Als sich die Stadt Bad Kissingen vor einem Jahr auf die Suche nach einer Nachfolge für den zum Jahreswechsel 2016/2017 aus dem Amt geschiedenen Wirtschaftsförderer Michael Wieden machte, war das Bemühen nicht von Erfolg gesegnet. Es stellten sich zwar Kandidaten vor. Zum konkreten Abschluss kam es aber nicht. Jetzt wird erneut gesucht.
Vier Handlungsfelder
In der aktuellen Ausschreibung der Stelle im Print und im Internet formuliert die Stadt für die Frau oder den Mann, die diese Aufgabe übernehmen sollen, vier Handlungsfelder. Bestandsentwicklung und Bestandsförderung der heimischen Wirtschaft bilden Handlungsfeld eins. Entwicklung und Positionierung der Marke Gewerbestandort Stadt Bad Kissingen nennt die Stellenbeschreibung als Feld zwei. Darüber hinaus soll der künftige Wirtschaftsförderer ein strategisches Konzept für seine Aufgabe entwickeln. Das Bemühen um die Ansiedlung von Unternehmen gehört laut Inserat ebenfalls zu den Aufgaben.
Berufserfahrung erwartet
Mitbringen müssen Bewerber als Voraussetzung einen „einschlägigen (Fach-)Hochschulabschluss“ oder eine gleichwertige Qualifikation. Ein wenig Berufserfahrung wird ebenfalls erwartet. Die Rede ist von mindestens zwei Jahren Erfahrung in zwei der vier beschriebenen Handlungsfelder. Dazu kommen die üblichen persönlichen Anforderungen, wie hohe soziale Kompetenz und überdurchschnittliche kommunikative Fähigkeiten, selbstständiges Arbeiten, überdurchschnittliches Engagement, Freude an Teamarbeit, Englisch- und EDV-Kenntnisse sowie Führerschein.
Festanstellung
Im Unterschied zur Zusammenarbeit mit dem freiberuflich tätigen Michael Wieden und anders als bei der ersten Ausschreibung vor einem Jahr soll die Person, die im Rathaus für die Wirtschaftsförderung zuständig sein wird, bei der Stadt angestellt sein. Bei der ersten Ausschreibung war das nicht der Fall gewesen. Dies gilt auch als ein Grund, warum es im ersten Anlauf nicht zur Besetzung kam. Die Resonanz auf die Ausschreibung war damals gering. In der Folge konnte sich der Stadtrat zudem auf keinen der Bewerber einigen.
Aufgaben an Werbegemeinschaft delegiert
Zwischenzeitlich hat sich die Stellenbeschreibung für den städtischen Wirtschaftsförderer darüber hinaus auch inhaltlich geändert. Die Stadt ist inzwischen eine enge Zusammenarbeit mit der Werbegemeinschaft Pro Bad Kissingen eingegangen. Ein Teil der Aufgaben, die früher ebenfalls in den Zuständigkeitsbereich des städtischen Wirtschaftsförderers fielen, werden jetzt an den neuen hauptamtlichen Geschäftsführer der Werbegemeinschaft, Klaus Bollwein, delegiert.
Wie die Werbegemeinschaft berichtete, sollen sich Bollweins Aufgaben vorwiegend auf den Innenstadtbereich beziehen und „etwa 40 Prozent seiner Tätigkeit umfassen“. Konkret geht es nach Angaben im Stadtrat um die „Branchenbetreuung Handel und Gastronomie“. Dazu komme das Baustellenmarketing im Zusammenhang mit der geplanten Erneuerung der Fußgängerzone. Auch Leerstandsmanagement und Bestandsentwicklung in Einzelhandel und Gastronomie werden an die Werbegemeinschaft delegiert. Dafür sind auch finanzielle Absprachen vorgesehen.
Antritt am 1. April
Der neue Wirtschaftsförderer der Stadt soll laut Ausschreibung trotzdem in Vollzeit angestellt werden. Die Ausschreibung läuft bis Ende Januar. Besetzen will die Stadt die Stelle zum 1. April.