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Hofheim
"Callheinz" wenn kein Bus fährt: Wo und wie das Angebot im Landkreis Haßberge jetzt genutzt werden kann
Sich mit dem öffentlichen Nahverkehr im Haßbergkreis zu bewegen, gestaltet sich bisweilen schwierig. Das Pilotprojekt "callheinz" will hier Abhilfe schaffen.
Im Grabfeld ist 'callheinz' bereits ein Erfolgsmodell. Auch Teile des Landkreises Haßberge sind inzwischen an das Angebot angebunden, darunter etwa Aidhausen, Bundorf und Ermershausen.
Foto: Hanns Friedrich (Archivfoto) | Im Grabfeld ist "callheinz" bereits ein Erfolgsmodell. Auch Teile des Landkreises Haßberge sind inzwischen an das Angebot angebunden, darunter etwa Aidhausen, Bundorf und Ermershausen.
Martin Schweiger
 |  aktualisiert: 03.10.2024 02:45 Uhr

Einiges an Hirnschmalz haben die Verantwortlichen des neuen Mobilitätsangebots "callheinz" in die Werbung für ihre Busse gesteckt: "Kein heinziger Bus weit und breit? Dann fahr halt mit der Formel heinz!", empfehlen sie vor allem ihren Kundinnen und Kunden auf dem Land, die mit dem öffentlichen Nahverkehr nur schwerlich beispielsweise von Ermershausen nach Hofheim kommen.

Denn was soll zum Beispiel ein kranker Mensch aus Ermershausen oder Bundorf tun, der um 11 Uhr einen Arzttermin in Hofheim hat und nicht über ein eigenes Auto verfügt? Da um diese Zeit kein Bus fährt, stieg er oder sie bislang in ein teures Taxi. Seit kurzem gibt es jedoch eine neue Option: "callheinz", eine Art Rufbus-System zum Tarif des Öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV).

"Callheinz"-Angebot jetzt bis Hofheim erweitert

Es handele sich dabei jedoch nicht um einen klassischen Rufbus, der die Fahrgäste zuhause abholt, erklärte Referentin Kerstin Brückner von der Hofheimer Allianz während einer Infoveranstaltung, die am Donnerstag im Café Maya in Hofheim stattfand. Zusteigen müssen die "callheinz"-Fahrgäste nämlich an den Bushaltestellen.

Kerstin Brückner und Gastgeber Christian Wittmann (vorne stehend) informierten am Donnerstag im Hofheimer Café Maya die mehr als 50 Gäste über das neue ÖPNV-Angebot 'callheinz'.
Foto: Martin Schweiger | Kerstin Brückner und Gastgeber Christian Wittmann (vorne stehend) informierten am Donnerstag im Hofheimer Café Maya die mehr als 50 Gäste über das neue ÖPNV-Angebot "callheinz".

Und dies ist nun in einem vergrößerten Einsatzgebiet möglich: Die Sechs-Personen-Busse fahren jetzt zwischen Rothhausen (Lkr. Bad Kissingen) im Norden bis Schonungen (Lkr. Schweinfurt) im Süden; damit allerdings bislang nur durch den westlichen Landkreis Haßberge.

Die Einsatzregion teilt sich in zwei Gebiete auf: Im Gebiet "Grabfeld/Hofheim" werden alle Ortsteile von Bundorf angefahren sowie Ermershausen, Eichelsdorf, Hofheim und Manau. Im Gebiet "Haßberge/Schweinfurt Nord" werden alle Ortsteile von Aidhausen und Riedbach angefahren sowie Hofheim, Lendershausen und Reckertshausen.

Fahrzeiten und Buchung von "callheinz"

Die "callheinz"-Busse fahren im Gebiet "Haßberge/Schweinfurt Nord" montags bis freitags von 5 bis 23 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen zwischen 7 und 21 Uhr. Im Gebiet "Grabfeld/Hofheim" fährt "callheinz" unter der Woche von 6 bis 22 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen von 9 bis 22 Uhr. Wenn gleichzeitig ein Linienbus fährt, könne "callheinz" nicht genutzt werden, führte Brückner aus. Und es müsse ein Abstand von 45 Minuten zu existierenden Bussen eingehalten werden.

Eine Fahrt kann über die "callheinz"-App, die Webseite www.callheinz.de oder das Callcenter mit der Rufnummer (0800) 4560011 gebucht werden. Bei der Buchung müssen das Gebiet und die Haltestellen genannt werden sowie die gewünschte Ankunftszeit. Gebucht werden kann zwischen 31 Tagen bis 30 Minuten vor Fahrtantritt. Eine Stornierung ist bis 60 Minuten vor Fahrtantritt möglich. Der Fahrgast wird über die App oder per SMS über eine mögliche Verspätung informiert.

Auch mit dem Deutschland-Ticket nutzbar

Die Kosten richten sich nach dem ÖPNV-Tarif. Die Bezahlung kann über die App oder bar erfolgen. Eine Fahrt von Ermershausen nach Hofheim kostet beispielsweise derzeit 4,40 Euro, wie Brückner berichtete. Auch Deutschland-Ticket, VGN-Ticket und Zeitkarten sind gültig.

Rollstühle, Kinderwägen und Rollatoren können ebenso transportiert werden, müssen aber bei der Buchung angegeben werden. Fahrräder werden nicht transportiert. Kinder unter sechs Jahren dürfen nur mit einer Begleitperson fahren. Dies können auch Geschwister sein, die älter als sechs Jahre sind.

"Callheinz" ist ein Pilotprojekt, das zunächst auf zwei Jahre ausgelegt ist und im Erfolgsfall verlängert und ausgeweitet werden kann – falls viele Bürgerinnen und Bürger sich dazu entschließen, "Formel heinz"-Fahrer oder -Fahrerin zu werden.

 
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Kommentare
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  • Erich Fritscher
    Ich freue mich für die Menschen, die jetzt auch im Randbereich des Landkreises Haßberge die Möglichkeit haben Callheinz zu nutzen.

    Nur – warum bitte gibt es nicht auch in Haßfurt und Umgebung zumindest ein Test? Warum nicht hier, wo viele Menschen per ÖPNV nicht einmal vernünftig zum Bahnhof kommen. Steckt nicht gerade hier DAS Potential für einen Test?

    Ganz nebenbei: Es gibt zwar das 49-Euro-Ticket – nur wie hier nutzen? Sollen alle in die Großstädte um auf den fahrbaren Untersatz (Auto) verzichten zu können?
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