Einen großen Besucheransturm erlebte die Polizeiinspektion Haßfurt bei ihrem Tag der offenen Tür am Sonntag. Auch wenn zwei kräftige Regenschauer zwischendurch dem bunten Treiben im Freien kurzzeitig ein abruptes Ende bereiteten, ließen sich die Gäste nicht beirren und setzten danach ihren Rundgang fort. Bereits im Lauf des Nachmittags waren Bratwürste, Crêpes & Co. ausverkauft. "Wir sind überwältigt von dem großen Interesse", sagte Dienststellenleiter Daniel Müller, der die Besucherzahl auf weit über 1000 bezifferte.
Sprengstoffsuchhund "Spock" hilft auch bei "Fastnacht in Franken"
Einblicke in die Polizeiarbeit konnten die Besucherinnen und Besucher unter anderem bei einigen Vorführungen gewinnen. Die fiktive Festnahme eines Verdächtigen stand dabei genauso auf dem Programm wie die Suche nach verstecktem Sprengstoff durch Suchhund "Spock". Der neunjährige Belgische-Schäferhund-Malinois-Mix hört auf das Kommando seines Herrchens Benjamin Müller.
Der Diensthundeführer, der mit seinem Vierbeiner auch schonmal deutschlandweit im Einsatz ist, erklärte anschaulich das Vorgehen, wenn Gebäude oder Flächen nach Sprengstoff abgesucht werden. Meist befindet sich der Einsatzort dort, wo prominente beziehungsweise gefährdete Personen zugegen sind. So werden zum Beispiel auch die Mainfrankensäle in Veitshöchheim regelmäßig abgesucht, wenn die BR-Fernsehsendung "Fastnacht in Franken" vor der Tür steht, erklärte Müller.
Neugierig waren die Zuschauerinnen und Zuschauer auch, wie der Schutz- und Sprengstoffsuchhund seinen Lebensabend verbringt, wenn er nicht mehr im Dienst des Freistaats Bayern steht. Im Durchschnitt sind Polizeihunde zehn Jahre im Dienst, hieß es vor Ort, und verbringen dann ihr "Rentnerdasein" in der Familie des Hundeführers.
So wird auch "Spock" bei Polizeihauptmeister Müller seinen Ruhestand verbringen und bekommt dafür quasi als "Pension" ein Futter- und Pflegegeld vom Freistaat. Zur Zeit bildet der Polizist parallel einen jungen Diensthund aus, der später einmal die erfolgreiche Arbeit von "Spock" fortsetzen soll.
Vom Fahrrad- und Bobbycar-Parcours bis in die Arrestzelle
Auch für die jüngeren Besucherinnen und Besucher war beim Tag der offenen Tür jede Menge Spaß und Action geboten. So konnten die Kinder in einem Parcours mit dem Fahrrad oder dem Bobbycar ihr Können unter Beweis stellen. Davon war zum Beispiel der siebenjährige Anton aus Haßfurt begeistert: "Ich fahre sehr gerne Fahrrad und habe es geschafft, den Slalom zu fahren, ohne ein Hütchen umzuwerfen", freute er sich.
Neugierig waren Anna, Mona und Carlotta auf die Arrestzellen, von denen sich zwei in den Räumen der Polizeiinspektion Haßfurt befinden. Natürlich durfte auch ein Erinnerungsfoto nicht fehlen, für das sich die drei Mädchen zum Spaß hinter Gittern postierten. Ebenfalls ein besonderes Foto konnten die Kinder bei der erkennungsdienstlichen Behandlung mit nach Hause nehmen, bei der sie auch ausprobieren konnten, wie Fingerabdrücke genommen werden.
"Auch für die Erwachsenen war es sehr interessant, mal hinter die Kulissen zu schauen", sagten Nicole und Thomas Hofmann aus Knetzgau, die dafür extra einen kleinen Ausflug in die Kreisstadt unternommen hatten. Für ihren dreijährigen Sohn Linus war das Spannendste die Mitmach-Aktion des Technischen Hilfswerks (THW) Haßfurt am Hafengelände.
Unter Anleitung der ehrenamtlichen THW-Einsatzkräfte durfte Linus genauso wie viele andere Kinder einen Radlader mit Polypgreifer selbst steuern und einen Autoreifen durch die Luft transportieren. Weiterhin waren im Außenbereich Einsatzfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Haßfurt und des BRK-Rettungsdiensts Haßberge zu bestaunen. Große Anziehungskraft hatte auch das Einsatzboot der Wasserschutzpolizei, das die Kinder nach Herzenslust erkunden konnten.