Am Donnerstag, 4. Juli 2024, tagte die 134. Vollversammlung der Handwerkskammer für Unterfranken in Würzburg. In seinem Bericht ging Handwerkskammer-Vizepräsident Josef Hofmann unter anderem darauf ein, was das Handwerk nach der Europawahl von den politischen Entscheidern erwartet. Hauptgeschäftsführer Ludwig Paul präsentierte den Geschäftsbericht 2023 und zeigte, dass das Handwerk konjunkturell im Durchschnitt das Jahr 2023 gut gemeistert hat. Einstimmig entlasteten die Mitglieder der Vollversammlung Präsidium, Vorstand und Geschäftsführung.
„Ich bin sehr froh, wenn ich lese, welche Leitlinien die Staats- und Regierungschefs für die neue EU-Kommission festgelegt haben. Sie setzen klipp und klar einen Schwerpunkt auf Wettbewerbsfähigkeit“, so Josef Hofmann, Vizepräsident der Handwerkskammer für Unterfranken. Für ihn und das Handwerk steht fest: „Wenn Europa weiterhin im globalen Wettbewerb bestehen will, bedarf es eines starken Binnenmarktes mit deutlich weniger Bürokratie. Und nicht nur für die großen, nein, auch für uns kleine und mittlere Betriebe. Wir wissen doch alle, wie es uns die Bürokratie schwer macht, gut zu wirtschaften, unternehmerisch für unsere Mitarbeitenden, unsere Familien und die gesamte Gesellschaft zu arbeiten.“
Zudem verlange das Handwerk einen deutlichen Investitionsschub in die Wirtschaftskraft Deutschlands. Josef Hofmann: „Investitionen in die Wirtschaft sind Investitionen in die Zukunft, es sind Investitionen für die nächsten Generationen. Wir als Unternehmer gestalten die Zukunft in unserem Lande gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden gerne mit. Was wir aber dringend brauchen: Freiheit, zu agieren und Unterstützung in unserem Tun.“
Herausforderungen für die regionalen Handwerksbetriebe sind groß
Geschäftsbericht 2023 Hauptgeschäftsführer Ludwig Paul blickte im Geschäftsbericht der Handwerkskammer unter anderem auf die trinationalen Austausche auf verschiedensten Ebenen der Partnerkammern Danzig (Polen), Caen (Frankreich) und der Handwerkskammer für Unterfranken zurück. Er berichtete zudem über die konjunkturelle Lage des unterfränkischen Handwerks im Jahr 2023 und stellte heraus: „Konjunkturell bewertet zeigt sich das Jahr 2023 zweigeteilt. Überwog in der ersten Hälfte noch der Optimismus, hat sich die konjunkturelle Lage im 3. und vor allem im 4. Quartal eingetrübt. Im Jahresdurchschnitt bewerteten immer noch 85 Prozent der Betriebe die geschäftliche Lage als ,gut‘ oder ,befriedigend‘.“
Die Herausforderungen für die regionalen Handwerksbetriebe seien aktuell groß, betonte Heiko Brückner, Bereichsleiter „Wirtschaft, Landesentwicklung, Heimat und Verkehr“ bei der Regierung von Unterfranken, in seinem Grußwort. Er stellte heraus: „Die knapp 20.000 Handwerksbetriebe bilden auch in Unterfranken das Rückgrat der Wirtschaft.“
Mitgliederbefragung und Imagekampagne
Wie die Mitgliedsbetriebe ihre Handwerkskammer sehen, das wollte die Handwerkskammer für Unterfranken genau wissen und führte im Herbst 2023 eine Mitgliederbefragung unter allen unterfränkischen Handwerksbetrieben durch. Daniel Röper, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Handwerkskammer, berichtete, dass die Unternehmen der Kammer ein hohes Maß an Kundenorientiertheit und Kompetenz bescheinigen. Insgesamt seien 88 Prozent der Betriebe mit der Handwerkskammer als Ganzes zufrieden.
Einstimmige Beschlüsse
„Das ist ein beachtlich guter Wert, der für uns als Kammer Lob und Ansporn zugleich ist.“ Um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit für das Handwerk in den Regionen weiter zu stärken, baut die Handwerkskammer die eigene Imagekampagne mit Buswerbung in den Regionen Schweinfurt und Aschaffenburg und mit Straßenbahnwerbung in Würzburg aus. Daniel Röper: „Busse und Straßenbahn sind im Signalrot der Imagekampagne des deutschen Handwerks designt und werben für eine Ausbildung im Handwerk und für das Handwerk allgemein. Es sind Eye-Catcher im unterfränkischen Personennahverkehr.“ Die Vollversammlung beschloss zudem die Jahres- und Vermögensrechnung 2023 und nahm den Bericht des Rechnungsprüfungsausschusses an. Zudem wurden Präsidium, Vorstand und Geschäftsführung einstimmig entlastet.