
Ein Knetzgauer Siedlerfest ohne Bobby-Car-Rennen? Unvorstellbar für kleine, aber auch große Rennfahrerinnen und Rennfahrer aus Knetzgau und Umgebung. Am Samstagnachmittag verwandelte sich die Bernhauser Straße für das Gaudi-Rennen kurzzeitig in Knetzgaus "Klein-Nürburgring". Im Gegensatz zu den großen Autorennen war der Lärm der "flüsternden Motoren" jedoch angenehm.
Die Frage der Woche: Spielt das Wetter mit?
Dafür sorgte als fahrbarer Untersatz ein originales Bobby-Car, mit dem sich 55 Pilotinnen und Piloten jeden Alters auf die Rennpiste wagten und sich den Fahrtwind um die Nase wehen ließen. Bei ihnen, aber auch bei den zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauern, die entlang der Streckte anfeuerten, herrschte tolle Stimmung. "Es ist schön, dass der Siedlerverein für junge Leute so ein Event veranstaltet, um so den Sportsgeist zu fördern", sagte Waltraud Schenk aus Knetzgau. Als Zaungast verfolgte sie gemeinsam mit Ehemann Hilmar und Enkel Luca das spannende Asphaltrennen.

Das Bobby-Car-Rennen, das in der 16. Auflage erneut auf große Resonanz stieß, krönt als "sportliches Highlight" das Siedlerjahr und war Auftakt für das zweitägige Siedlerfest rund ums Siedlerheim. "Wir haben die ganze Woche gebangt, ob das Wetter auch mitspielt", sagte Tobias Platzer, Organisator für das Bobby-Car-Rennen.
Das Rennen ist als Familienevent etabliert
Doch zumindest am Samstag herrschte dann ideales Wetter für ein spannendes Turnier, bei dem die Gaudi im Vordergrund statt. Auch wenn das Rennen mit viel Aufwand verbunden sei – zweieinhalb Stunden für den Aufbau und eineinhalb Stunden für die Nachbearbeitung – helfen laut Platzer junge Familienväter gerne bei der Durchführung, um die Tradition des Bobby-Car-Rennens zu bewahren.

Das Rennen ist als Familienevent fest etabliert. So kämpften Groß und Klein, wie Johanna Ruß, um Sekunden beim Zieleinlauf. "Es macht Spaß", zeigte sich die Sechsjährige aus Cadolzburg begeistert, die für das Rennen zu Besuch bei den Großeltern in Knetzgau war. Ein bisschen Aufregung war schon dabei, wie Johanna eingestand. War es doch ihr erstes Rennen. "Auf die Plätze fertig, los!" Nach dem Startsignal an der Rampe konnte Johanna mit all den anderen Pilotinnen und Piloten die Aussicht nach unten genießen.
Die Profis mit ihren getunten Bobby-Cars
Für eine sichere Fahrt war es sinnvoll, Ellbogen- und Knieschoner sowie einen Helm zu tragen. Mit dieser Ausrüstung machte sich auch Lilly Platzer aus Knetzgau an den Start. Anreiz für die Neunjährige war die Chance auf einen Sieg mit attraktiven Preisen. Diese wurden am Abend am Siedlerheim vergeben. "Dabei sein ist alles", lautete das Motto für die Brüder Pascal (16) und Rene Gebhardt (20) aus Knetzgau. Die Geschwister waren das erste Mal vor zehn Jahren beim Turnier dabei und traten jetzt gemeinsam mit Papa Thomas in der Männerklasse an. "Spaß und vielleicht auch ein Podestplatz", das war ihr Anreiz für eine erneute Teilnahme.

Auch Frauen und die "Profis" der modifizierten Rennklasse kämpften in zwei Durchgängen um Sekunden. "Die Messlatte war im letzten Jahr sehr hoch", sagte Christian Frank, der mit einem eigenen Streckenrekord von 20,5 Sekunden im Vorjahr die Ziellinie überquert hatte. In diesem Jahr fuhr der Lokalmatador aus Knetzgau mit 22,34 Sekunden ebenfalls als schnellster Fahrer des Turniers den Sieg ein.
In seiner "Findungsphase" wagte sich Peter Liebler aus Knetzgau erstmals an den Start. Für sein "getuntes" Bobby-Car hatte er Lenkung und Räder getauscht und gut geölt. Zusätzlich waren eine Bodenplatte und eine Rückenlehne angebracht. Neben all der technischen Finesse trug vor allem fahrerische Geschicklichkeit wie etwa die passende Haltung zu einer Fahrt mit Geschwindigkeiten bis zu 40 Stundenkilometer bei.