
Acht Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer haben am Sonntag, dem "Tag der offenen Gartentür", im Landkreis Haßberge der öffentlichkeit Einblick in ihre Paradiese gewährt. Landrat Wilhelm Schneider lobte die Gastgeber, die im Landkreis die Gartenkultur pflegten und weiterentwickelten. "Sie sind damit unsere Botschafter für eine nachhaltige Bewirtschaftung und ökologisch orientierte Gartengestaltung", sagte Schneider, der Vorsitzender des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege ist, in Untermerzbach im Garten von Gerd Kanz, der einer der Gastgeber war.
Der Landrat wies auf eine Neuerung beim "Tag der offenen Gartentür hin": Erstmals fand dieser nicht zentral in einer Gemeinde, sondern verteilt im ganzen Landkreis statt. "Dies hat den einfachen Grund, weil wir aktuell leider keinen Verein und keine Gemeinde finden konnten, die diese attraktive und auch besucherstarke Veranstaltung durchführte", bedauerte Schneider. Umso dankbarer sei man, dass sich acht Gartenbesitzer aus dem "Gartennetzwerk Gartenparadies Haßberge" zu diesem Event bereiterklärt hätten.

Hinter dem Gartennetzwerk stehen laut Landrat engagierte Gartenbesitzerinnen und -besitzer, die ein besonderes Verhältnis zu Natur, Garten und Ästhetik verspürten. "Sie verkörpern eine naturnahe und nachhaltige Gartenidee in besonderem Maße. Seine Privatsphäre aufzugeben und fremde Menschen durch den eigenen Garten spazieren zu lassen, erfordert Mut. Darum zolle ich Ihnen großen Respekt."
Menschen mit besonderem Verhältnis zu Natur, Garten und Ästhetik
Der Garten von Gerd Kanz sei die ideale Kulisse für die Eröffnungsveranstaltung. "Maler sind gewissermaßen Gärtner im Philosophischen Raum", meinte Landrat Schneider und verwies auf den schönen Garten vor den terrakottafarbenen Fassaden der ehemaligen Brauerei. Er zeigte sich als Naturidylle am Rande des Altortes mit einer riesigen Kastanie und um sie und das Gebäude herum gesäumte Wege mit Lavendel und Taglilien. Große Holunderblüten- und Rosensträucher schmiegten sich um das Gebäude herum.

Auf "Rosen in Hülle und Fülle" traf man bei Familie Czoske in Zeil. Als Herzstück beim Eintritt zeigte sich der große Teich, der über einen Wasserlauf gespeist wird. Schwungvolle Wege erschlossen den schön gestalteten Garten am leichten Hang, an dem viele Rosen zu bewundern waren.
Fränkisches Gartenglück und Garten der Leidenschaft
Völlig unversiegelt und von trockenheitsliebenden Gehölzen umgeben, fand man dann über der Stadt den Garten der Familie Krause. Alle Besucher waren begeistert von dem sagenhaften Blick über das Maintal bis in die Höhen des Steigerwaldes. Eine Idylle, in der man die "Schönheit loslassen" und dabei entspannen konnte. Dazwischen ein ein Blick auf den mächtigen Kiwibaum an der Hauswand, viele Rosen und zahlreiche Blütensträucher, welche die Blütenpracht und Schönheit der Natur unterstrichen.

"Fränkisches Gartenglück" gab es bei Andrea Meub in Friesenhausen mit Rosen und vielen Kräutern im Umfeld des historischen Wohnhauses mit Dorfladen. Als "Garten der Leidenschaft" bestätigten die Gartenfreunde das Grundstück der Familie Köhler in Rabelsdorf mit der enormen Größe von 6000 Quadratmeter. Ob Gemüsegarten, Weinberg oder Staudenbeete, der Garten zeigte sich als Naturparadies mit herrlichem Blick auf die Burgruine Altgenstein.

Im südlichen Landkreis bei Reinhard Schneider und Sabine Pecoraro-Schneider in Hainert lautet der Slogan "Es wird durchgeblüht". Hier wurde ein altes Handwerkeranwesen behutsam verändert und das Charakteristische mit Obstbäumen, Beerenobst sowie einem Stauden- und Gemüsegarten beibehalten. Nicht weit davon entfernt, bot der Garten von Ulla und Georg Stump am Ortsrand von Dampfach ein Naturparadies mit Bachläufen und Mühle, welche den Übergang in die Neuzeit mit der eigenen Stromgewinnung geschafft hat.