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Entwarnung: Weltraumschrott der Raumstation ISS flog doch nicht über Unterfranken und ist abgestürzt
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz hat am Freitag neu berechnete Überflugbahnen veröffentlicht. Inzwischen ist das ausrangierte ISS-Batteriepaket ins Meer gestürzt.
So sieht sie aus, die Internationale Raumstation ISS. Teile eines ausrangierten Batteriepakets treten am Freitagabend in die Erdatmosphäre ein.
Foto: NASA/dpa | So sieht sie aus, die Internationale Raumstation ISS. Teile eines ausrangierten Batteriepakets treten am Freitagabend in die Erdatmosphäre ein.
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 14.03.2024 02:55 Uhr

An diesem Freitagabend überflog ein ausrangiertes Batteriepaket der Raumstation ISS zweimal Deutschland. Unterfranken war entgegen früherer Berechnungen nicht betroffen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK) hatte am Freitag sowohl die Zeiten als auch die Überflugbahnen neu berechnet.

Erster Überflug um 19.19 Uhr vom Ruhrgebiet nach Sachsen

Der Weltraumschrott sollte um 19.19 Uhr Deutschland in einem bis zu 35 Kilometer breiten Streifen zwischen dem Ruhrgebiet und dem östlichen Sachsen überqueren, ein zweites Mal dann um 20.50 Uhr vom Schwarzwald Richtung Tirol. Bis Freitagnachmittag war noch ein früherer Überflug über das nördliche Bayern erwartet worden.

Gegen 17.30 Uhr dann eine Korrektur der Gefahrenmeldung durch das Bundesamt, die wieder millionenfach über die WarnApps auf den Handys lief: Zwischen 18 und 22 Uhr kreuzen demnach Trümmerteile des 2,6 Tonnen schweren Batteriepakets den Luftraum über Deutschland. "Leuchterscheinungen oder die Wahrnehmung eines Überschallknalls sind möglich." Die Wahrscheinlichkeit, dass Trümmerteile tatsächlich in Deutschland auftreffen, sei aber weiterhin als sehr gering einzuschätzen, heißt es.

Kurz vor 20 Uhr hob das Bundesamt die Warnung komplett auf: "Es besteht keine Gefahr mehr durch herabstürzende Trümmerteile. Deutschland liegt nicht mehr im Gefährdungsbereich."

Am frühen Freitagnachmittag hatte der militärische Leiter des Weltraumlagezentrums der Bundeswehr, Oberstleutnant Alexander Richter, noch gemeint: "Gegen 19.20 Uhr könnte sich am Niederrhein und im Ruhrgebiet ein Blick an den Abendhimmel lohnen." Zu dem Zeitpunkt am Abend sei es bereits dunkel und der Himmel sei hoffentlich wolkenlos.

Der Eintritt in die Erdatmosphäre werde zu so starker Reibung führen, dass sich in aller Regel der größte Teil in Hitze und Licht auflöse, sagte Richter. Gegen 19.20 Uhr werde der Batterieblock Nordrhein-Westfalen in Richtung Cottbus in Brandenburg überfliegen. Ein kleiner Feuerschweif sei dabei wahrscheinlich.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat am Freitagnachmittag neu berechnete Überflugbahnen für die ISS-Teile veröffentlicht.
Foto: BKK | Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat am Freitagnachmittag neu berechnete Überflugbahnen für die ISS-Teile veröffentlicht.

"Es ist etwas Besonderes, aber nichts Gefährliches", erklärte Richter. Bei einer möglichen weiteren Erdumkreisung gebe es einen zweiten Überflugkorridor des Batterieblockes über Deutschland, der über Baden-Württemberg führen könnte. Auch ein Experte des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hielt es für möglich, dass das in der Atmosphäre verglühende Batteriepaket in einigen Regionen Deutschlands am Freitagabend am Himmel zu sehen sein könnte.

Weltraumschrott ist in den Atlantik gestürzt

"Es ist eine nicht zu vernachlässigende Wahrscheinlichkeit, dass wir einen Lichtschweif oder einen Überschallknall über Deutschland sehen oder hören können", sagte DLR-Experte Jörn Helbert am Freitagnachmittag der dpa. Sowohl Richter als auch Helbert hielten es für höchst unwahrscheinlich, dass Trümmerteile Deutschland treffen könnten. Sollten Trümmerteile die Erdoberfläche erreichen, würden sie wahrscheinlich ins Meer stürzen, sagte Richter und fügte hinzu: "Nicht umsonst wird die Erde der blaue Planet genannt."

Genau so kam es dann auch: Am Freitagabend ist das ausrangierte Batteriepaket der Raumstation über dem Atlantik abgestürzt, wie eine Sprecherin des Weltraumlagezentrums der Bundeswehr mitteilte. Wo das Paket auftraf, konnte sie zunächst nicht sagen. Es sei "wahrscheinlich zu großen Teilen verglüht".

 
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Kommentare
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  • Barbara Fersch
    es wurde einfach nicht mehr ernst genommen......mal stürzen Teile in Bad Königshofen ab......war doch stündlich ein völlig anderer Bereich gemeldet......könnte man tatsächlich drauf verzichten.
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  • Jürgen Werner
    Egal was hier gemacht wird ist es in den Augen vieler falsch. Lieber einmal zu viel informiert. Viele unnötige Anrufe können dadurch bei der Polizei und den Rettungsdiensten vermieden werden.
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  • Klaus Fiederling
    o Mann, wieder nur Panikmache. Denke kaum dass da ein Brocken der ISS gerade auf Würzburg oder sonst wo fällt. nur ....
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