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Kreis Haßberge
Aufruf von Vereinen aus dem Haßbergkreis: "Lassen Sie sich bitte Impfen!"
Von der politischen Partei bis zum Sportverein: Sie alle appellieren sie an ihre Mitglieder, mit "zwei kleinen Piksen" zu einem baldigen Ende der Pandemie beizutragen.
Kein Training, keine Veranstaltungen, keine Jahreshauptversammlung. Für viele Vereine ist die Corona-Pandemie eine große Herausforderung.
Foto: René Ruprecht | Kein Training, keine Veranstaltungen, keine Jahreshauptversammlung. Für viele Vereine ist die Corona-Pandemie eine große Herausforderung.
Peter Schmieder
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:04 Uhr

Die Aktivitäten vieler Vereine sind während der Corona-Pandemie weitgehend zum Erliegen gekommen. Training, Veranstaltungen und auch so manche Jahreshauptversammlung mussten ausfallen. "Es ist unser gemeinsames Anliegen, im nächsten Jahr wieder einen ,normalen' Betrieb in unseren Vereinen aufnehmen zu können", schreibt daher Julian Müller, Vorsitzender des Schwimmclub Haßberge sowie der Jungen Liste Haßberge, in einem Brief an die Vorsitzenden aller Vereine im Landkreis. Mit diesem Brief hat er eine Aktion gestartet, der sich mittlerweile zahlreiche Vereine angeschlossen haben: Ein gemeinsamer Aufruf an die Mitglieder, sich impfen zu lassen.

Eigene Meinung, nicht eigene Fakten

Mit dabei sind unter anderem mehrere Sportvereine, die Kreisverbände verschiedener politischer Parteien wie CSU, SPD, Grüne und ÖDP sowie die Klimaschutz-Vereine "Parents for Future" und "Wir gestalten Heimat". Als Julian Müller am Montag die Presse über den Impfaufruf informierte, hatten diesen bereits die Vorsitzenden von 22 Vereinen aus dem Landkreis unterzeichnet, mittlerweile seien noch weitere dazugekommen, sagte der Initiator am Dienstag im Gespräch mit dieser Redaktion.

In dem Aufruf, den Müller formuliert hat und den viele andere Vereinschefs unterschrieben haben, heißt es: "Alle seriösen Wissenschaftler sind sich einig, Impfen ist der einzige Ausweg aus der Pandemie. Die in Deutschland zugelassenen Impfstoffe sind sicher. Wir alle können unseren Beitrag leisten. Zwei kleine Pikse und es ist viel geschafft."

Julian Müller
Foto: Christian Licha | Julian Müller

Mit Blick auf diejenigen, die mit Falschbehauptungen Stimmung gegen die Impfung machen, zitiert Julian Müller den Arzt und Kabarettisten Dr. Eckart von Hirschhausen: "Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten." Im Bezug auf die veränderte Situation durch neue Virusvarianten zitiert er außerdem Michael Weiß, den Vorsitzenden der Bayerischen Sportjugend: "Das Virus spielt ständig in Vollbesetzung und wechselt laufend neue Spieler ein. Bei uns Erwachsenen überlegen dagegen immer noch zu viele, ob sie überhaupt mitspielen wollen."

Angebote, die das Leben im Landkreis prägen

In dem Impfaufruf heißt es, es gebe durchaus berechtigte Einzelfälle, in denen gesundheitliche Gründe gegen eine Impfung sprechen. Weiter heißt es jedoch: "Wo dies nicht der Fall ist, bitten wir darum, die Argumente, die für Sie bisher gegen eine Impfung sprechen, auf Basis wissenschaftlicher Fakten zu überprüfen." Weiter empfehlen die Vereinsvorsitzenden, sich bei bezüglich Nebenwirkungen und Spätfolgen von Ärzten beraten zu lassen.

Außerdem beschreibt Müller in seinem Appell die Situation der Vereine, die nicht zuletzt auch finanziell unter der aktuellen Situation leiden. "Viele Angebote, die das Leben in unserem Landkreis prägen, sind deshalb in Gefahr." Auch deshalb sei es wichtig, so bald wie möglich wieder etwas mehr Normalität herstellen zu können. So heißt es in dem Schreiben: "Unser eindringlicher Appell an Sie lautet deshalb: Lassen Sie sich bitte Impfen!"

 
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