
Bereits nach drei Tagen war er wieder verschwunden, der Blitzanhänger auf der B303 im Gemeindebereich Riedbach in der Nähe der Abfahrt Kreuzthal. Nein, der Enforcement-Trailer wurde nicht geklaut, wie bereits einige Leute gemutmaßt haben. Die Polizei hat die teilstationäre Geschwindigkeitsmessanlage am Samstagnachmittag wieder abgeholt, weil sie ein Unbekannter außer Betrieb gesetzt hatte.
Vermutlich im Zeitraum von Samstagnachmittag bis Sonntagvormittag sorgte ein noch unbekannter Täter dafür, dass keine teuren Fotos mehr geschossen werden konnten. Die Glasscheibe des Anhängers, hinter der die Kameras installiert sind, besprühten beziehungsweise bemalten ein oder mehrere bislang unbekannte Täter mit einer dicken Schicht weißer Farbe.
Polizei hat bereits einschlägige Erfahrungen gemacht
Mit so einer Art von Sachbeschädigung hat die Verkehrspolizei Schweinfurt-Werneck auch in der Vergangenheit schon Erfahrungen sammeln müssen, seitdem der Blitzanhänger vor rund zwei Jahren seinen Betrieb im Bereich des Polizeipräsidiums Unterfranken aufgenommen hat.
Die polizeilichen Ermittlungen in einem ähnlichen Fall an einem anderen Standort waren von Erfolg gekrönt. Dank der verbauten Technik gelang es damals, den Täter zu ermitteln und ein Strafverfahren gegen ihn einzuleiten, erklärte ein Polizeibeamter vor Ort. Dass es kein Kavaliersdelikt ist, zeigt ein Blick in das Strafgesetzbuch. Hier heißt es: "Wer rechtswidrig eine fremde Sache beschädigt oder zerstört, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft".
Stefan Scherrer: Raserei ist die häufigste Unfallursache
Auch wenn es für den Einzelnen ärgerlich ist, geblitzt zu werden, so dient die Geschwindigkeitsüberwachung doch einzig der Verkehrssicherheit. "Überhöhte und nicht angepasste Geschwindigkeit sind bei schweren Unfällen nach wie vor Ursache Nummer eins", sagte Polizeihauptkommissar Stefan Scherrer, der bei der Polizeiinspektion Haßfurt Sachbearbeiter im Verkehrsbereich ist und bei der Inbetriebnahme des Enforcement-Trailers am Mittwoch an der B303 bei Kreuzthal vor Ort war.
Gerade auf der gut ausgebauten B303 kommt es erfahrungsgemäß oft zu sehr deutlichen Geschwindigkeitsüberschreitungen. Deshalb war auch ursprünglich angedacht, die Messanlage über einen längeren Zeitraum an der Bundesstraße stehen zu lassen - das hat sich vorerst erledigt.
https://www.spiegel.de/auto/deutschland-fast-jeder-dritte-verkehrstote-wurde-opfer-von-geschwindigkeitsunfall-a-78bbce3e-dfb7-4b8a-9d39-1bb2a6d3bc77
Da war doch mal was wegen geschlechtsneutraler Formulierung, oder?
Nop, für den Vandalismusschutz gibts darin weitere hochentwickelte eingebaute Sensor- u. Überwachungstechnik, die so ein Teil ziemlich sicher macht bzw. potenzielle Täter schnell identifizieren kann, beginnend bei den Temp.-, Feuchte-, Vibrationssensoren ... bis hin zum Nahfeldscan u. Breitbandfrequenzspektrumüberwachung für z.B. Personen, die sich in unmittelbarer Umgebung bzw. direkt am Trailer befinden (wo sie i.d.R. eher nix zu suchen haben) u. dabei ist die Funkzelle, in der das mitgeführte Handy gerade eingeloggt ist, nur ein zusätzliches Gimick.
So sind die Teilnehmer für das Gewinnspiel durchaus überschaubar.