
Mit sichtlichem Stolz nahmen dieser Tage 211 Absolventen der "Heinrich-Thein-Berufsschule" Haßfurt nach ihrer erfolgreichen Berufsausbildung oder dem Abschluss einer Fachschule ihre Abschlusszeugnisse in Empfang. "Ihr habt bewiesen, dass Ihr bereit seid, die Welt da draußen zu erobern und Eure Träume zu verwirklichen. Dazu seid Ihr nun up to date," betonte Schulleiter Jochen Brüggemann.
Landrat Wilhelm Schneider gratulierte den Absolventinnen und Absolventen und sprach von einem guten Tag. "Mit Ihrer beruflichen Ausbildung haben Sie auf alle Fälle den richtigen Weg eingeschlagen. Ihre Zukunftsperspektiven in unserem Landkreis sind sehr gut. Sie sind auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt, denn viele Betriebe suchen händeringend nach Fachkräften und Arbeitskräften."
Modernisierung der Berufsschule: "Gut angelegtes Geld"
Die berufliche Qualifikation der Jugendlichen habe für den Landkreis hohe Priorität. So habe man bisher rund 25 Millionen Euro in die Hand genommen, um die über 40 Jahre alte Heinrich-Thein-Berufsschule auf Vordermann zu bringen. "Dieses Geld ist gut angelegt, denn wir investieren damit unmittelbar in unsere Jugendlichen und damit in die Zukunft."

Schulleiter Jochen Brüggemann stellte die Bedeutung der Berufsschule heraus, in welcher derzeit Schülerinnen und Schüler aus 33 Nationen ihrer schulischen oder beruflichen Ausbildung nachgingen. Gerade in den letzten Jahren galt es viele Herausforderungen zu überwinden. "Trotz aller Schwierigkeiten habt Ihr durchgehalten, habt Euch weiterentwickelt und sitzt heute hier als stolze Absolventen. Ihr müsst weiterhin neugierig bleiben, hart arbeiten, Euch stetig weiterentwickeln, Euch Ziele setzen und Eure Träume verfolgen. Nur so könnt Ihr auch in Zukunft auf dem Arbeitsmarkt bestehen."
Mit großer Freude stellte er die besonderen Leistungen, denn elf Absolventinnen und Absolventen hatten mit der Note 1,0 abgeschlossen und erhielten dafür den Staatspreis mit einem Geldbetrag. Weitere 33 Personen bekamen mit ihrer Note zwischen 1,0 und 1,5 den Preis der Regierung. Kreishandwerksmeister Hans-Georg Häfner unterstrich, dass es nichts Besseres als einen guten handwerklichen Beruf gebe. "Eines ist sicher: Alexa baut kein Haus!" Die sehr guten Ergebnisse zeigten aber auch, wie gut an der Heinrich-Thein-Berufsschule ausgebildet werde.

Hannah Seubert aus Knetzgau hat ihre Lehre zur Fachverkäuferin erfolgreich abgeschlossen. "Das hat mir Spaß gemacht. Ich möchte aber noch mehr Tätigkeiten in einer solchen Metzgerei ausüben und dazu hat mich auch ein Lehrer inspiriert. Ich schließe deswegen eine weitere Ausbildung zur Metzgerin an."
Karl-Linus Fuchs aus Eyrichshof/Ebern nahm seien Weg über das Abitur, um dann das Studium zum Lehramt zu beginnen. "Da habe ich gemerkt, dass das doch nicht das Richtige für mich ist. Ich habe schon früher und in der Schulzeit in der elterlichen Metzgerei mitgeholfen." Nun hat er die Fleischerausbildung abgeschlossen. "Nebenbei studiere ich aber noch Handwerksmanagement und möchte Betriebswirt werden. Zur Meisterprüfung im Metzgerhandwerk habe ich mich auch schon angemeldet."
Virginia Schamberger aus Haßfurt hat jetzt mit 38 Jahren ihre Ausbildung an der Berufsfachschule für Sozialpflege Haßfurt abgeschlossen. Sie habe schon vor zehn Jahren die Ausbildung zur Pflegerin begonnen, wieder abgebrochen und sei im Nahrungsmittelsektor tätig gewesen. "Ich wusste einfach nicht, was ich machen sollte und fand alles interessant." Inzwischen sei sie aber Mama geworden, habe eine Familie gegründet und erst jetzt die Berufsfachschule absolviert. "Heute bin ich äußerst dankbar, dass mir die Fachschule diesen Weg ermöglicht hat." Nun könne sie in vielen Bereichen arbeiten und die Ausbildung könnte Sprungbrett für ein Fachstudium sein.
Besondere Auszeichnung für sechs Geflüchtete
Eine besondere Auszeichnung bekamen auch sechs junge Menschen, die als Geflüchtete nach Deutschland gekommen waren und innerhalb von eineinhalb bis zwei Jahren das Sprachdiplom bestanden haben. 18 Schülerinnen und Schüler gehen diesen schulischen Weg: Fünf an der Fachoberschule Schweinfurt, drei an der Berufsfachschule, acht in dualer Ausbildung, zwei fanden eine Vollbeschäftigung und einer kann in einem Architekturbüro beginnen.