Für Dieter Möhring (Freie Wähler) ist klar: "Man sieht, dass das Thema Wasser die Menschen anzieht." Deshalb ist die Gemeinde Aidhausen, deren Bürgermeister Möhring ist, Mitglied im Arbeitskreis "Seensucht" – und das schon seit dessen Gründung vor zehn Jahren. Ziel des Arbeitskreises ist es, das touristische Potenzial der Wasser-Angebote in den Haßbergen auszuschöpfen. Badeseen, Schwimmbäder und Angebote rund um die Seeufer sollen Gäste anlocken, von den Einheimischen auf der Suche nach Naherholung bis hin zu Touristinnen und Touristen, die in der Region übernachten.
Mitglieder von Seensucht sind neben dem Naturpark Haßberge und dem Verein "Haßberge Tourismus" vor allem Betreiber von Schwimmbädern sowie Kommunen in den Landkreisen Schweinfurt, Rhön-Grabfeld und Haßberge, auf deren Gebiet es Badeseen gibt – von kleinen Seen wie dem im Aidhausener Ortsteil Nassach bis hin zum Ellertshäuser See auf dem Gebiet des Marktes Stadtlauringen, dem größten Stausee in Unterfranken.
Ferien im Tiny House: Ein neuer Anziehungspunkt am Ellertshäuser See
Gerade am Ellertshäuser See hat sich in den letzten Jahren besonders viel getan, weshalb sich die Verantwortlichen auch dafür entschieden, gerade hier ihr Pressegespräch zu den aktuellen Seensucht-Projekten abzuhalten. Gastgeber war dabei die innovative Ferienanlage "Tiny Lodge", in der mehrere Tiny Houses stehen, die Urlaubsgäste für Übernachtungen mieten können.
"Jetzt sind wir an dem Zeitpunkt, an dem man die Tiny Lodge zusammen mit dem See vermarkten kann", sagte Haßberge-Tourismus-Geschäftsführerin Susanne Volkheimer mit Blick auf die Ferienanlage, die gerade um weitere kleine Häuser für Übernachtungsgäste ausgebaut wird. "Wir hatten schon immer den Traum, eine Tiny-House-Siedlung umzusetzen", berichtet Ralf Fambach, der zusammen mit seiner Frau Claudia die Anlage aufgebaut hat und betreibt. "Die Idee war, Übernachtungsgäste an den See zu bekommen."
Neuer Pächter gefunden: Lücke in der Gastronomie ist wieder geschlossen
Und das sei gelungen. Auch von weiter weg seien die Besucher gekommen, berichtet Fambach. Unter anderem aus Berlin seien schon Gäste am Ellertshäuser See gewesen. Und die Anlage ziehe nicht nur Urlauber an. Genutzt werde sie auch manchmal von Menschen, die sich für einige Tage in einem ihrer Häuser einquartieren, um zu testen, ob dieses Leben in einem Mini-Häuschen auch etwas für sie wäre.
Eine weitere Neuheit am Ellertshäuser See ist, dass das Restaurant Seeblick wieder verpachtet ist. Zuletzt hatte es viele enttäuschte Stimmen über dessen Schließung gegeben: Das griechische Lokal, das es dort lange gab, erfreute sich in der Region großer Beliebtheit. Jetzt hat die Gaststätte wieder geöffnet – mit einem neuen Pächter, der dort nun deutsche Küche anbietet.
Ein weiteres Seensucht-Mitglied, das Einiges zu erzählen hatte, war Kurdirektor Werner Angermüller von der Frankentherme Bad Königshofen. Dort gibt es in diesem Jahr ein Jubiläum zu feiern: Die Therme blickt auf 50 Jahre als Heilbad zurück. Zu diesem Anlass wird in diesem Jahr eine neu errichtete Trinkkur- und Wandelhalle eröffnet, außerdem ist für Juli ein großes Fest geplant.
Und was tut sich an den Badeseen im Landkreis Haßberge? Lukas Bandorf vom Naturpark Haßberge und Bernd Ebert von der Tourismus-Info Ebern sprachen über den Weißfichtensee nahe dem Eberner Stadtteil Welkendorf. Dort gibt es bereits zahlreiche Freizeitanlagen, die in diesem Jahr ausgebaut und erneuert werden sollen. So sei geplant, die Quelle herzurichten und Kindern dort das Planschen im Wasser zu ermöglichen. Außerdem stehe eine Erneuerung der Spielgeräte am dortigen Spielplatz an.
Neu ist außerdem eine Broschüre, in der die Seen und Schwimmbäder in der Region vorgestellt werden. Diese lässt sich beim Haßberge Tourismus bestellen oder auf der Internetseite des Vereins herunterladen. "Die Investitionen sind gut angelegt", sagt Dieter Möhring. Seine Gemeinde habe zu den ersten vier Mitgliedern bei Seensucht gehört, heute seien es deutlich mehr. Dabei spielten nicht nur "die Großen" eine wichtige Rolle. Für das Gesamtbild und ein umfassendes Angebot leisteten auch die kleinen Seen einen wichtigen Beitrag, so der Aidhausener Bürgermeister. Und so kommt er zu einem positiven Fazit: "Das bringt nicht nur die Gemeinde voran, sondern die ganze Region."