Am Samstag gegen 23 Uhr wurden Polizei und Feuerwehr zu einem Brand in Großwenkheim gerufen. Bei dem Großeinsatz waren nach Angaben des örtlichen Kommandanten Florian Dahinten etwa 100 bis 120 Personen im Einsatz.
Dahinten hatte zusammen mit Kreisbrandmeister Alexander Frey die Einsatzleitung inne. "Bereits als die Großwenkheimer Feuerwehr am Abend dort eintraf, stand der Dachstuhl schon in Flammen", sagt Dahinten am Sonntag im Gespräch mit dieser Redaktion.
In den Flammen kam am Samstag nach Polizeiangaben eine 55-jährige Frau ums Leben. Laut Ortsreferent handelt es sich um die Bewohnerin des Hauses.
"Für uns als kleine Feuerwehr war dieser große Brand eine Herausforderung", sagt der Kommandant und verweist darauf, dass glücklicherweise fünf Feuerwehren aus der Nachbarschaft zur Hilfe eilten. Schnell baute man die Wasserversorgung auf und die Atemschutzträgerinnen und -träger machten sich fertig, um nach innen zu gehen. Doch ganz einfach habe sich das nicht gestaltet, denn die Decke des Obergeschosses sei teilweise schon am Einstürzen gewesen, schildert Dahinten das Geschehen.
"Die Münnerstädter Feuerwehr war mit der Drehleiter da und versuchte unterdessen, dem Brandgeschehen von nördlicher Seite beizukommen", so der Kommandant weiter. Als problematisch stellte sich zudem heraus, dass auf dem Dach des großen Hauses zwei Strommasten standen, von denen nach Dahintens Angaben einer durch den Brand in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Der Strom musste also vom Bayernwerk abgeschaltet werden. Vier Straßenzüge im Ort seien dann in der Nacht ohne Stromversorgung gewesen. "Wir hatten Sorge, dass das Feuer noch drei bis fünf weitere Masten auf anderen Dächern mitzieht." Die Feuerwehrleute bildeten zu den Nachbargrundstücken die in solchen Fällen übliche "Riegelstellung".
"Schließlich fanden Feuerwehrleute im Innern des Hauses eine leblose Person auf", schildert der Kommandant. "Für die Frau kam jede Hilfe zu spät", bedauert Dahinten. Ein 17-Jähriger, der sich auch in dem Haus befunden hatte, wies Rauchvergiftungen auf und wurde vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht.
"Es war ein Rieseneinsatz, der noch bis in die Morgenstunden des Sonntags andauerte", sagt Ortsreferent Schlembach. Bei dem Gebäude im Altort handle es sich um ein sehr großes Haus, das einen Altbau und einen Neubau aufweist. Das Dachgeschoss ist seinen Angaben zufolge jetzt komplett ausgebrannt.
Brandursache ist bislang noch völlig unklar
Dass jemand in den Flammen starb, geht dem Ortsreferenten nahe. Die Bewohnerin des betroffenen Hauses lebte in einem anderen Landkreis. Vor ein paar Wochen habe er erst noch mit ihr wegen der Nahwärmeversorgung im Ort telefoniert. Die 55-Jährige sei immer mal sporadisch für einige Zeit hier gewesen, sagt Schlembach.
Gegen drei Uhr am Sonntagmoren habe man den Brand unter Kontrolle gehabt, sagt Kommandant Dahinten. "Die Brandursache ist noch völlig unklar", teilte das Polizeipräsidium Unterfranken (Würzburg) am Sonntagvormittag mit. Die Kriminalpolizei habe die Ermittlungen aufgenommen, heißt es weiter. Die Untersuchungen werden diese Woche weitergehen. Deshalb wurden laut Kommandant Dahinten die Türen verschraubt und das Haus gesichert.