Nach den Erfolgen bei den vergangenen Landtagswahlen wollen die Grünen im Landkreis auch bei den anstehenden Kommunalwahlen im März nächsten Jahres kräftig punkten. Zur Zeit sitzen vier Vertreter der Partei Bündnis 90/Die Grünen im Kreistag. Künftig sollen es mehr als doppelt so viele sein.

„Zehn plus X“ gab Kreisrat Harald Kuhn bei der Aufstellungsversammlung zur Kreistagswahl 2020 am Samstag im Altstadthotel in Haßfurt als Wahlziel aus. 26 stimmberechtigte Parteimitglieder waren anwesend. Sie nominierten 60 Kandidaten für die Kreistagswahl. Peter Gack vom GRIBS (Grüne und Alternative in den Räten Bayerns)-Kommunalbüro Bamberg moderierte den Abend und räumte jedem anwesenden Kandidaten zwei Minuten Vorstellungszeit ein.

Rita Stäblein führt die Liste an

Kreisrätin Rita Stäblein führt die Liste an. Die Krankenschwester sieht es als Hauptaufgabe an, die Schöpfung zu bewahren, da uns die Erde nur von unseren Kindern geliehen sei. Stäblein gehört seit 1994 der Partei Bündnis90/Die Grünen an. Seit 2002 ist sie Mitglied des Kreistags. Sie setzte sich, wie sie in ihrer Vorstellung erwähnte, unter anderem für die Errichtung einer Palliativstation im Krankenhaus Ebern ein. Sie freue sich über die „Fridays-for-future-Bewegung“ und begrüßt das überparteiliche Projekt „heimat“.

Die größte Überraschung auf der Liste dürfte Norbert Zösch sein. Der Zeiler steht auf dem zweiten Listenplatz. In den vergangenen 21 Jahren habe er als Mitarbeiter und schließlich als Leiter des Stadtwerks Haßfurt zahlreiche Projekte auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien durchgezogen und die Kreisstadt so zu einer bundesweit führenden Kommune auf diesem Gebiet gemacht.

Anne Schneider aus Ebern folgt auf dem dritten Listenplatz. Das Motto der Krankenschwester und Vhs-Dozentin ist: „Weniger ist mehr.“ Jeder nicht mit dem Auto – auch Elektro-Auto – gefahrene Kilometer sei besser, sagt sie. Dafür nehme sie auch Nachteile in Kauf, wie eine 2:25 Stunden dauernde Anfahrt von ihrem Wohnort Heubach bis zu ihrem Arbeitsplatz in Bamberg.

Kreisrat und Main-Post-Redakteur Matthias Lewin auf Listenplatz vier ist seit 2002 Parteimitglied und seit 2014 Kreisrat. Steckenpferd des Knetzgauers sind die erneuerbaren Energien. Er ist Mitglied im Aufsichtsrat der G.U.T. und des Abfallwirtschaft-Ressorts. Sein Ziel sei es, bis 2030 die Energieerzeugung in Deutschland auf 100 Prozent erneuerbare Energien umzustellen.

Platz fünf der Liste belegt Lara Appel aus Obertheres. Die Lehramtsstudentin sei Spezialistin für Medienrecht und will sich für Frauenrechte, Gleichberechtigung und Klimaschutz einsetzen. Kreisrat Harald Kuhn aus Zeil folgt auf Platz sechs. Der Rentner und Imker ist nach eigener Aussage nicht immer zimperlich beim Verfolgen seiner Ziele. Er setze sich unter anderem dafür ein, dass das geplante neue Schwimmbad in Eltmann energieautark gestaltet wird. Die pensionierte Grundschullehrerin Anita Amend auf Listenplatz sieben war in ihrem Heimatort Oberaurach schon als Gemeinderätin und Dritte Bürgermeisterin Mitglied der CSU. Doch dort habe sie sich aber nie wohl gefühlt, weil sie eine „grüne Seele“ sei. Die dreifache Mutter betreibt mit ihrem Mann einen Bio-Bauernhof und ist seit zwei Jahren Parteimitglied der Grünen. Ihr liege der Klimaschutz, eine ökologische Landwirtschaft und ein Glyphosat-Verbot am Herzen.

Peter Werner auf Platz acht ist seit 2013 bei den Grünen aktiv. „Es liegt nicht nur an Greta, sondern vor allem an uns“, ist der Knetzgauer überzeugt und fügt hinzu: „Wir wollen was für unser Zuhause tun.“

Ein Landwirt auf Rang 10

Lehramtsstudentin Lisa Altenhöfer aus Oberaurach folgt auf Platz neun. Sie kandidiert auch für den Gemeinderat in Oberaurach. Der Klimaschutz liege ihr besonders am Herzen. Kreisrat Hans Dünninger aus Goßmannsdorf folgt auf dem zehnten Platz. Der Demeter-Landwirt vertritt nach eigener Aussage die Anliegen vieler Bauern aus dem Landkreis. Er schoss bei den Kreistagswahlen im Jahr 2014 von einem mittleren Listenplatz auf Platz drei. Sein Hauptanliegen ist eine ökologisch geprägte Landwirtschaft.