Bei Millionen Deutschen haben am Donnerstag die Katastrophen-Apps auf ihren Handys angeschlagen: Gewarnt wird vor dem Eintreten von Trümmerteilen in die Erdatmosphäre an diesem Freitag. Auch Unterfranken könnte davon betroffen sein. Bei den Teilen handelt es sich um ein ausrangiertes Batteriepaket der Internationalen Raumstation ISS. Es ist so groß wie ein Auto.
Einer von drei möglichen Absturzkorridoren über dem nördlichen Unterfranken
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK) hat die berechneten Überflugbahnen und damit die möglichen Absturzkorridore veröffentlicht. Einer von drei 35 Kilometer breiten Streifen liegt auch über Teilen Unterfrankens.
Nach letzten Berechnungen (Stand Donnerstagmorgen) könnten die ISS-Teile am Freitag zwischen 17.51 und 17.53 Uhr in den nördlichen Bereichen der Landkreise Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld niedergehen. Jeweils eineinhalb Stundens später liegen zwei weitere Absturzkorridore zunächst über der Mitte Deutschlands und kurz vor 21 Uhr ganz im Südwesten.
Laut offizieller Warnung könnten die Batteriepakete der ISS beim Eintritt in die Erdatmosphäre zersplittern. Auch "Leuchterscheinungen oder die Wahrnehmung eines Überschallknalls sind möglich", heißt es vom BKK. Grund zur Panik gibt es trotzdem nicht: Die Wahrscheinlichkeit, dass die Trümmerteile tatsächlich Deutschland treffen, ist laut Deutschem Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gering.
Gefährdung in Deutschland ist "statistisch unwahrscheinlich"
Satellitenforscher Klaus Schilling, emeritierter Professor der Uni Würzburg, beruhigt ebenfalls: Beim Eintritt in die Erdatmosphäre und Temperaturen von rund 1000 Grad werde sich die Batterie auflösen und die Einzelteile sollten verglühen. "Wahrscheinlich wird nichts übrig bleiben, keiner muss den Kopf einziehen", sagt der Experte. Allerdings seien das Verhalten der Trümmerteile und Absturzkorridore nur schwer vorherzusagen.
Laut DLR könnte das Objekt nach Berechnungen über dem Norden Nordamerikas in die Atmosphäre eintreten. Als Zeitfenster wird ein 20-Stunden-Korridor rund um Freitagabend deutscher Zeit angegeben. Die Schätzung zum Wiedereintritt könne sich aber noch ändern.
"Erste Analysen des deutschen Weltraumlagezentrums haben ergeben, dass Teile der Batteriepakete den Wiedereintritt überstehen und die Erdoberfläche erreichen können", teilte das Zentrum für Luft- und Raumfahrt mit. Vor dem Wiedereintritt überfliege das Objekt mehrmals Deutschland, eine Gefährdung hierzulande werde "derzeit jedoch als statistisch unwahrscheinlich angesehen".
Das zuständige Bundeswirtschaftsministerium schrieb, eine Gefährdung für Deutschland sei "sehr unwahrscheinlich". Es teilte weiter mit: "Sollten sich wider Erwarten Hinweise auf eine Betroffenheit Deutschlands abzeichnen, so werden die bestehenden Krisenreaktionsmechanismen von Bund und Ländern genutzt, um auf eine mögliche Gefährdung entsprechend zu reagieren. Diese ist nach aktuellem Stand allerdings mehr als unwahrscheinlich. Dennoch wird das Objekt eng überwacht."
Plattform mit Batteriepaketen ist so groß wie ein Auto
Auch das BKK informierte auf seiner Webseite. Bei dem Objekt handelt es sich den Angaben zufolge um eine Plattform mit Batteriepaketen, die in etwa so groß wie ein Auto ist und 2,6 Tonnen wiegt. Die Plattform wurde bereits am 21. März 2021 bewusst von der ISS abgetrennt, um Jahre später in die Atmosphäre einzutreten. Dort soll sie weitgehend verglühen.
Solche Manöver würden so geplant, dass Trümmer, die die Erdoberfläche erreichen, möglichst über unbewohntem Gebiet niedergehen, sagte ein DLR-Sprecher. Das deutsche Weltraumlagezentrum in Uedem werde die weitere Entwicklung des bevorstehenden Wiedereintritts beobachten und an verschiedene Bundesministerien, Landesministerien und Behörden berichten, schrieb das Wirtschaftsministerium.
Dass Weltraumschrott in die Atmosphäre eintritt und dort verglüht, ist ein gängiges Prozedere. So fand erst vor wenigen Wochen der vor fast 30 Jahren gestartete europäische Satellit "ERS-2" ein solches Ende und wurde planmäßig zerstört. Auch dass kleinere Trümmer die Erdoberfläche erreichen, kommt immer mal wieder vor.
In einer früheren Version des Beitrags war die Uhrzeit des Überflugs in Unterfranken mit 16.51 bis 16.53 angegeben. Hier wurde aus der Grafik des Bundesamtes die so genannte Zulu-Zeit übernommen. Korrekt in der gängigen mitteleuropäischen Zeit ist 17.51 bis 17.53 Uhr.
(mit Material von dpa)
Vielleicht war aber die Kuh auch schon vor Schreck um den Überschallknall tot umgefallen und das Trum ist dann nur nur noch auf die tote Kuh gefallen. Man weiß es nicht so genau.
Allerdings war das Skylab ein ganz anderer Brocken als dieses Batteriepaket. Das Skylab wog ganze 90t.
Hoffentlich fällt da nix auf das Stadttheater in Würzburg, sonst dauert die Fertigstellung nochmal 10 Jahre. Oder Auf Nautiland, so dass erneut die Fliesen von den Wänden fallen...
Wer also Angst hat, sollte mal Lotto spielen. Die Chance auf den Hauptgewinn ist ungleich höher!
Wenn also etwas auf meinem Grundstück landen sollte, gebe ich das nur gegen Geld raus!
Also ich muss meine kleinen Haushaltsbatterien sammeln und entsprechend entsorgen, auf die größeren Autobatterien ist sogar Pfand und müssen ebenso fachgerecht entsorgt werden.
Im All wird das Zeugs einfach mal so weggeworfen. Gibts da keine Grünen und Umweltschutz?
Egal wie und was, es ist immer falsch!
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
Haben wir nun eine Gefahrenlage, wenn sogar dieses Warnsystem anschlägt, oder isses nur Panikmache?!
Lieber einmal mehr gewarnt, als dass dann das Geschrei groß ist "wieso wurden wir nicht gewarnt"
Sonst laufen wieder die Notrufzentralen mit UFO Meldungen über.
Kennt man ja aus jüngster Zeit, wo schon Leute besorgt sind, sobald mal ein Militärjet übers Land fliegt.
Da wird vor etwas gewarnt was dann im Artikel so nach und nach wieder völlig zerstreut wird.
Hauptsache die Menschen in Angst und Schrecken versetzen.
Dafür scheint in der heutigen Zeit die Zeitung da zu sein.
Unfassbar!