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Knetzgau
Mit Vollgas voraus: So lief das Bobby-Car-Rennen in Knetzgau
"Wer gut schmiert, der gut fährt" – unter diesem Motto begeisterte am Wochenende nach zweijähriger Corona Pause das Bobby-Car-Rennen des Knetzgauer Siedlervereins.
Die Lokalmatadoren Martin Stiller (links) und Christian Frank lieferten sich ein spannendes Rennen. Mit einem Streckenrekord von 20,5 Sekunden überquerte Christian Frank die Ziellinie.
Foto: Christiane Reuther | Die Lokalmatadoren Martin Stiller (links) und Christian Frank lieferten sich ein spannendes Rennen. Mit einem Streckenrekord von 20,5 Sekunden überquerte Christian Frank die Ziellinie.
Christiane Reuther
 |  aktualisiert: 01.03.2023 06:21 Uhr

"Auf die Plätze, fertig, los!" ertönte es bei der 15. Auflage des beliebten Rennes am Samstagnachmittag auf der Holz-Startrampe an der Bernhauser Straße in Knetzgau, die sich für zwei Stunden in einen "Mini-Nürburgring" verwandelte. Die Gaudi-Veranstaltung auf der 300 Meter langen Piste krönte als "sportlicher Höhepunkt" das Siedlerjahr.

Im Gegensatz zu den großen Autorennen auf einer der schönsten Rennstrecke der Welt war der Lärm der "flüsternden Motoren" auch für die Anwohnerinnen und Anwohner entlang der Bernhauser Straße angenehm zu ertragen.

Aufregung und ein mulmiges Gefühl vor dem Start.
Foto: Christiane Reuther | Aufregung und ein mulmiges Gefühl vor dem Start.

Dafür sorgte als fahrbarer Untersatz ein originales Bobby-Car, das seit 50 Jahren offensichtlich nicht nur Generationen von Kleinkindern begeistert. Über 30 "Miniracers", darunter drei Frauen und sieben Männer, ließen sich auf der Rennpiste, die Lea Scheufler mit einem überdimensionalen Bobby-Car bemalte, den Fahrtwind um die Nase wehen.

Eine Veranstaltung für die ganze Familie

Beste Stimmung herrschte sowohl bei den kleinen und großen Piloten als auch bei den Zaungästen, die entlang der Strecke lautstark anfeuerten. Eingeteilt in drei Alterskategorien, entpuppt sich das Bobby-Car-Rennen immer mehr als Familienevent. Denn nicht nur die Kleinen, sondern auch Frauen, Männer und die "Profis" der modifizierten Rennklasse kämpften in zwei Durchgängen um Sekunden.

"Die Konkurrenz ist heuer erschreckend stark", meinte einer der Lokalmatadoren, Martin Stiller, wohl als "Kind im Manne" im Vorfeld schmunzelnd. Nach zwei Jahren Pause fieberte der Familienvater genauso wie die Kleinen dem Asphaltrennen mit seinem kleinen roten Flitzer entgegen. Stillers Geheimtipp lautete: "Wer gut schmiert, der gut fährt".

Das sind die diesjährigen großen und kleinen Piloten des Knetzgauer Bobby-Car-Rennens mit Organisator Tobias Platzer (links).
Foto: Christiane Reuther | Das sind die diesjährigen großen und kleinen Piloten des Knetzgauer Bobby-Car-Rennens mit Organisator Tobias Platzer (links).

Auch Christian Frank hatte sich für die modifizierte Rennklasse gut vorbereitet. Er hatte seinen fahrbaren Untersatz getunt und mit einem anderen Räderkugellager angepasst. Denn Grundlage für das Bobby-Car-Rennen ist das Bobby-Car selbst – sei es in der typischen Farbe Rot oder andersfarbig.

Geschwindigkeiten von bis zu 40 Kilometer pro Stunde 

Aber auch fahrerische Geschicklichkeit, Körpergewicht und Haltung trugen zu einer siegessicheren Fahrt mit Geschwindigkeiten von bis zu 40 Kilometern pro Stunde bei. Der bis dato schnellste Fahrer des seit 2006 ausgetragenen Knetzgauer Rennens war dann auch Christian Frank, der mit einem Streckenrekord von 20,5 Sekunden die Ziellinie überquerte.

Den besonderen Adrenalin Kick holten sich in der Damenklasse Veronika Albert (links) und Tanja Platzer.
Foto: Christiane Reuther | Den besonderen Adrenalin Kick holten sich in der Damenklasse Veronika Albert (links) und Tanja Platzer.

"Die Freude ist nach zwei Jahren wieder groß", erzählte Veronika Albert, die sich im Verein engagiert. Während die beiden Kinder Benjamin und Josephine in der Kinderklasse starteten, wagte sich Mama Veronika in der Damenklasse an den Start und holte sich einen besonderen Adrenalin-Kick. Auch wenn aus Sicht Alberts das Fest mit viel Arbeit verbunden ist, sei es doch schön, dass für Kinder wieder etwas geboten ist.

Das Bobby-Car-Rennen war eingebunden in das zweitägige Siedlerfest rund um das Siedlerheim, das am Sonntagabend mit einem Umzug mit selbst gebastelten Laternen rund ums Siedlerheim seinen Abschluss fand. Albert verwies auf eine gute Vorstandschaft mit einem großen Helferteam mit Arbeitsaufteilung.

'Wer gut schmiert, der gut fährt' – dieses Motto hatten sich Daniel Roth, Martin Stiller, Christian Frank und Bernd Scheufler (von links) beherzigt.
Foto: Christiane Reuther | "Wer gut schmiert, der gut fährt" – dieses Motto hatten sich Daniel Roth, Martin Stiller, Christian Frank und Bernd Scheufler (von links) beherzigt.

So zeigte sich Tobias Platzer für die Organisation des Bobby-Car-Rennens verantwortlich. Auch er zeigte sich froh, nach der Zwangspause durch Corona wieder etwas für Familien mit Kindern zu machen und die Tradition des Bobby-Car-Rennens aufrechtzuerhalten. Von jung bis alt würden sich viele Mitglieder bei der Vorbereitung und Durchführung des Festes einbringen.

Mitglieder bringen sich beim Fest mit ein

Während die jüngere Generation mit dem Umgang mit modernen Medien punktet, würde sich die ältere Generation mit ihrer Erfahrung einbringen. Nur so könne mal laut Albert den Verein, der vor zwei Jahren gerne sein 50-jähriges Bestehen gefeiert hätte, lebendig halten.

 
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  • G. W.
    Ich muß da jetzt mal einen Vergleich ziehen zwischen diesem lustigen Wettrennen in Knetzgau und den Motorradveranstaltungen am Bramberg.

    Während am Fuße des Knetzbergs der Spaß im Vordergrund steht, da, wo man mit einfachsten Mitteln ein Fest zum Vergnügen feiert und mit emmisionsfreien Bobbycar's, von mir aus auch 'Seifenkisten',
    für Gaudi und Belustigung sorgt,
    steht im Gegensatz dazu in Bramberg eine Volksbelustigung an,
    wo fossiler Treibstoff in den Wald geblasen wird,
    wo ein überkommener Vergnügungsbegriff das Sagen hat,
    und wo die Leute im Benzindunst jubeln, weil's laut, stinkig und krachend zugeht.

    Ich würde mir sehr wünschen, wenn die Menschen Spaß haben und auch kräftig feiern,
    aber dabei die Folgen ihres Tuns nicht völlig aus den Augen verlieren tâten!

    Kurz und fränkisch:

    Am Knetzberg passt's nei die Zeit,
    am Bramberg passt's ned!
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