Es war keine Frage ob, sondern nur wann. Und so stellt auch das Landratsamt Haßberge fest: "Es kommt nicht überraschend." Im Landkreis Haßberge ist bei einem Reiserückkehrer von der spanischen Mittelmeerinsel Mallorca die Delta-Variante (B.1.617.2) des Coronavirus nachgewiesen worden.
"Der betroffenen Person geht es bis auf leichte Beschwerden gut. Sie steht bis zur Negativtestung mindestens für 14 Tage unter Quarantäne und die Kontaktverfolgung läuft", teilte Moni Göhr, die Pressesprecherin des Landratsamts, am Mittwoch mit.
Bundesweit: Mehr als jede zweite Infektion mit der Delta-Variante
In der Pressemitteilung ist auch von vorläufige Studien aus Großbritannien die Rede, die darauf hinwiesen, dass die Delta-Variante deutlich ansteckender als die Alpha-Variante sei, die zunächst als "britische Variante" bekannt wurde. Der Anteil der Delta-Variante am Infektionsgeschehen steige zunehmend auch in Deutschland. Seit Anfang Juli ist ihr Anteil bundesweit über 50 Prozent.
Der erste Nachweis der Delta-Mutante gelang vergangenen Oktober im indischen Bundesstaat Maharashtra. Sie galt laut Wikipedia zunächst als relativ unauffällig, ehe sie in immer mehr Proben auffiel. Soweit nachvollziehbar, wurde die Delta-Variante in Deutschland erstmals im März identifiziert. In Unterfranken tauchte B.1.617.2 erstmals im Juni im Landkreis Kitzingen auf.
Gesundheitsamt Haßberge verweist auf Negativbeispiel Großbritannien
„Auch wenn die Infektionszahlen derzeit noch auf einem niedrigen Stand sind, ist die Pandemie noch nicht vorbei“, mahnt Medizinaldirektor Dr. Jürgen Reimann, Leiter des Gesundheitsamts, in der aktuellen Verlautbarung zur Vorsicht. Am Beispiel von Großbritannien könne man sehen, wie schnell sich die Situation wieder ändern kann.
Wie das Landratsamt auf Nachfrage der Redaktion erklärte, zieht das Auftreten der Delta-Variante im Landkreis Haßberge über die Quarantäne und sonst üblichen Vorkehrungen hinaus keine weiteren Schutzmaßnahmen nach sich.
Mallorca seit Sonntag Risikogebiet
Auf der Urlauberinsel Mallorca sind die Infektionszahlen zuletzt wieder nach oben geschnellt. Seit Sonntag gilt Mallorca erneut als Risikogebiet, das war die Insel zuletzt im März. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland nannte am Mittwoch eine 7-Tage-Inzidenz von über 180. Das Auswärtige Amt rät deshalb inzwischen wieder von einem Aufenthalt auf der Deutschen liebster Urlaubsinsel ab. Dies gilt auch für die restlichen Balearen-Inseln, sprich Menorca, Ibiza und Formentera. Unmittelbare Auswirkungen für Urlauber hat das nicht. Wer mit dem Flugzeug aus einem Risikogebiet zurückkehrt, für den gilt die Quarantänepflicht nicht. Denn er muss den Nachweis, nicht infiziert zu sein, schon vor dem Abflug erbringen.
Durch dieses Verhalten wird uns ein schlimmer Herbst und Winter bevorstehen.