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Hofheim
66. Faschingssaison in Hofheim eingeläutet: Das waren die Höhepunkte der Büttensitzung des HCC
Unter dem Motto "66+X Back on Stage" läutete der Hofheimer Carneval Club am Samstag seine 66. Faschingssaison ein. Tanja Michalke sorgte dabei für Lokalkolorit.
Die Männergarde des HCC zeigte in der Büttensitzung im Haus des Gastes in Hofheim Akrobatik.
Foto: Martin Schweiger | Die Männergarde des HCC zeigte in der Büttensitzung im Haus des Gastes in Hofheim Akrobatik.
Martin Schweiger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 16:55 Uhr

Mit 66 ist noch lange nicht Schluss", sang einst Udo Jürgens. Die Liedzeile bringt die Situation des Hofheimer Carneval Clubs (HCC), der mit seiner Büttensitzung am Samstag die 66. Faschingssaison einläutete, auf den Punkt. Im Jahr 1955 gründete sich der Verein.

Die erste Sitzung im Weissenseelsaal in der Goßmannsdorfer Straße (heute Möbel-Z.A.K.) leitete der damalige Vorsitzende und spätere Bürgermeister Hans Wacker noch höchstpersönlich als Sitzungspräsident.

Kritisch bis zynische Büttenrede

Tanja Michalke erinnerte in ihrer Bütt an diese Anfangszeit und schaute auch mit kritischem Humor auf Ereignisse der vergangenen drei Jahre, in denen die Büttensitzungen coronabedingt ausfielen.

Tanja Michalke und Dominik Hüttner gerieten im Sketch 'Das Ehepaar' in Streit.
Foto: Martin Schweiger | Tanja Michalke und Dominik Hüttner gerieten im Sketch "Das Ehepaar" in Streit.

Dass im ehemaligen Krankenhaus in Hofheim nun das Veterinäramt eingezogen ist, schmeckt ihr anscheinend nicht. "Ist mit Menschenpflege weniger verdient als mit Hund und Schwein?", fragte sie provokativ.

Auch den Umzug des Impfzentrums von Hofheim nach Königsberg beäugte sie zynisch: "Im Rot-Kreuz-Haus steht nun eine Generalsanierung an. Was man mit Impfen so verdienen kann!"

Rettungsaktion für ein (Span-)Ferkel

Schiefgegangen sei indes die Rettung eines Schweins während der Hofheimer Kirchweih. Dort hatte der Werbering ein Spanferkel als dritten Preis bei der Verlosung ausgelobt. Die Inhaber eines Ladens in der Hauptstraße sollen laut Michalke versucht haben, dem armen Schwein das Leben zu retten.

Die Stadtgarde Hofheim verzauberte das Publikum.
Foto: Martin Schweiger | Die Stadtgarde Hofheim verzauberte das Publikum.

Sie sollen jede Menge Lose gekauft haben, um damit den dritten Preis zu gewinnen – zum Wohle des Ferkels. "Man wollte alle Lose erwerben, dass das Schwein muss nicht sterben", reimte die Büttenrednerin. Doch das Vorhaben misslang und das vermeintlich teuerste lebende Schwein der Welt wurde verspeist.

Die Bürgermeister ergriffen das Wort

Auch Alexander Bergmann, Bürgermeister i.L. (in Lauerstellung), ließ sich einen Auftritt nicht nehmen. Der liebe Gott habe alles im Gleichgewicht erschaffen. Mit dem Hofheimer Land sei ihm die "schönste Stelle in der ganzen Welt" geglückt. Und das Gleichgewicht? "Neben dran ist Haßfurt."

Noch-Bürgermeister Wolfgang Borst lobte sich augenzwinkernd für die Erfolge seiner 18-jährigen Amtsperiode und verteilte von der Bühne aus Fernküsse "an die Damen im Saal".

Der Showtanz der HCC-Garde 'Die vierte Dimension' überzeugte mit futuristischen Kostümen.
Foto: Martin Schweiger | Der Showtanz der HCC-Garde "Die vierte Dimension" überzeugte mit futuristischen Kostümen.

Umjubelt war der Auftritt des Kabarettisten Uli Kiesel. Er versuchte mit Reiten abzunehmen – mit Erfolg: Bald waren 60 Kilogramm runter, allerdings beim Pferd. Kosmas Fischer beschrieb seine Schmerzen bei der Haarentfernung durch Wachs mit einem abgewandelten Lied von Udo Lindenberg: "Dieser Schmerz geht so tief rein", sang er und das Publikum stimmte mit ein.

Fotoserie

Für Freudentränen sorgte auch der Männersketch "Der Kinobesuch", bei dem die Akteure des HCC ohne Worte auskamen. Ausgefallene, futuristische Kostüme präsentierte die Große Garde der HCC-Damen bei ihrem Showtanz "Die vierte Dimension", der ein künstlerisches Highlight des Abends war.

Der Männersketch 'Der Kinobesuch' erntete viel Applaus.
Foto: Martin Schweiger | Der Männersketch "Der Kinobesuch" erntete viel Applaus.

Die Männergarde des HCC nahm das Publikum mit in ein Irrenhaus. Zum Tollhaus hingegen wurde das ausverkaufte Haus des Gastes als die Stimmung nach rund fünf Stunden mit dem Finale ihren Höhepunkt erreichte und es hieß: Ab in die Bar.

 
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