenze besonderer Belastungen unterworfen seien, solche Sonderkontingente erhalten hätten. In diesen Landkreisen habe sich die Lage nun etwas entspannt, so dass der Kreis Haßberge als bayernweiter Hotspot Nummer eins zusätzlicher Unterstützung bedürfe.
Es muss nicht sofort sein...
In einer ersten Reaktion habe Minister Klaus Holetschek sich zunächst ablehnend geäußert, so Vogel. Das beruhe aber eventuell auch darauf, dass der Minister die Forderung Vogels für eine sofortige Zuteilung missverstanden haben könnte. "Dabei wissen wir schon", so Vogel, "dass eine Zuteilung von Impfstoffen einen gewissen zeitlichen Vorlauf benötigt." Er wäre schon zufrieden, wenn zum Beispiel in der nächsten Woche eine größere Zahl an Impfdosen zur Verfügung stünde.
Deshalb: "Wir bleiben dran", so Vogel, der nach eigener Auskunft in die Reihe der informierten Personen auch den Ministerpräsidenten mit einbezogen hat. Markus Söder habe sich sehr interessiert daran gezeigt, wie es zu diesen hohen Inzidenzwerten im Landkreis Haßberge habe kommen können, da doch hier weder ein größerer Ausbruch in einem Heim noch in einem Betrieb als Ursache in Frage komme.
Ganze Spitze der Landesführung ist informiert
MdL Steffen Vogel macht die Entwicklung in seinem Landkreis Sorgen, denn "die Inzidenzwerte von heute sind die Intensivpatienten von morgen, die dritte Welle müssen wir brechen - mit allen zur Verfügung stehenden Maßnahmen". Er sei jedoch optimistisch, nachdem nun die gesamte Spitze der Landesführung informiert sei, dass der Landkreis Haßberge eine Sonderzuteilung an Impfstoff in den nächsten Wochen erhalten werde.
Das Gesundheitsministerium hat sich am Montag zur Anfrage der Redaktion, ob eine Impfstoff-Sonderzuteilung für den Landkreis Haßberge möglich ist, bis Redaktionsschluss nicht geäußert.
Wie steht er denn da vor seinen Kolleginnen und Kollegen und der Kanzlerin wenn aus dem Landkreis nur Schulterzucken und Ahnungslosigkeit kommt!
Gibt es nicht doch irgendwo auf die Schnelle ein schwarzes Schaf?
Vermutlich denkt er hauptsächlich an die Wahlen wenn er solche Aktivitäten zum besten gibt.