
Der Umbau der Realschule Ebern konnte nach vier Jahren Bauzeit im Februar 2020 abgeschlossen werden. Das Schulhaus wurde generalsaniert, zudem ein Anbau geschaffen. Die Außenanlagen eingerechnet betrugen die Investitionskosten rund acht Millionen Euro. Die Freude über das moderne Schulgebäude war damals groß. Bereits im Juli 2021 machte jedoch ein Hochwasser vieles wieder zunichte. Und: Was derzeit immer noch fehlt, ist die Fertigstellung des Pausenhofs.
Das war vor einigen Tagen auch Thema bei einer Sitzung des Elternbeirats unter dem Vorsitz von Sonja Batz. Sie berichtete, dass es bei den Eltern immer wieder für Unmut sorge, dass die Fertigstellung des Pausenhofs sich derart in die Länge ziehe. "Leider geht alles nur schleppend voran, und der Pausenhof ist seit vielen Jahren eine Baustelle", sagte Batz.
Die Schülerinnen und Schüler hätten das Gefühl, dass für den Baulastträger die Fertigstellung des Pausenhofs beziehungsweise ein Fortschritt bei den Arbeiten keine Priorität habe. "Der Elternbeirat und auch die Schule hoffen, dass sich das ändert und der Pausenhof möglichst bald fertiggestellt wird", so die Elternbeiratsvorsitzende.
Das Hochwasser brachte die Pläne für den Pausenhof durcheinander
Das Landratsamt Haßberge erklärt auf Anfrage, dass der Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege 2017 mit der Planung des Pausenhofs an der Eberner Realschule begonnen habe. Für die Realisierung seien zwei Abschnitte vorgesehen gewesen: Unter Bauabschnitt A fielen Wege und Platzflächen um die Schule, unter Bauabschnitt B die Herstellung der Gestaltungsflächen und die Bepflanzung, wobei Bauabschnitt A für eine Fachfirma ausgeschrieben wurde und Bauabschnitt B durch den Grünflächenbetrieb des Landkreises erfolgen sollte.
Im Frühjahr 2021 sei im nördlichen Bereich die Außenfläche modelliert und Erdarbeiten durchgeführt worden. Das Hochwasser habe den Plänen dann jedoch einen "Strich durch die Rechnung" gemacht. Das Kellergeschoss wurde überflutet und es entstand großer Schaden. Die Maßnahmen an den Außenflächen wurden eingestellt, wie das Landratsamt berichtet. Im Herbst 2021 befestigte man die gestalteten Außenflächen wieder, um hier die Container für das Abbruchmaterial der Hochwasserschäden unterzubringen.
Im Frühjahr 2024 soll der Pausenhof nun gestaltet werden
2022/23 begann die Planung für das Errichten von Wällen, um das Gebäude künftig vor Hochwasser zu schützen. Vorrang hatten laut Landratsamt die Arbeiten für den Hochwasserschutz. Die Hochwasserfreilegung wurde der Pausenhofgestaltung vorgezogen und im September 2023 umgesetzt. Im Oktober 2023 habe dann die Verlegung der Erdleitungen für Strom, Beleuchtung und Abwasser begonnen.
Aktuell werde eine Barriere um das Schulgebäude errichtet, um Hochwasser abzuleiten. Danach, vermutlich im Frühjahr 2024, werde mit der Gestaltung der Pausenhofflächen begonnen, teilt das Landratsamt mit. Die Fertigstellung ist bis zum Winter 2024 vorgesehen, die Restbepflanzung soll im Frühjahr 2025 erfolgen.
Realschuldirektor Hartmut Weis teilt auf Anfrage mit, dass er einerseits Verständnis dafür habe, dass aufgrund der erheblichen Komplikationen deutliche Verzögerungen bei der Gestaltung der Außenanlagen entstanden sind. Andererseits bleibe natürlich trotzdem die Tatsache bestehen, dass inzwischen mehr als eine Schülergeneration keinen komplett ausgebauten Pausenhof zur Verfügung hatte. Insofern könne er auch den wachsenden Unmut der Eltern nachvollziehen.