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Haßfurt
Aus für das KfH-Nierenzentrum in Haßfurt: Die Stadt konnte nichts machen, sagt der Bürgermeister
Das Rathaus hat laut Günther Werner Unterstützung angeboten. Doch das änderte nichts an der Entscheidung des Kuratoriums für Dialyse und Nierentransplantation.
Ab Oktober ist das Nierenzentrum in Haßfurt Geschichte. Dialysepatientinnen und -patienten müssen dann nach Bamberg, Coburg oder Schweinfurt ausweichen. (Symbolbild)
Foto: Arno Burgi | Ab Oktober ist das Nierenzentrum in Haßfurt Geschichte. Dialysepatientinnen und -patienten müssen dann nach Bamberg, Coburg oder Schweinfurt ausweichen. (Symbolbild)
Martin Sage
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:37 Uhr

Es ist eine bittere Nachricht für viele Nierenkranke im Landkreis Haßberge, die das KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation mit Sitz in hessischen Neu-Isenburg in der letzten Januarwoche verkündete: Der gemeinnützige Verein schließt sein Nierenzentrum in Haßfurt, wo Ärztinnen, Ärzte und Pflegepersonal seit einem Vierteljahrhundert überlebensnotwendige Dialysen durchführten, sprich das Blut von Patientinnen und Patienten reinigten, deren Nierenfunktion dafür nicht ausreichen.

Ab Oktober weitere Wege nach Bamberg, Coburg oder Schweinfurt

Wer auf Dialyse angewiesen ist, was mehrfach in der Woche der Fall sein kann, ist oft in der Mobilität erheblich eingeschränkt. Viele Betroffene aus Haßfurt und Umgebung müssen nun aber ab Oktober deutlich weitere Wege in die Nierenzentren nach Schweinfurt, Bamberg oder Coburg unternehmen. In Haßfurt stellt ebenso Ende September die nephrologische Fachabteilung des KfH-Gesundheitszentrums ihren Betrieb ein.

Der Einschnitt in die medizinische Versorgung der heimischen Bevölkerung lässt auch den Haßfurter Stadtrat nicht kalt. Deshalb wollte das Gremium am Montagabend von Bürgermeister Günther Werner (Wählergemeinschaft Haßfurt) wissen, ob das Rathaus versucht habe, das Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation umzustimmen.

War 25 Jahre lang überlebenswichtige Anlaufstelle für auf Dialyse angewiesene Menschen: Das KfH-Nierenzentrum in der Haßfurter Brückenstraße.
Foto: Sabrina Rückert | War 25 Jahre lang überlebenswichtige Anlaufstelle für auf Dialyse angewiesene Menschen: Das KfH-Nierenzentrum in der Haßfurter Brückenstraße.

"Ich habe es versucht und Unterstützung angeboten", versicherte Werner seinen Rätinnen und Räten. Aber offensichtlich war die Lage des Haßfurter Nierenzentrums samt nephrologischer Fachabteilung im Gesundheitszentrum zu aussichtslos. Alexander Spitzl, der kaufmännische Leiter der beiden in der Brückenstraße angesiedelten Haßfurter KfH-Zentren, hatte in der Pressemitteilung von Ende Januar die Rationalisierungsmaßnahme mit erheblichen Defiziten über längere Zeiträume hinweg begründet. 

Das Nierenzentrum soll zuletzt nicht einmal zur Hälfte ausgelastet gewesen sein

Im öffentlichen Teil der Ratssitzung am Montag wurde Bürgermeister Werner diesbezüglich etwas deutlicher und sprach von einem "mittleren sechsstelligen Minus", mit dem die Zentren in den letzten Jahresabschlüssen zu kämpfen gehabt hätten. Zu einem erheblichen Teil scheint diese negative Bilanz mit der fehlenden Auslastung zu tun zu haben. Werner wusste zu berichten, dass von rund 100 Dialyseplätzen im Mittel der letzten Jahre nur 47 Plätze ausgelastet gewesen seien, das habe er von der Geschäftsführung erfahren.

So unbefriedigend die jüngste Entwicklung auch ist, auch der Rathauschef tröstete sich ein Stück weit mit der Versicherung des Kuratoriums, in den Nierenzentren der benachbarten Oberzentren Bamberg, Coburg und Schweinfurt noch genügend Kapazitäten zur Aufnahme der Patientinnen und Patienten aus dem Haßfurter Raum zu haben.

 
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  • Michael Fischer
    Wenn da ein sechsstelliger Betrag angeblich Defizit war muss das ja Gründe haben. In Corona-Zeiten wurde viel Porzellan kaputt gemacht. Patienten mit Nierenproblemen die auf die Blutwäsche angewiesen sind werden ja nicht weniger auch nicht in dem Ausmaß. Haßfurt als Kreisstadt verliert immer mehr an Lebensqualität. Immer weniger Ärzte, Gaststätten, kaputte Straßen, Vermüllung besonders im Außenbereich und ein Verkehr das man kaum noch über die Straße kommt als Fussgänger. Aber der Bürgermeister ist ja immer unschuldig. Haßfurt ist nur noch ein Elend.
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