Als Gerhard Schröder noch Bundeskanzler war und der Euro gerade eingeführt, übernahm im Landkreis Haßberge eine Eltmannerin, deren Markenzeichen vor allem ihre leuchtend rot gefärbten Haare sein dürften, ihr Mandat im Kreistag: Am 1. Mai 2002 wurde Rita Stäblein Mitglied des Kreistags. Zwanzig Jahre blieb sie dem Gremium erhalten. Nun schied die Grünen-Politikerin auf eigenen Wunsch aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen aus dem Amt aus.
Ihre Kolleginnen und Kollegen aus dem Kreistag verabschiedeten Stäblein mit stehendem Applaus. Landrat Wilhelm Schneider erklärte in seiner Rede zum Abschied der Kreisrätin, dass es ihm ein persönliches Anliegen sei, ihre wertvolle Arbeit für den gesamten Landkreis zu würdigen und "Danke" zu sagen für ihr Engagement und ihren Einsatz zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger.
Stäblein brachte sich mit Fach- und Hintergrundwissen ein
"Als Kreisrätin hast du immer deine Meinung konsequent vertreten und dich gewissenhaft mit den vielfältigsten Themen auseinandergesetzt. Wir beide waren häufig einer Meinung – trotz unterschiedlicher Parteizugehörigkeit", sagte Schneider (CSU), der Stäblein als sympathische, ehrgeizige, menschliche und zuvorkommende Kollegin beschrieb.
Besonders am Herzen gelegen hätte der Eltmannerin neben den Themen Umwelt und Soziales immer auch das Gesundheitswesen. Die gelernte Krankenschwester war Mitglied im Krankenhausausschuss und anschließend im Verwaltungsrat der Haßberg-Kliniken, wo sie sich "mit Leidenschaft, Herz und vor allem mit Fach- und Hintergrundwissen" eingebracht habe.
Die erste weibliche Fraktionsvorsitzende im Kreistag Haßberge
Stäblein war die erste weibliche Fraktionsvorsitzende im Kreistag des Landkreises, wie Schneider in seiner Rede berichtete. Sie wirkte in verschiedenen Ausschüssen mit, darunter zwölf Jahre im Kreisausschuss sowie im Sozialhilfeausschuss, der später als Ausschuss für Arbeit, Bildung und Soziales benannt wurde. Passend dazu appellierte Stäblein in ihrer Ansprache zum Abschied, dass man die Menschen nicht vergessen solle, "die nicht auf der Sonnenseite stehen".
Nachrückerin für die Eltmannerin ist Anita Amend aus Oberaurach. Sie war bei der Wahl des Kreistags 2020 mit 5897 Stimmen auf Platz 7 bei den Grünen gelandet. Amend übernimmt neben dem Mandat auch die Position Stäbleins im Ausschuss für Arbeit und Soziales sowie im Jugendhilfeausschuss, außerdem deren Stellvertreterinnenposten im Kreisausschuss, dem Ferienausschuss und dem Verwaltungsrat der Haßberg-Kliniken.