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BAD KISSINGEN
Kissinger kaufen gern auch anderswo
Seid umschlungen Millionen: Die Kissinger haben im Bezirksvergleich eine sehr gute Kaufkraft. Sie legen sie aber längst nicht nur in heimischen Läden an.
Foto: Foto und Bearbeitung: Siegfried Farkas | Seid umschlungen Millionen: Die Kissinger haben im Bezirksvergleich eine sehr gute Kaufkraft. Sie legen sie aber längst nicht nur in heimischen Läden an.
Von unserem Redaktionsmitglied Siegfried Farkas
 |  aktualisiert: 28.09.2011 18:24 Uhr

Kissinger sind im Einzelhandel der Region gern gesehene Kunden. Einerseits haben die Einwohner der bekanntesten Kurstadt Deutschlands nach den Würzburgern und den Schweinfurtern unter jenen Orten Mainfrankens mit mehr als 10 000 Einwohnern die höchste einzelhandelsrelevante Kaufkraft. Andererseits geben sie einen höheren Anteil als Würzburger und Schweinfurter außerhalb der eigenen Stadtgrenzen aus.

Das geht aus einer Studie der IHK Würzburg-Schweinfurt über den Einzelhandel in Mainfranken hervor. Grundlage sind Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung.

Insgesamt, so schätzen die Fachleute, stehen in der Kurstadt in diesem Jahr 113,6 Millionen Euro für Ausgaben im Einzelhandel zur Verfügung. Das ist erheblich weniger als die Oberzentren Würzburg und Schweinfurt vorweisen können. Unter den so genannten Mittelzentren der Region liegt Bad Kissingen aber vorne. Hammelburg kommt mit 56,9 Millionen Euro ziemlich genau auf die Hälfte dieses Wertes.

Pro Kopf gerechnet landet Bad Kissingen ebenfalls mit vorne, wenn auch nicht ganz so weit. Unter den mainfränkischen Kommunen mit mehr als 10 000 Einwohnern nimmt die Kurstadt 2011 mit einer Kaufkraft von 5465 Euro pro Einwohner den dritten Rang ein. Besser als die Kissinger stehen nur die Lohrer und die Marktheidenfelder da. Nicht einmal Würzburger und Schweinfurter kommen auf die Kissinger Quote.

Insgesamt liegen aber unter den Kommunen mit mehr als 10 000 Einwohnern in Mainfranken nur fünf über dem Bundesdurchschnitt der pro Kopf zur Verfügung stehenden Einzelhandelskaufkraft. Hammelburg, zum Beispiel, unterschreitet mit 4906 Euro pro Kopf 2011 den Bundesdurchschnitt deutlich.

Aus den Angaben der IHK lässt sich für die Kaufkraft im Landkreis ein deutliches Stadt-Land-Gefälle ablesen. Bezogen auf den gesamten Bäderkreis ergibt sich mit 4972 Euro pro Einwohner ein erheblich geringerer Kaufkraftwert als in der Kreisstadt.

„Die zentralen Orte werden ihrer Funktion als Versorgungsschwerpunkte gerecht.“

IHK Würzburg-Schweinfurt

Dieses Gefälle zwischen Stadt und Land zeigt sich auch beim Blick auf die Umsätze. Laut IHK können die Einzelhändler 2011 im Landkreis 387,4 Millionen Euro Umsatz an sich binden. 55 Prozent davon, nämlich 213,5 Millionen Euro, entfallen auf Märkte und Geschäfte in Bad Kissingen (148,1 Millionen) und Hammelburg (65,4 Millionen). Die IHK schreibt dazu: „Die zentralen Orte werden ihrer Funktion als Versorgungsschwerpunkte gerecht.“

Bad Kissingen erreicht mit 7124 Euro Umsatz pro Kopf einen merklich höheren Wert als bei der Kaufkraft. Auch Hammelburg übertrifft mit 5640 Euro Umsatz je Einwohner noch den Bundesschnitt.

Dass die Menschen in Stadt und Landkreis Bad Kissingen zumindest für bestimmte Einkäufe nach Schweinfurt und Würzburg fahren (müssen), verdeutlicht das Abschneiden bei der so genannten Einzelhandelszentralität. Dieser Begriff stellt die örtliche Kaufkraft dem örtlichen Umsatz gegenüber. Im Vergleich der mainfränkischen Ober- und Mittelzentren landen Kissingen und Hammelburg hier nur unter ferner liefen.

IHK-Einzelhandelszahlen

Die IHK Würzburg-Schweinfurt stellt in ihrer Studie Kennzahlen auf mehreren Ebenen gegenüber. Unterschieden wird zwischen Kaufkraft und einzelhandelsrelevanter Kaufkraft. Der Begriff Kaufkraft vereint Zahlen über das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte. Einzelhandelsrelevante Kaufkraft meint, was davon für Konsum übrig bleibt. Die Angaben zu Umsätzen wurden aus der amtlichen Umsatzsteuerstatistik und weiteren Quellen ermittelt. Der Begriff Einzelhandelszentralität, so die IHK, beschreibe die Kaufkraftbindung einer Kommune.

Aus dem Landkreis werden in der Studie nur Bad Kissingen und Hammelburg angesprochen. Brückenau und Münnerstadt sind nicht berücksichtigt. Brückenau wird zwar auch als Mittelzentrum eingestuft, hat aber weniger als 10 000 Einwohner.

 
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