
Ob Naturgarten, Kräutergarten, Rosengarten oder Familiengarten – beim "Tag der offenen Gartentür" im Landkreis Haßberge am Sonntag, 9. Juni, können Besucherinnen und Besucher ganz unterschiedliche Gärten bewundern. Und zwar von 10 bis 17 Uhr.
Die Bandbreite reicht von einer Blütenpracht mit Rosen oder Zierlauch über Heilkräuter bis hin zu alten Baumbeständen und fast vergessenen Gemüsesorten. Der Tag bietet eine besondere Gelegenheit, auch einmal hinter eine sonst verschlossene Gartentür zu blicken und sich auch Anregungen für den eigenen Garten zu holen.

Gärten liegen seit der Corona-Krise mehr im Trend, zumal sie in dieser Zeit gezeigt haben, welche Kraftquelle aus ihnen entspringen kann. Bei Gartenbesitzerin Brigitte Gerber aus Oberhohenried findet man dazu sogar ein passendes Schild mit der Aufschrift: "Andere gehen zur Therapie, ich gehe in meinen Garten." Brigitte und ihr Mann Harald Gerber aus Oberhohenried geben Einblick in ihren schön terrassierten Naturgarten mit über 2000 Quadratmetern an der Straße nach Königsberg, der durch seinen vielseitigen Baumbestand beeindruckt.
Warum fernsehen, wenn man Zeit im Garten verbringen kann?
Dazu zählt die Elsbeere genauso wie der Blauglockenbaum oder der Bienenbaum; einer der Bäume des Jahres, die zum Geburtstag jedes der vier Enkel gepflanzt wurden. "Ich sehe unseren Garten als richtiges Naturparadies. Wenn das Wetter passt und ich die Zeit dazu habe, bin ich hier draußen. Im Sommer brauche ich keinen Fernseher, sondern erfreue mich an der schönen Abendsonne."

Mitten in der Altstadt von Königsberg liegt der Garten von Christoph Pflaum. Für ihn ist er "ein Refugium und ein richtiger Traum in der Altstadt". "Ich bin ein Schattengartenfan und deswegen gibt es auch alles, was ohne Sonne blüht in meinem Garten", betont er. "Bei mir seht ihr keinen Quadratmeter Erde, sondern alles ist mit Moos, Laub und Gras gemulcht und bedeckt. Meinen Garten haken die Regenwürmer."
Mediterranes Flair mitten in Königsberg
Zwischen den Gemüsepflanzen sieht man Hochbeete mit dicken Bohnen und Zucchini. In Blüte auch über 100 Rosensorten. Vor den Wänden alter Gebäude blüht die uralte Sorte einer prächtigen Clematis und die Früchte einer Feige sowie Kiwi und Kakisorten für mediterranes Flair.

Weitere Gärten gibt es in Friesenhausen zu bewundern, wo Andrea Meub im Umfeld ihres historischen Dorfladens den 300 Quadratmeter großen fränkischen Innenhof ihres Anwesens öffnet, mit zahlreichen Rosen und Stauden vor der alten Scheune. Kübelpflanzen ergänzen das Sortiment und beleben das Dorfzentrum neu.
Ein Heilkräutergarten nach dem Vorbild von Hildegard von Bingen
Andrea Meub ist für ihr Engagement in der Dorfgemeinschaft bekannt. Ganz in der Nähe hat sie ein bisher verwildertes, schattiges Hanggrundstück hinter einem renovierten Anwesen mit Scheune in einen "Heilkräutergarten" nach Hildegard von Bingen verwandelt.

Dabei galt es erst, den Garten mit einem serpentinenartigen Wegeverlauf zu gestalten, der bis zum Bachgrund führt. In der Hangfläche befinden sich inzwischen über 70 Kräuter, die nach der Pflanzenauswahl der "Heiligen der Heilkräuter" Hildegard von Bingen (1098-1179) ausgewählt wurden.
Zum "Tag der offenen Gartentür" laden insgesamt acht Gartenbesitzer am Sonntag, 9. Juni, von 10 bis 17 Uhr ein: Brigitte und Harald Gerber, in der Schopfen 14, Oberhohenried, "Naturgarten am Ortsrand"; Andrea und Peter Friedrich, in der Schopfen 13, Oberhohenried, "Älterer Familiengarten"; Sonja und Torsten Käb, Wagnergasse 9, Oberhohenried, "Familiengarten"; Christoph Pflaum, Altes Brauhaus 3, Königsberg, "Rosengarten"; Andrea Meub, Dalbergstraße 4 und Rathausgasse 2, Friesenhausen, "Historischer Bauerngarten" und "Kräutergarten"; Christine Bayer, am Köchelein 3, Kerbfeld, "die Pracht der Stauden und Pfingstrosen"; Maria Bierlein, Im Wehrlein 18 b, Haßfurt, "Naturgarten".