Seit Jahren ist auf einem Gebäude im Ortskern von Bundorf ein Funkmast des Mobilfunkanbieters Vodafone installiert. Nun hat das Unternehmen den Funkmast erhöht und erweitert – zum Verdruss vieler Bürgerinnen und Bürger. Sie klagen über optische Beeinträchtigungen und haben Angst vor gesundheitlichen Gefahren. Am Donnerstag fand daher ein Krisengespräch im Rathaus von Bundorf statt, an dem neben Anwohnerinnen und Anwohnern auch Bürgermeister Hubert Endres und zwei Vertreter von Vodafone teilnahmen.
Endres machte zu Beginn der Sitzung seinem Unmut Luft: Er sei über den Ausbau des Masts nicht informiert worden. Er sei "unglücklich, erschrocken und enttäuscht" und kündigte unter dem Applaus des Publikums an: "Wir werden nicht klein beigeben."
Nach Angaben von Vodafone-Mitarbeiter Christian Schilling war der Ausbau des Mastes nötig, um den 5-G-Mobilfunkstandard einrichten zu können. Derzeit gebe es ein jährliches Datenwachstum von 40 Prozent im Mobilfunknetz. Laut Gesetzgeber sollen ab dem 1. Januar 2026 99 Prozent aller Haushalte im ländlichen Raum mit einer Datengeschwindigkeit von mehr als 100 Megabit pro Sekunde versorgt werden. Das 5-G-Netz ist unter anderem dafür da, um landwirtschaftliche Fahrzeuge genauer auf dem Acker steuern zu können.
Andere Masten sind wohl zu weit entfernt
Auf die Frage, warum nicht der Funkmast auf der Nassacher Höhe bei Kimmelsbach oder der geplante Mast bei Stöckach genutzt wurde, erlärte Schilling: Von den genannten Standorten aus sei eine Versorgung Bundorfs mit den geforderten 100 Megabit pro Sekunde nicht möglich.
Eine Bürgerin monierte, dass laut einer Studie 5-G Herz- und Nervenprobleme verursachen kann. Ein anderer Anwohner klagte, er und auch sein Sohn würden durch die erhöhte Strahlenbelastung schlecht schlafen. Es sei zu ungeklärten Todesfällen in der Straße gekommen. Er werde daher umziehen. Ein anderer Bürger sah seine Lebensqualität beim täglichen Blick auf den Mast eingeschränkt und befürchtete eine Wertminderung seines Wohnhauses.
Schilling erwiderte, dass durch die Umstellung von 4-G auf 5-G die Strahlenbelastung nicht ansteige. Lediglich die Geschwindigkeit hinter der Antenne erhöhe sich. Das Bundesamt für Strahlenschutz betrachte die Risiken genau. Seit dem Jahr 2006 gebe es Untersuchungen, nach denen kein Risiko vom Mobilfunk ausgehe. Er räumte ein, dass es Studien gebe, die zu einem anderen Ergebnis kommen, für die es jedoch keinen "wissenschaftlichen Konsens" gebe. Der Gesetzgeber (die Bundesnetzagentur) stehe für Risiken gerade.
Genehmigung durch Gemeinde nicht nötig
Laut Schilling muss der Mast wie der in Bundorf installierte einen Mindestabstand zur nächsten Wohnbebauung von 20 Metern nach vorne und 5 Metern nach hinten aufweisen. Diese Vorgaben würden im vorliegenden Falle auch eingehalten. Dem Vodafone-Vertreter zufolge kostet ein neuer Funkmast 250.000 Euro plus X. Für den Umbau eines bestehenden Mastes – wie jetzt in Bundorf geschehen – sei seit dem Jahr 2020 keine Genehmigung durch die Gemeinde mehr nötig. Vodafone habe eine Standortbescheinigung, einen Mietvertrag und halte die Sicherheitsabstände ein. Es bestehe daher "keine Notwendigkeit zurückzubauen", so Schilling. Es gebe über 4000 Mobilfunkstandorte in Bayern und nur wenig Widerstand, wie in Bundorf.