Die Menschen in der Stadt Bad Kissingen haben mehr Geld für Konsum zur Verfügung als ihre Nachbarn im Landkreis. Ihre Kaufkraft liegt sogar über dem Bundesschnitt.
25 103 Euro Kaufkraft pro Kopf prognostiziert die Studie über Kaufkraft, Umsatz und Zentralität der IHK Würzburg-Schweinfurt auf Basis von Berechnungen der Michael Bauer Research GmbH Bad Kissingen für das laufende Jahr. Die Große Kreisstadt liegt damit deutlich vor dem überraschend zweitplatzierten Zeitlofs (23 504 Euro) und Rannungen (22 602 Euro) auf Rang drei.
Geringste Kaufkraft in Burkardroth
Am wenigsten Kaufkraft pro Kopf und Jahr spricht die Studie im Landkreis den Menschen im Markt Burkardroth zu, nämlich 19 760 Euro. Knapp über der 20 000-Euro-Grenze sortiert die IHK Schondra (20 186 Euro) und Wartmannsroth (20 208 Euro) ein.
Wichtig ist der IHK an der Studie vor allem, was solche Zahlen für den Einzelhandel der Region bedeuten. Denn angesichts der „anhaltend hohen Beschäftigungsquote“ und einer positiven Lohnentwicklung, stelle der Konsum auch 2018 „einen wichtigen Anker der konjunkturellen Entwicklung“ dar. In Bezug auf die Bedeutung für den Einzelhandel vergleicht die Studie aber nur Landkreise und kreisfreie Städte. Der Kreis Kissingen führt dabei im Mainfrankenvergleich das hintere Drittel an.
2,266 Milliarden Euro
Insgesamt rechnet die Studie dem Landkreis Bad Kissingen eine Gesamtkaufkraft von 2,266 Milliarden Euro für 2018 zu. Die einzelhandelsrelevante Kaufkraft – das ist die allgemeine Kaufkraft minus Miete, Versicherungen, Autokosten und ähnliche Ausgaben, also der Teil, der im Einzelhandel ausgegeben werden kann – setzt die IHK aber mit 681,5 Millionen Euro deutlich geringer an. Mit 6636 Euro pro Kopf und Jahr nehmen die Menschen im Landkreis Bad Kissingen damit unter neun Kreisen und kreisfreien Städten in Mainfranken Platz sieben ein. Der Bäderkreis liegt mit diesem Wert im Gegensatz zu seiner Kreisstadt unter dem Bundesdurchschnitt.
Die einzelhandelsrelevante Kaufkraft der Bürger im Landkreis Bad Kissingen kann der Einzelhandel vor Ort nicht komplett an sich binden. Den örtlichen Umsatz im Jahr 2018 schätzt die Studie auf 530 Millionen Euro. Das ist der fünftgrößte Betrag im Vergleich der Kreise und kreisfreien Städte im Zuständigkeitsbereich der IHK Würzburg-Schweinfurt. Auf den Rängen hinter dem Raum Bad Kissingen stehen in dieser Liste die Kreise Rhön-Grabfeld, Kitzingen, Haßberge und Schweinfurt.
Starke Kommunen drücken Kragenlandkreise
Den meisten Umsatz macht mit 1,49 Milliarden Euro nach der Studie erwartungsgemäß der Einzelhandel in der Stadt Würzburg. Deutlich dahinter folgt mit 684,6 Millionen Euro der Einzelhandel der Stadt Schweinfurt. Dass attraktive Einkaufsmöglichkeiten in den Städten, den Umsatz in den sie umgebenden „Kragenlandkreisen drücken“, belegt in der Studie das Beispiel des Landkreises Schweinfurt. Der landet mit voraussichtlich 440,8 Millionen Euro Einzelhandelsumsatz im Vergleich auf dem ungünstigsten Platz.
Beim Blick auf den erwarteten Umsatz pro Kopf stellen sich manche Dinge aber differenzierter dar. Da nimmt Schweinfurt, dessen Einwohnerzahl deutlich geringer ist als die von Würzburg, mit 12 945 Euro den ersten Platz ein. Die Stadt Würzburg ist mit 11 728 Euro Zweiter. Zum Vergleich: Für den Einzelhandel im Kreis Bad Kissingen sagt die Studie für das laufende Jahr 5170 Euro Jahresumsatz pro Einwohner voraus.
Haßfurt hat die höchste Zentralität
Eine wichtige Größe für die Beurteilung der Stärke des örtlichen Einzelhandels ist die sogenannte Zentralität. Sie vergleicht den am Ort getätigten Umsatz mit der lokalen Nachfrage. Im Prinzip, so die Studie, erfüllen alle „mainfränkischen Zentren eine wichtige Versorgungsfunktion für ihr Umland“. Bis auf Karlstadt lägen auch alle Kommunen der Region über 10 000 Einwohner in dieser Hinsicht über dem Durchschnitt für Bayern und den Bund, also auch Bad Kissingen. Ganz besonders ausgeprägt ist die Einzelhandelszentralität aber in Haßfurt, Bad Neustadt und der Stadt Schweinfurt.
Ob das den Bürgern in Zeitlofs was bringt, bei dem immensen Angebot an Läden?
Möchte mal wissen, wie lange wie viele studierte Fachkräfte mit sowas beschäftigt sind.
Morgen interessiert das doch keinen mehr.